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Veranstaltung


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19.09.2012 - 22.09.2012 | Baden

Utrecht – Rastatt – Baden 1713/1714. Translationsleistungen in Diplomatie und Medien

Das Gedenken an das Friedensvertragswerk zum Abschluss des Spanischen Erbfolgekrieges 1713-2013 nimmt die geplante Konferenz zum Anlass, den Blick auf die Translationsleistungen und -defizite im vormodernen Friedensprozess zu lenken.

Der Friedensort Baden (Schweiz) eignet sich für dieses Vorhaben deshalb so gut, weil die Vertragspartner – und zwar die Bevollmächtigten von Kaiser und Reich sowie von Frankreich – sich hier zusammengefunden haben, um den Vertrag von Rastatt vom Französischen ins Lateinische zu übersetzen. Utrecht – Rastatt – Baden sind aufeinander bezogen und bilden einen engen Zusammenhang. Ist etwa Baden der letzte groß angelegte Versuch gewesen zu verhindern, dass die französische Sprache zur dominanten Friedenssprache aufstieg? Im 2. Separatartikel des Friedens von Rastatt wurde bekanntlich festgesetzt, dass die Franzosen keineswegs das Recht beanspruchen konnten, künftig in Verträgen mit dem Ausland sich anstatt der lateinischen der französischen Sprache zu bedienen. Was leisteten die Kongresse Zukunftsweisendes? Auf der Tagung soll es also nicht darum gehen, den Frieden von Utrecht oder Baden als solchen zu thematisieren – hier sei auf die fundamentalen Studien von Lucien Bély (Espions et ambassadeurs, 1990) und Rolf Stücheli (Der Friede von Baden 1714, 1997) verwiesen –, sondern es sollen spezifische Aspekte der Friedensvertragspraxis und -theorie erörtert werden. Die Tagung ist unterteilt in folgende Sektionen: Europäisches Staatensystem um 1714, Völkerrecht und Friedensvertragstheorie, Begründungsmetaphern, Friedenssprache, Translationen in wissenschaftlichen Werken, Translationen in Bildern, Translationen in Zeitschriften, Kommunikation (Zensur, Propaganda, Öffentlichkeitsarbeit, Missverständnisse).

Mittwoch, 19. September 2012
(Erweiterungsbau des Historischen Museums)

13:00
Begrüßung

Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Duchhardt, ehemaliger Direktor des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte

Dr. Paul Widmer, Botschafter der Eidgenossenschaft beim Heiligen Stuhl, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten

Peter Gottwald, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Schweiz und in Liechtenstein

Stephan Attiger, Stadtammann der Stadt Baden (CH)

I Mächte – Dynastien – Staaten um 1714

Sektionsleitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Schilling, Berlin

14:00
Prof. Dr. Christoph Kampmann, Marburg
Friedensschluss und dynastisches Prinzip: Wandel und Kontinuität im Zeitalter des Utrechter Friedens

14:45
PD Dr. Hillard von Thiessen, Rostock
Diplomatie im Europa des frühen 18. Jahrhunderts

16:00
Dr. Andrew Thompson, Cambridge
Britain-Hanover and the politics of the peace of Rastatt-Baden

16:45
Prof. Dr. Matthias Schnettger, Mainz
Die Kleinen im Konzert der Großen. Mindermächtige und ihre Interessenvertretung im Umkreis der Friedensverträge von Utrecht, Rastatt und Baden

18:30
Abendvortrag
Dr. Rolf Stücheli, Thun/Bern
Der Badener Friedenskongress von 1714 und die Eidgenossenschaft

Donnerstag, 20. September 2012

Stadtführung (Gesandtenquartiere, Tagsatzungssaal, Bäderquartier)

(Ehemaliger Audienzraum im Landvogteischloss)

II Translationen in der Kommunikation: Zensur und Propaganda

Sektionsleitung: Prof. Dr. Marian Füssel, Göttingen

14:15
Prof. Dr. Lucien Bély, Paris
Le secret et la sphère publique

15:00 +
Prof. Dr. Wolfgang E.J.Weber, Augsburg
Die normative Freigabe der politischen Informationslenkung im 17./18. Jahrhundert

16:00
Prof. Dr. Siegrid Westphal, Osnabrück
Frieden durch Ignorieren. Die Frage der Religionsklausel im Vorfeld der Friedensverhandlungen von Baden

16:45
Dr. Bernd Klesmann, Köln
Uhrwerk, Lorbeer, Regenbogen: Der Friede von Baden in der französischen Presse

III Translationen des Rechts und völkerrechtlicher Begründungsmetaphern

Sektionsleitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Duchhardt, Mainz

17:45
Prof. Dr. Heinhard Steiger, Gießen
Was haben die Untertanen vom Frieden?

