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Wissenschaft
12.05.2016 - 12.05.2016 | Berlin
Die Moderne kann in mancherlei Hinsicht als Entwicklung definiert werden, die unsere boden-ständige Lebenswelt (le terroir) im Horizont der Globalisierung (le globe) öffnet. Mit dieser Entwicklung kennzeichnen wir Vorstellungen des Progressiven und des Reaktionären. Dabei erscheint die Utopie des globalen Fortschritts zunehmend als fragwürdig; ebenso utopisch ist aber auch die Mimikry an dem, was einst als in Grund und Boden gefestigt galt und unsere Aufmerksamkeit noch einmal auf sich zieht. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, politisch an Orientierung zu gewinnen: durch die Annahme eines dritten Pols, den der Erde selbst, unseres Planeten. Und dies sowohl im Unterschied zu jenem »alten Land« wie auch zur Modernisierung im globalen Maßstab. In diesem Vortrag sollen einige der Ansätze von Wissenschaftlern, Künstlern, politischen Aktivisten und Philosophen besprochen werden, welche die hier skizzierte Dreieckskonstellation vorsehen.
Über Bruno Latour
Bruno Latour ist Professor für Soziologie am Institut d’Études des Politiques in Paris und Direktor des dortigen Media-Labs, Autor maßgeblicher anthropologischer, soziologischer und wissenschaftsge-schichtlicher Werke, Begründer der Akteur-Netzwerk-Theorie; Kurator von Ausstellungen u.a. am ZMK Karlsruhe: »Iconoclash (2002), Reset Modernity (2016), Albertus-Magnus-Professur an der Universität Köln (2015); ins Deutsche übersetzte Monographien u.a. »Wir sind nie modern gewesen« (1995, Neuauflage 2008), »Das Parlament der Dinge« (2001, Neuauflage 2009), »Die Hoffnung der Pandora« (2002), »Existenzweisen. Eine Anthropologie der Moderne« (2014).
Die Mosse-Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin
Die Mosse-Lectures sind ein interdisziplinär und international angelegtes Forschungs- und Veranstaltungsprojekt, gegründet 1997 von dem Historiker George L. Mosse und dem Literaturwissenschaftler Klaus Scherpe. Mit ihrem Wahlspruch zur »Öffentlichkeit von Kultur und Wissenschaft« erinnern die Mosse-Lectures an die Geschichte und das Erbe der deutsch-jüdischen Familie Mosse, insbesondere an die Tradition des von Rudolf Mosse gegründeten Verlagshauses, das mit seinem Flagschiff des liberalen »Berliner Tageblatt« großen Einfluss hatte auf die demokratische Öffentlichkeit der Weimarer Republik. Nachkommen der Familie hielten im Exil und bis in die Gegenwart mit ihrem politischen und philanthropischen Engagement an dieser Tradition fest. Dafür steht insbesondere das Werk des 1999 verstorbenen Historikers des Faschismus, George L. Mosse, der mit seinem Vortrag »Das liberale Erbe und die national-sozialistische Öffentlichkeit« am 14. Mai 1997 die Veranstaltungsreihe eröffnete.
Mehr als 150 Vorträgen wurden seitdem in den Mosse-Lectures gehalten. Mit ihren in jedem Semester neu gewählten Schwerpunktthema widmen sich die Mosse-Lectures der Vermittlung von Wissen und Wissenschaft in den Bereichen von Geschichte, Kulturgeschichte, Politik, Wirtschaft, Kunst und Literatur. Eingeladen werden prominente Wissenschaftler, Autoren, Künstler und Politiker aus dem In- und Ausland. Die Mosse-Lectures sind eine Veranstaltungsreihe der Mosse Foundation und der Fritz Thyssen Stiftung.
Hinweise zur Teilnahme:
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
Termin:
12.05.2016 ab 19:00
Veranstaltungsort:
Humboldt-Universität zu Berlin
Senatssaal im Hauptgebäude
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.04.2016
Absender:
Ibou Diop
Abteilung:
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event54085
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