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Wissenschaft
25.03.2014 - 25.03.2014 | Köln
„Es gibt eine zunehmende Ungerechtigkeit und eine wachsende Kriminalität, bei der Frauen gegen ihren Willen zur Prostitution gezwungen werden. Häufig ohne dass die Öffentlichkeit davon etwas mitbekommt“, sagt Lea ter Smitten, eine der Organisatorinnen der Podiumsdiskussion. Gemeinsam mit Anika Lotter, Ann-Cathrin Eberbach und Lara Zellermann hat sie den „Arbeitskreis Frauenhandel“ ins Leben gerufen. Mit ihm wollen die Studentinnen der Sozialen Arbeit ein Bewusstsein dafür schaffen, was sich vor unserer Haustür ereignet und sie wollen einen Beitrag zur Überwindung sozialer Ungleichheiten leisten.
„2011 wurden 640 Menschen Opfer von Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung“, zitiert Ann-Cathrin Eberbach Zahlen aus dem Bundeskriminalamt. Die meisten von ihnen Frauen. Und: Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent gestiegen. Die Dunkelziffer sei vermutlich höher: „Die ‚International Organization for Migration‘ geht für Deutschland von 10.000 bis 20.000 Menschenhandelsopfern aus“, zitiert die Studentin einen Bericht der Organisation. „Deutschland stand zuletzt in der Kritik, die Voraussetzungen für Menschenhandel durch das liberale Prostitutionsgesetz zu unterstützen. Ob das zutrifft, möchten wir bei der Podiumsdiskussion hinterfragen“, so Ann-Cathrin Eberbach.
Ferner wollen die Studentinnen auf der Fachveranstaltung das Phänomen Menschenhandel kritisch durchleuchten: Mit Vertreterinnen und Vertretern, die in ihrem praktischen Alltag mit dem Phänomen befasst sind, reflektieren die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer die Le¬benslage der Frauen, die gegen ihren Willen zur Prostitution in Deutschland gezwungen sind und diskutieren Lösungsansätze für die Problembewältigung. Dafür ist die Auseinandersetzung mit existierenden Täter-Strategien ebenso relevant wie die aktuelle Rechtslage.
Als Referentinnen und Referenten konnten die Studentinnen Vertreter und Vertreterinnen folgender Organisationen gewinnen:
Agisra e.V. ist eine Arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung, in der sich – nach eigenen Angaben – ein interkulturelles, mehrsprachiges Team um die Beratung, Begleitung und Unterstützung von Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen kümmert (Valentina Maradjieva, Diplom-Sozialarbeiterin).
Solwodi Deutschland e.V. ist eine Beratungsstelle für ausländische Frauen und Mädchen, die u.a. bei Themen wie Zwangsprostitution, Menschenhandel oder Gewalt in der Partnerschaft helfen (Katharina Potthoff).
Die Anwaltskanzlei Becher und Diekmann hat sich u.a. auf die Themen Ausländer- und Asylrecht, Ausweisung, Familienzusammenführung oder Sozialrecht spezialisiert (Jens Dieckmann).
Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen Köln setzt sich nach eigenen Angaben für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen in der Sexarbeit ein sowie gegen deren Diskriminierung und Kriminalisierung (Amber Laine).
Das Kriminalkommissariat 26 in Köln zählt zu seinen Tätigkeitschwerpunkten u.a. Menschenhandel, Bandendelikte und Rauschgift (
Hubert Derichs).
Professorin Dr. Angelika Schmidt-Koddenberg, Dozentin für Soziologie an der KatHO NRW Köln, führt in das Thema ein. Die Moderation übernimmt Lea ter Smitten vom Arbeitskreis Frauenhandel.
Weitere Informationen: Anika Lotter, ak-frauenhandel@katho-nrw.de
Redaktion: Julia Harzendorf, presse@katho-nrw.de
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teinahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nötig.
Termin:
25.03.2014 18:00 - 20:00
Veranstaltungsort:
Audimax
Abteilung Köln
Katholische Hochschule
Wörthstraße 10
50668 Köln
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
19.03.2014
Absender:
Julia Harzendorf
Abteilung:
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46708
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