18:30
Prof. Dr. Randall Lesaffer, Tilburg
The Peace of Utrecht, the balance of power and the law of nations

Freitag, 21. September 2012
(Ehemaliger Audienzraum im Landvogteischloss)

Fortsetzung der Sektion III Translationen des Rechts und völkerrechtlicher Begründungsmetaphern

9:00
Prof. Dr. Maximilian Lanzinner, Bonn
Die Beglaubigung des Westfälischen Friedens – ein zukunftsweisendes Muster?


IV Friedenssprache – Friedenssprachen

Sektionsleitung: Prof. Dr. Johannes Burkhardt, Augsburg

9:45
Prof. Dr. Johannes Burkhardt, Augsburg
Baden 1714: 180 Gesandtschaften für eine Übersetzung?

10:00
Dr. Dr. Guido Braun, Bonn
Das Italienische in der diplomatischen Mehrsprachigkeit des 17. und frühen 18. Jahrhunderts

11:15
Dr. Andrea Schmidt-Rösler, Augsburg
Die Sprachen des Friedens. Theoretischer Diskurs und statistische Wirklichkeit

12:00
PD Dr. Kay Peter Jankrift, Augsburg
Diplomaten, Dolmetscher und Übersetzer. Sprachwahl in Friedensprozessen des 16.-18. Jahrhunderts

VI Translationen in wissenschaftlichen und literarischen Werken

Sektionsleitung: Prof. Dr. Wolfgang E.J. Weber, Augsburg

14:00
Prof. Dr. Olaf Asbach, Hamburg
Europa und die islamische Welt in der Frühaufklärung. Translation und Konstruktion der europäischen Ordnung im Friedensprojekt des Abbé de Saint-Pierre

14:45
Dr. Martin Espenhorst, Mainz
Utrecht–Rastatt–Baden: Ein Frieden wird übersetzt. Translationsleistungen in Staatsrecht, Historie und Statistik (1713–1815)

16:00
Dr. Maria Baramova, Mainz
Der Frieden von Baden und seine Deutung am Goldenen Horn. Die Kaiserliche Diplomatie in Konstantinopel, 1713-1715

16:45
Prof. Dr. Liudmila Ivonina, Smolensk
Utrecht Peace in English Poems

Samstag, 22. September 2012
(Ehemaliger Audienzraum im Landvogteischloss)


VII Translationen in Bildern

Sektionsleitung: PD Dr. Hans-Martin Kaulbach, Stuttgart

09:45
Dr. Cornelia Manegold, Stuttgart
Tische der Macht. Strategien der Visualisierung diplomatischer Rangordnungen, Gruppen und Versammlungen in der Frühen Neuzeit

10:30
PD Dr. Werner Telesko, Wien
Rastatt – „Ruhestadt“. Visualisierungen der Friedensschlüsse der Jahre 1713/1714 zwischen traditioneller Symbolik und Bildreportage

11:15
Schlussdiskussion
Moderation: PD Dr. Hans-Martin Kaulbach und Dr. Martin Espenhorst

Die Konferenz wird gefördert vom BMBF im Rahmen des Verbundprojekts „Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess. Europa 1450-1789/1815“

Veranstalter:
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte:
Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Duchhardt und Dr. Martin Espenhorst
(Federführung, Koordination)

Institut für Europäische Kulturgeschichte Augsburg:
Prof. Dr. Johannes Burkhardt und Prof. Dr. Wolfgang E.J. Weber

Staatsgalerie Stuttgart:
PD Dr. Hans-Martin Kaulbach

Tagungsbericht: Monika Frohnapfel

Hinweise zur Teilnahme:
Die Konferenz ist nicht öffentlich.

Termin:

19.09.2012 - 22.09.2012

Veranstaltungsort:

Historisches Museum Baden
Landvogteischloss
Wettingerstrasse 2
5400 Baden
Aargau
Schweiz

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

25.07.2012

Absender:

Stefanie Wiehl

Abteilung:

Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event40413

Anhang
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