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Wissenschaft
04.07.2011 - 04.07.2011 | Hamburg
Gerade die Debatte um den Völkermord an den europäischen Juden zeigt, dass Erinnerung keineswegs etwas ist, das von selbst geschieht, oder das sich einfach ereignet, sondern erstritten, gestaltet und institutionalisiert werden muss. Aus der Perspektive der Theorie der Weltgesellschaft lässt sich die Diskussion um die Kosmopolitisierung des Holocaustgedenkens als konstitutives Moment für die Ausbreitung einer globalen Erinnerungskultur deuten. Tatsächlich ist ein weltweiter Diffusionsprozess spezifischer vergangenheitspolitischer Normen, Standards und Institutionen auch empirisch nachweisbar, der zunehmend nationale Erinnerungspolitiken synchronisiert. Am Beispiel des Vergangenheitsbewältigungsprozesses im Königreich Marokko offenbart sich das komplexe Kopplungs- und Entkopplungsverhältnis zwischen einer an der Semantik der Menschenrechte orientierten Erinnerungskultur auf globaler Ebene und den partikularen Aneignungs- und Instrumentalisierungspraxen auf lokaler Ebene.
Dr. Fatima Kastner, Rechtssoziologin; Wissenschaftlerin im Arbeitsbereich "Nation und Gesellschaft" des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Moderation: Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Philologe; geschäftsführender Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Hinweise zur Teilnahme:
Eintritt frei
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr; es ist keine Reservierung von Plätzen möglich)
Das Institut ist schwellenfrei zugänglich.
Termin:
04.07.2011 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Hamburger Institut für Sozialforschung,
Mittelweg 36
1. Stock, Raum 106
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
07.06.2011
Absender:
Dr. Regine Klose-Wolf
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event35674
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