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13.11.2014 - 13.11.2014 | Berlin

Der muslimische Gräberkult und seine Feinde: Ein aktuelles Politikum

Am Donnerstag, dem 13. November 2014, spricht der renommierte Islamwissenschaftler Prof. em. Dr. Werner Ende am Berliner Zentrum Moderner Orient zum Gräberkult im Islam und zu seiner aktuellen politischen Rolle. Als Fallbeispiel dient Ende hierzu die anhaltende Auseinandersetzung um den Friedhof von Medina, in der sich, aus seiner Perspektive, Stärken und Schwächen der saudisch-wahhabitischen Religionspolitik deutlich spiegeln.

Die innerislamische Kritik an zahlreichen Aspekten des volkstümlichen Heiligen- und Gräberkults hat eine lange Geschichte. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Akte
gewaltsamer Zerstörung von Grabmoscheen und anderer Orte der Heiligenverehrung in zahlreichen Ländern offenbar zugenommen. Die Zerstörungen werden von den Antreibern und Tätern mehr oder weniger unisono als Teil einer notwendigen Bekämpfung all jener “unerlaubten Neuerungen” gerechtfertigt, die zu ketzerischen Vorstellungen und Handlungen und schließlich zum Polytheismus führen würden. Viele Beobachter dieser aktuellen Gewaltakte sehen in ihnen eine Fortsetzung der Zerstörungen, die seit dem 18. Jahrhundert von Wahhabiten in Zentralarabien, im Hijaz und anderswo betrieben worden sind. Besonders um die entsprechenden Maßnahmen in Mekka und Medina (1803ff. und 1924-26) gibt es einen anhaltenden innerislamischen Meinungsstreit. Richtig ist, dass der Streit um zerstörte Mausoleen die konfessionelle Koexistenz in der islamischen Welt stark belasten kann. Er hat weitreichende Folgen
für die Beziehungen zwischen Staaten wie Saudi-Arabien und Iran und gibt der Forderung nach einer internationalen panislamischen Kontrolle über die Heiligen Stätten im Hijaz immer wieder neue Nahrung. Als Fallbeispiel soll die anhaltende Auseinandersetzung um den Friedhof von Medina dienen, in der sich Stärken und
Schwächen der saudisch-wahhabitischen Religionspolitik deutlich spiegeln.

Werner Ende (geb. 1937 in Wittenberg) absolvierte nach dem Abitur (1955) eine Buchhandelslehre in Halle/Saale. Danach Studium der Arabistik und Islamwissenschaft in Halle (1958-60), Hamburg (1960-65) und Kairo (1963-64). Promotion in Hamburg 1965, Habilitation daselbst 1973/74. Wissenschaftlicher Referent am Orient-Institut der DMG in Beirut 1969-71. Professur für Islamwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 1983-2002.

Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung unter zmo@zmo.de wird gebeten.

Termin:

13.11.2014 ab 17:00

Veranstaltungsort:

Zentrum Moderner Orient
Kirchweg 33
14129 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Religion

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

05.11.2014

Absender:

Yasser Mehanna

Abteilung:

Zentrum Moderner Orient (ZMO)

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event49061

Anhang
attachment icon www.zmo.de

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