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Wissenschaft
11.01.2011 - 11.01.2011 | Berlin
Chancengleichheit und Gesundheit
Rolf Rosenbrock
Gesundheitschancen sind je nach sozialer Situation ungleich verteilt. Bildungsarmut, niedriges Einkommen und unsichere berufliche Situation – diese Faktoren beeinflussen die individuelle Gesundheitssituation negativ. Gesundheitspolitik muss deshalb auch an der Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen ansetzen. Die direkten Instrumente der Gesundheitspolitik sind Primärprävention und Gesundheitsförderung. Für sozial Benachteiligte eignen sich dabei vor allem Interventionen, die die Betroffenen unmittelbar in die Arbeit einbeziehen. Dabei geht es darum, strukturelle Gesundheitsrisiken zu verringern und Anreize zu gesundheitsriskantem Verhalten abzuschaffen. Ziele solcher Interventionen sind die Stärkung von Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit, Aufbau bzw. Stabilisierung sozialer Netzwerke, die auf Gegenseitigkeit beruhen, und Verbesserungen der materiellen Umwelt. Eine solche partizipative Interventionsform wird in der betrieblichen Gesundheitsförderung erfolgreich eingesetzt. Die Übertragung auf Schulen, Kitas, soziale Brennpunkte, Alteneinrichtungen etc. wird derzeit mit vielversprechenden Ergebnissen erprobt.
Rolf Rosenbrock leitet im WZB die Forschungsgruppe Public Health und lehrt als Professor an der Berlin School of Public Health in der Charité Universitätsmedizin das Fach Gesundheitspolitik. Er war von 1999 – 2009 Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, er ist Vorsitzender der Landesvereinigung Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. und seit 2010 Mitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer. Sein gemeinsam mit Thomas Gerlinger verfasste Lehrbuch „Gesundheitspolitik“ (Verlag Hans Huber, Bern) erscheint 2011 in dritter Auflage.
Risiken sozialer Ausgrenzung in der Pflege
Wolfgang Keck
Für pflegebedürftige Menschen ist die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben aufgrund körperlicher und mentaler Einschränkungen nur begrenzt möglich. Zusätzlich müssen sie einen Teil ihres Einkommens für die Pflege aufwenden. Es bleiben oft wenige Mittel übrig, die soziale Teilhabe durch bezahlte Hilfeleistungen zu erleichtern. Aber nicht nur pflegebedürftige Menschen erfahren aus Mangel an Unterstützung soziale Ausgrenzung. Pflegende Angehörige investieren viel Zeit und Kraft in die Pflege. Die Folge ist ein Rückgang sozialer Kontakte und Probleme bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Auch hier sind die finanziellen Ressourcen entscheidend, um durch Pflegedienstleistungen Entlastung zu schaffen. Ein niedriges Einkommen führt dazu, dass sich das Leben von pflegebedürftigen Menschen und pflegenden Angehörigen ganz auf die Familie konzentriert und ein weitgehender Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben stattfindet. Welche Maßnahmen können die Risiken sozialer Ausgrenzung verringern?
Wolfgang Keck ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Forschungsprofessur Demografische Entwicklung, sozialer Wandel und Sozialkapital am WZB. Er forscht unter anderem über die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. In Kürze erscheint der zusammen mit Chiara Saraceno verfasste Aufsatz „Caring for a parent while working for pay in the German welfare regime“ im International Journal of Ageing and Later Life.
Koordination: Heike Solga, Abteilung Ausbeildung und Arbeitsmarkt am WZB
Hinweise zur Teilnahme:
Das WZB bietet für die Zeit der Veranstaltung Kinderbetreuung an. Wir bitten um Anmeldung des Betreuungswunsches bis zum 2. Januar 2011 an Marie Unger, E-mail: marie.unger@wzb.eu
U. A. wird gebeten an Stefanie Roth, E-Mail: sroth@wzb.eu
Termin:
11.01.2011 17:30 - 19:00
Veranstaltungsort:
Reichpietschufer 50, Raum A 300
10785 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
Arten:
Eintrag:
19.11.2010
Absender:
Dr. Paul Stoop
Abteilung:
Informations- und Kommunikationsreferat
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event33412
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