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Veranstaltung


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09.11.2010 - 09.11.2010 | Essen

Vom Hauen und Stechen. Über die soziale und kulturelle Kodierung von Gewalt

Die Gewalt zeigt häufig nicht nur welche Bilder Täter von ihren Opfern haben, sondern verrät auch etwas über das Selbstverständnis derjenigen, die sie ausüben. Anhand verschiedener Beispiele wird gezeigt werden, wie sich bestimmte Gewaltpraktiken herausbilden, welche Funktion sie erfüllen und welche Auswirkungen sie auf die gesamte Gewaltdynamik haben können.

Während des Völkermordes in Ruanda wurden vielen Opfern, ehe man sie tötete, die Nasen verstümmelt oder die Kniesehnen durchtrennt. Unter der Gewaltherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha wandten die Täter bei Verhören manche Foltermethoden an, die sich zum Beispiel von denen in den Folterlagern von Augusto Pinochets Chile deutlich unterschieden. Viele der Vergewaltigungen vietnamesischer Frauen durch amerikanische GIs während des Vietnamkrieges folgten einem bestimmten Muster und heben sich dadurch ab von Vergewaltigungen an anderen Kriegsschauplätzen. Auch die Verfolgung der Juden im von Deutschen besetzten Europa im Zweiten Weltkrieg war durch spezifisches gewalttätiges Handeln gekennzeichnet.
Nahezu in jedem länger dauernden gewalttätigen Prozess werden charakteristische Gewaltformen entwickelt. In ihnen finden sich verdichtet zentrale Elemente, Bilder, Wert- und Normvorstellungen der jeweils beteiligten sozialen Gruppen und ihrer Akteure.

Referentin:
Michaela Christ studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Pädagogik. Seit 2010 ist sie Associate Research Fellow am Center for Interdisciplinary Memory Research (CMR) am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und Stipendiatin der Fritz Thyssen Stiftung im Forschungsprojekt Referenzrahmen von Kriegsverbrechen.

Moderation:
Christian Gudehus Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Center For Interdisciplinary Memory Research (CMR) am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI).

Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe „Interdisziplinare Gewaltforschung“ des Center for Interdisciplinary Memory Research (CMR) am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) statt.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Magdalena Schaeffer, Pressesprecherin, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI),
Tel. 0201 7204 -152, magdalena.schaeffer@kwi-nrw.de.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

09.11.2010 ab 18:00

Veranstaltungsort:

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Goethestr. 31,
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Kulturwissenschaften

Arten:

Eintrag:

03.11.2010

Absender:

Magdalena Schaeffer

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event33212


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