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Wissenschaft
24.05.2011 - 24.05.2011 | Berlin
Einer der großen Polit- und Sittenskandale der Bundesrepublik, die Kießling-Affäre (1984), wurde durch das Gerücht ausgelöst, dass der Bundeswehrgeneral Kießling homosexuell gewesen sein soll. Monatelang beschäftigte die Affäre die Medien und führte zu einem (von Bundeskanzler Kohl abgelehnten) Rücktrittsgesuch des damaligen Verteidigungsministers Wörner. Ausgehend von einer Rekonstruktion dieser Affäre, die sich als exemplarische Geschichte eines sozial brisanten Gerüchts erzählen lässt, wird in dem Vortrag diskutiert, welche Sprengkraft "Homosexualität als Gerücht" im spezifischen Kontext des Militärs besaß und auch heute noch besitzt, wie sich des Weiteren anhand der aktuellen Debatten um die "Don't ask, don't tell"-Politik in den USA zeigen lässt. Die Veränderung der Einstellungen gegenüber Homosexuellen als Angehörige der Streitkräfte zeugen nicht zuletzt von einem tiefgreifenden sozialen Wandel, so dass die Geschichte dieses Gerüchts zugleich zur Sozialgeschichte der Homosexualität beiträgt.
Dirk Naguschewski, Romanist, leitet den ZfL-Arbeitsbereich "Presse und Kommunikation".
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
24.05.2011 18:30 - 21:00
Veranstaltungsort:
Museum für Kommunikation, Leipziger Str. 16, Berlin-Mitte
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
lokal
Sachgebiete:
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
03.03.2011
Absender:
Sabine Zimmermann
Abteilung:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event34424
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