idw - Informationsdienst
Wissenschaft
17.05.2012 - 20.05.2012 | Berlin
Unter dem Motto „Promoting Science in an Age of Uncertainty“ werden 27 internationale Referenten pseudowissenschaftliche Theorien hinterfragen. Kritik an Alternativmedizin und Kreationismus bilden die Schwerpunkte der Konferenz. Die Tagung richtet sich an Menschen, die sich für eine Gesellschaft engagieren wollen, in der politische und persönliche Entscheidungen auf wissenschaftlicher Basis getroffen werden können – insbesondere dann, wenn sie Konsequenzen für die Allgemeinheit haben.
Die Weltskepitkerkonferenz wird zum sechsten Mal ausgerichtet und findet vom 18.-20. Mai im Crowne Plaza Hotel, Berlin, statt. Die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften – die Skeptiker“ veranstaltet sie gemeinsam mit ihren europäischen und amerikanischen Partnerorganisationen. Ein Treffen der GWUP-Mitglieder aus dem gesamten deutschen Sprachraum gibt es jedes Jahr - 2011 fand diese Konferenz an der TU Wien statt. Der Weltskeptikerkongress in Berlin wird allerdings noch deutlich größer und internationaler.
Wahrsager und Astrologen verzeichnen regen Zulauf. Warum vertrauen Menschen pseudowissenschaftlichen Behauptungen? Unser Gesundheitssystem ist zu teuer, doch die Krankenkassen übernehmen zum Teil unwirksame medizinische Behandlungen. Was macht Alternativmedizin so attraktiv, und wie können wir beurteilen, was hilft und was nicht? Menschen schätzen Risiken - wie Flugzeugabstürze oder die Gefahren des Rauchens - im Alltag oft grotesk falsch ein. Woran liegt das? An Universitäten lehren Dozenten Wünschelrutengehen, an vielen medizinischen Fakultäten können Studenten Vorlesungen in Homöopathie belegen. Wie können sich Hochschulen und Schulen in Zukunft vor pseudowissenschaftlichen Einflüssen schützen, damit wissenschaftliche Standards nicht der Beliebigkeit anheimfallen?
Über diese Fragen referieren 27 Wissenschaftler und Vertreter des Skeptiker-Netzwerkes aus aller Welt, einige in Form von Vorträgen, einige als Performance. So wird der US-amerikanische Trickexperte James Randi, der Uri Geller bereits in den 1970er Jahren vor laufender Kamera die Anwendung von Zaubertricks nachwies, Löffel verbiegen, und der italienische Zauberkünstler Massimo Polidoro wird Tische zum Schweben bringen. Dabei werden sie erläutern, was diesen Tricks zugrunde liegt und mit welchen Mitteln sich Zuschauer hinters Licht führen lassen.
Außerdem werden der Leiter des Deutschen Cochrane Zentrums, Gerd Antes, sowie der Chef des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Jürgen Windeler, in ihren Beiträgen erklären, wie der Nutzen von „konventioneller“ und „Komplementär“medizin zu bewerten ist. Die Leiterin des US-amerikanischen „National Center for Science Education“, Eugenie Scott, sowie die aus Pakistan stammende Erziehungswissenschaftlerin Anila Asghar berichten über die christlichen und islamischen Varianten des Kreationismus und schätzen ein, inwieweit Evolutionsleugner eine Gefahr für die Bildungssysteme darstellen.
„Jeder, der neugierig ist, was aus wissenschaftlicher Sicht hinter außergewöhnlichen oder parawissenschaftlichen Phänomenen steckt, wird auf der Welt-Skeptiker-Konferenz Antworten finden“, erklärt Amardeo Sarma, der Vorsitzende der GWUP. „Und diejenigen, die wissenschaftliches Denken fördern und sich für eine effektive Aufklärung gegen pseudowissenschaftliche Irrlehren engagieren möchten, haben die Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten.“
Zum Konferenzauftakt findet am 17. Mai 2012 im Hörsaal der Kaiserin-Friedrich-Stiftung (an der Charité) ein Publikumstag statt. Auf dem Programm stehen Vorträge und Performances zu den Themen Weltuntergang 2012, Zauberei und Verschwörungstheorien sowie ein Auftritt des Kriminalbiologen und Autors Mark Benecke und ein Science Slam. Der Besuch des Publikumstages ist unabhängig von einer Teilnahme an der Konferenz möglich.
Der Publikumstag wird bis auf eine Performance in deutscher Sprache abgehalten. Die Konferenzbeiträge werden in englischer Sprache gehalten und simultan ins Deutsche übersetzt.
Die GWUP
Die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V. (GWUP)“ wurde 1987 als der deutsche Teil des internationalen Skeptiker-Netzwerkes gegründet und ist ein wegen Förderung der Volksbildung als gemeinnützig anerkannter Verein. Ihre rund 1100 Mitglieder sind überzeugt, dass Wissenschaft, Aufklärung und kritisches Denken für die gesellschaftlichen Herausforderungen von heute und morgen wichtiger sind denn je. Sie engagieren sich für ein sorgfältiges Prüfen parawissenschaftlicher Behauptungen und setzen sich dafür ein, wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse einem breiten Publikum verständlich zu machen.
Die GWUP informiert aus wissenschaftlicher Sicht über Parawissenschaften, Pseudowissenschaften und verwandte Überzeugungssysteme. Sie wendet sich gegen das Verbreiten pseudowissenschaftlicher Theorien an Schulen und Hochschulen und möchte durch fundierte Informationen die Anfälligkeit für pseudowissenschaftliche Vorstellungen und Versprechungen abbauen. Die Themen der GWUP reichen dabei von Kreationismus und Verschwörungstheorien, Homöopathie und Alternativmedizin bis zu modernen Mythen und Esoterik. Die GWUP gibt viermal im Jahr die Zeitschrift “Skeptiker" heraus und verfügt über einen Beirat aus Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen.
Das vollständige Konferenzprogramm sowie Informationen zu Tickets und den Referenten finden Sie unter www.worldskeptics.org.
Kontakt:
Dr. Julia Offe
Managerin Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung
von Parawissenschaften e.V.
Juliusstr. 25
22769 Hamburg
Tel. +49 (0)179 203 6765
E-Mail: offe@gwup.org
http://www.worldskeptics.org
http://www.gwup.org
Hinweise zur Teilnahme:
Donnerstag, 17. Mai: Publikumstag
Freitag 18. Mai bis Sonntag 20. Mai: Konferenz
Termin:
17.05.2012 ab 13:00 - 20.05.2012 17:45
Anmeldeschluss:
17.05.2012
Veranstaltungsort:
Donnerstag: Kaiserin-Friedrich-Haus (Hörsaal), Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin
Freitag bis Sonntag: Hotel Crowne Plaza, Nürnberger Straße 65, 10787 Berlin
10115 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung, Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
18.04.2012
Absender:
Dr. Florian Aigner
Abteilung:
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event39458
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).