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28.09.2012 - 29.09.2012 | Rostock

Symposium: Kognitives Altern – Chance und Herausforderung

„Inwiefern können Herausforderungen, die mit einer Demenz auf uns zukommen, auch Chancen für individuelle und gesellschaftliche Entwicklungen sein?“ Diese und andere wichtige Fragen werden vom 28.-29.09.2012 in Rostock auf dem Symposium „Kognitives Altern – Chance und Herausforderung“ diskutiert.

Der Standort Rostock/Greifswald des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und das Department „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ der Universität Rostock laden dazu auf den Campus der Universität Rostock (Ulmenstr. 69) ein. Das Symposium bringt Wissenschaftler aus Klinik und Versorgung mit Sozialwissenschaftlern und Grundlagenforschern zusammen. „Wir wollen den Umgang mit der Demenz aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und gemeinsam diskutieren“, so Prof. Stefan Teipel, Standortleiter des DZNE.

Ziel des Symposiums ist, die komplexen Interaktionen verschiedener Akteure aufzuzeigen von der Diagnostik bis hin zur Versorgung des Erkrankten. Dabei spielen nicht nur die Diagnosestellung, sondern auch soziale Umstände und gesellschaftliche Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle. Deshalb soll das Thema Demenz aus medizinischer, gesundheitsökonomischer und ethischer Perspektive diskutiert werden.

(i) Aus medizinischer Perspektive sind dementielle Erkrankungen die Folge von Läsionen im Gehirn. Oft treten frühe Symptome der Demenz lange nach den ersten Schädigungen auf. Nämlich dann, wenn das Gehirn die Schäden nicht mehr anderweitig kompensieren kann. Weil deshalb häufig Jahrzehnte vergehen können, bis sich die zugrunde liegende Krankheit klinisch manifestiert, wird Demenz als Alterskrankheit wahrgenommen.
Im ersten Teil des Symposiums wollen wir ein Verständnis von Demenzen entfalten, das diese als Folge eines instabilen Gleichgewichts zwischen Gehirnläsionen und Mechanismen der kognitiven Reserve und Anpassungsfähigkeit versteht. Dies eröffnet eine neue Sicht auf die Diagnose und Behandlung der Demenz. Dadurch wächst für die Forschung die Aufgabe, neue Risikofaktoren und Kompensationsmechanismen zu identifizieren. Die Sichtweise lenkt die Aufmerksamkeit auch auf die Rolle der betreuenden Angehörigen und Pflegekräfte, weil diese den Verlauf einer Demenz stark beeinflussen.

(ii) Aus gesundheitsökonomischer Perspektive gilt es, den demographischen Wandel und dessen epidemiologischen Folgen für das Auftreten und die Verbreitung von Demenzen zu diskutieren. Daneben sollen Modelle informeller und formeller Strukturen vorgestellt werden, die für Menschen mit Demenz künftig eine angemessene Versorgung sichern und die Angehörigen entlasten. Mecklenburg-Vorpommern kann dabei wegen des exemplarischen Charakters seines demographischen Wandels und den damit verbundenen Herausforderungen für das Gesundheitssystem ein anschauliches Beispiel sein.

(iii) Die ethische Perspektive zeigt auf, dass Demenzen unsere persönliche und gesellschaftliche Integrität herausfordern. Dazu sind auch neue Ansätze in der Versorgung notwendig. Demenz ist so gefürchtet, weil sie uns mit dem Verlust unserer eigenen Identität sowie der Endlichkeit unseres Seins konfrontiert. Dieses Symposium bietet eine Chance, uns mit dem Tabu und dem Schrecken der Demenz unverhüllt auseinanderzusetzen. Dabei ist vor allem die Abhängigkeit von anderen als essenzieller Bestandteil unseres Menschseins ein wichtiger Punkt. Sie öffnet den Blick für die Möglichkeiten persönlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, ohne auf scheinbar einfache Verkürzungen und Vermeidungsstrategien zurückzugreifen.

Unter http://www.dzne.de erhalten Sie weitere Hinweise zum Programm und zu den Referenten.

Hinweise zur Teilnahme:
Die Zertifizierung der Veranstaltung bei der Landesärztekammer wurde beantragt.

Weil wir für den 28.9.12 auch internationale Referenten eingeladen haben, werden an diesem Tage einzelne Vorträge auch auf Englisch gehalten.

Anmeldung und Rückfragen an: Dorothea Reinmuth, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) Standort Rostock / Greifswald, Sitz am Zentrum für Nervenheilkunde (über Station N4), Gehlsheimer Straße 20, D- 18147 Rostock, Tel: +49-381-494-9483, Fax: +49-381-494-9472

Termin:

28.09.2012 ab 13:30 - 29.09.2012 16:00

Veranstaltungsort:

Universität Rostock, ASH-Gebäude, Ulmenstr. 69, 18057 Rostock
18057 Rostock
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

13.06.2012

Absender:

Sonja Jülich-Abbas

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event40047


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