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Wissenschaft
09.12.2015 - 09.12.2015 | Wernigerode
Der gebürtige Darlingeröder Tim Bruns präsentiert bereits zum zweiten Mal seine beeindruckenden Fotografien. Die Motive für seine aktuellen Serien fand er auf Reisen durch Amerika und Asien, bei denen er „ungewollt, aber fast zwangsläufig“ berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Grand Canyon, dem großen Buddha von Kamakura oder Angkor Wat begegnete; mit Hilfe der Technik des Blendings legt der Absolvent der Medieninformatik mehrere Aufnahmen übereinander und addiert somit auch inhaltlich zusätzliche Ebenen. Der Betrachter sieht das Abgebildete mit neuen Augen und hinterfragt wie wir Ikonen und Sehenswürdigkeiten in Zeiten allgegenwärtiger Fotografie noch wahrnehmen können.
Die Vernissage steht nicht nur aus künstlerischer Sicht unter einem weltumspannenden Motto: Im Rahmen der Eröffnung findet gleichzeitig die Verleihung des DAAD-Preises für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen statt.
Tim Bruns geht es in seiner Arbeit nicht um die Darstellung touristischer Attraktionen. Im Mittelpunkt stehen vielmehr deren Betrachter, die ihre Umgebung oder sich selbst mit Kameras, Smartphones und Selfie-Sticks fixieren. „Ich habe festgestellt, dass es mir schwer fällt, irgendein Gefühl für den besuchten Ort aufzubauen, denn alles Heilige, die Aura, geht durch die massenhafte Reproduzierbarkeit verloren. Alles wird zu einer tausendfach gesehenen Kopie seiner selbst“, beschreibt der Fotograf. Seine Kunst entsteht durch die Überlagerung, das Blending, eigener sowie frei verfügbarer Fotografien desselben Ortes. Tims Bruns erklärt: „So entstehen Bilder, welche schließlich am ehesten meiner Erinnerung gleichen, die sich aus der Masse alles Gesehenen zusammensetzt.“
Tim Bruns studierte von 2008 bis 2014 Medieninformatik an der Hochschule Harz und arbeitete unterdessen als Fotoassistent für Fashion Shootings, Werbekampagnen und Kunstprojekte in Tokio sowie als freiberuflicher Fotograf und Fotojournalist im Bereich Dokumentar- und Porträtfotografie. In Verbindung mit einem USA-Aufenthalt beschäftigt sich der 27-Jährige aktuell mit dem Projekt „Brave new World“, das die heutige Lebenssituation der nordamerikanischen Ureinwohner beleuchtet. Während seiner Zeit in Japan entstand das Fotobuch „Hitodama“, welches sich mit dem Thema Suizid auseinandersetzt und beim diesjährigen Belfast Photo Festival präsentiert wurde.
Die Fotoausstellung „Schöne neue Welt – Überall nichts Heiliges“ kann noch bis Ende Januar besucht werden. Die Türen der Rektoratsvilla sind montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet; lediglich zwischen dem 24.12.2015 und dem 04.01.2016 bleibt die Hochschule Harz geschlossen. Der Eintritt ist wie immer frei.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
09.12.2015 19:00 - 21:00
Veranstaltungsort:
Hochschule Harz
Harz University of Applied Sciences
Rektoratsvilla (Haus 6)
Friedrichstraße 57-59
38855 Wernigerode
Sachsen-Anhalt
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest
Eintrag:
26.11.2015
Absender:
Andreas Schneider
Abteilung:
Dezernat Kommunikation und Marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event52754
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