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14.06.2011 - 14.06.2011 | Essen

Die Barbaren aus unserem Kulturkreis: Wie deutsch-jüdische Opfer NS-Täter wahrnahmen

Am 14. Juni 2011 ist Mark Roseman zu Gast: Er ist Holocaust-Forscher und derzeit „Ina Levine Visiting Scholar“ am United States Holocaust Memorial Museum in Washington, einer der führenden wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen zu diesem Thema. In seinem Vortrag geht er der Frage nach, wie Opfer ihre Peiniger wahrnehmen und deuten. Die Sicht deutsch-jüdischer Opfer auf die nationalsozialistische Gewalt steht dabei im Zentrum.

Ausgangspunkt des Vortrags „Die Barbaren aus unserem Kulturkreis: wie deutsch-jüdische Opfer NS-Täter wahrnahmen“ ist die Tatsache, dass die Forschung bislang erstaunlich selten versucht hat, den Blick der Opfer auf die Täter auszuwerten und als Quelle zu nutzen. Mark Roseman stellt die Frage, ob deutsche Juden durch ihre Nähe zu den NS-Tätern – ihre gemeinsame Erfahrungswelt und ihre gemeinsame Sprache – nicht selbst die besten Voraussetzungen hatten, diese zu analysieren. Oder waren sie, um mit Jean Améry zu sprechen, hineingestoßen in eine Wirklichkeit, deren Licht sie „blind macht und bis ins Mark versehrt“? Konnten die Opfer noch die „Menschen“ in den Tätern ausmachen, die sie ausgrenzten, vertrieben und schließlich ermorden wollten?

Gewalt war und ist allgegenwärtig. Es gibt sie zu jeder Zeit und an jedem Ort. Damit ist sie zwangsläufig ein wichtiger Gegenstand jeder Wissenschaft vom Menschen. Mit der Vortragsreihe „Interdisziplinäre Gewaltforschung“ widmet sich das Center for Interdisciplinary Memory Research am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) dem komplexen Phänomen und lädt Forschende verschiedener Fachrichtungen zur Diskussion ein.

Referent:
Prof. Dr. Mark Roseman hat den Pat M. Glazer -Lehrstuhl für Judaistik inne und ist Professor für Geschichte an der Indiana University, Bloomington. Seine Forschungsschwerpunkte sind der Holocaust und deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Kürzlich hat er mit Jürgen Matthäus eine Text- und Quellenedition zu „Jewish Responses to Persecution, 1933-1938“ herausgegeben. Zurzeit arbeitet er mit Norbert Reichling an der Publikation „Bund. Gemeinschaft für sozialistisches Leben“.

Hinweise zur Teilnahme:
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Termin:

14.06.2011 18:00 - 20:00

Veranstaltungsort:

Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Goethestraße 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

27.05.2011

Absender:

Viola Noll

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event35585


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