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23.06.2016 - 23.06.2016 | Nürnberg

Ausstellungseröffnung: Du sprichst mich an!

"Du sprichst mich an! Künstlerinnen und Künstler antworten auf bildnerische Gestaltungen von Menschen mit Behinderung." Menschen mit Behinderung gestalten Bilder, Künstlerinnen und Künstler wählen eines aus und stellen als Antwort darauf ein Kunstwerk her. In der Ausstellung werden 23 dieser Kunstbegegnungen paarweise in der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) präsentiert. Bei der Ausstellungseröffnung werden sich die Künstlerpaare zum ersten Mal begegnen.

Ausstellung von Regens Wagner Zell an der Evangelischen Hochschule Nürnberg

Menschen mit Behinderung gestalten Bilder, Künstlerinnen und Künstler wählen eines aus und stellen als Antwort darauf ein Kunstwerk her. In der Ausstellung „Du sprichst mich an!“ werden 23 dieser Kunstbegegnungen paarweise in der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) präsentiert. Bei Regens Wagner Zell in Hilpoltstein werden hörgeschädigte Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit zusätzlichen Beeinträchtigungen begleitet. Alle können ihre Kommunikation leben und entwickeln. Kommunikation ist auch das zentrale Thema des Kunstprojekts. „Du sprichst mich an!“ ist eine Ausstellung, die nicht nur Kunstwerke zueinander führen wird, sondern auch Menschen mit und ohne Behinderung. Bei der Ausstellungseröffnung am 23. Juni 2016 (19 Uhr, EVHN, Eingang Roonstr. 27) werden sich die Künstlerpaare zum ersten Mal begegnen. Die Ausstellung ist vom 24. Juni bis 25. Juli zu sehen, montags bis freitags, 8 bis 18 Uhr (Haupteingang Bärenschanzstr. 4, EVHN).

Begegnungen über Kunstwerke

„Ich muss noch zwei Wochen warten, dann bekomme ich ein Bild geschenkt“ freut sich die 86-jährige Resie Maier. Ganz selbstverständlich geht sie davon aus, dass das neue Kunstwerk, das eine Künstlerin als Antwort auf das von ihr gestaltete Bild gemalt hat, für sie ganz persönlich ist. Auch wenn sie sich noch nie persönlich getroffen haben freut sich Resie Maier ganz besonders auf den großen Tag, an dem sie die Künstlerin, die ihr Bild unter vielen anderen ausgewählt hat, endlich kennenlernen darf.

Die Idee, gemalte Werke von Menschen mit Behinderung an Künstlerinnen und Künstler monatelang „auszuleihen“, die dann in dieser Zeit – als Antwort darauf – ein eigenes Kunstwerk anfertigen, stieß schon beim Start Mitte 2015 auf große Begeisterung. Mit Resie Maier griffen weit über 40 Bewohnerinnen und Bewohner der südlich von Nürnberg gelegenen Einrichtung für Menschen mit Hörbehinderung und weiteren Beeinträchtigungen – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – zu Papier, Pinsel und Farben.

„Frau Maier hat einfach darauf losgemalt“, erklärt eine Mitarbeiterin ihrer Wohngruppe. An sich nichts Ungewöhnliches für alle, die bei Regens Wagner Zell leben und arbeiten. Schließlich gehören Kunst- und Kulturangebote zum festen Bestandteil der Einrichtung. Diesmal haben es die

Verantwortlichen aber gewagt, mit ihrer Idee einen Schritt weiter zu gehen. Die Begegnung über die Kunstwerke stellen sie in den Mittelpunkt des Projekts, das gleichzeitig Menschen mit und ohne Behinderung zueinander führen soll.
„Ich habe eine Menge Ideen zum Bild. Das Bild steht bei mir im Atelier und inspiriert mich“ sagte Renate Gehrcke, in München geborene Künstlerin, die jetzt in Pappenheim lebt, kurz nach der Bildübergabe vor einem halben Jahr. Das Bild ihres Partners „German“ hat sie gleich mehrere Wochen beschäftigt. Entstanden sind in dieser Zeit drei großformatige Antwortbilder.

Eine Mitarbeiterin von Regens Wagner Zell wird sich darum kümmern, dass auch die schwerbehinderte Hatice Özcan zur Vernissage kommen kann. Ihr Bild hat eine Künstlerin besonders angesprochen. Heike Klier, die Leiterin der Einrichtung, freut sich ganz besonders darüber, dass Hatice und weitere Bewohnerinnen und Bewohner mit schweren Behinderungen zum Zug gekommen sind. „Das Kunstprojekt schafft es, Menschen mit schwersten Behinderungen, die sonst an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, in den Mittelpunkt zu stellen.“

Und der Bad Windsheimer Künstler Gerhard Rießbeck ergänzt: „Ich empfinde das Projekt als eine Herausforderung im wahrsten Sinn, weil ich als professioneller Künstler zwar meinem Gegenüber eine ganze Menge an Routine und Handwerk voraus habe, mir das aber in diesem Fall gar nicht weiter hilft, weil es letztlich nur um Selbstoffenbarung, Ehrlichkeit und Authentizität geht.“

Programm Ausstellungseröffnung am 23. Juni 2016, 19 Uhr
an der EVHN, Eingang Roonstraße 27

Begrüßung
Prof. Dr. Barbara Städtler-Mach (Präsidentin der Evangelischen Hochschule Nürnberg)

Einführung
Heike Klier (Gesamtleitung Regens Wagner Zell), Claudia Pößnicker (Projektleitung)

„Begegnungen“ (Handtheater)

„Lilienthals Traum“ mit Gebärden (Maria Portisch)

Die Veranstaltung wird von Marion Rexin in Gebärdensprache übersetzt.


Ausstellungsdauer
24. Juni bis 25. Juli 2016, Mo – Fr 8.00 – 18.00 Uhr
EVHN, Eingang Bärenschanzstraße 4, 90429 Nürnberg

Die Entwicklung dieses Kunstprojekts wird seit September 2015 mit einer Filmproduktion für ARTE dokumentiert. Die Aufnahmen erfolgen auch während der Ausstellungseröffnung in der Evangelischen Hochschule Nürnberg.

Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist kostenlos; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termin:

23.06.2016 19:00 - 22:00

Veranstaltungsort:

Evangelische Hochschule Nürnberg
Eingang Roonstraße 27
Hörsaal S 18
90429 Nürnberg
Bayern
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Gesellschaft, Kunst / Design, Pädagogik / Bildung

Arten:

Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest

Eintrag:

15.06.2016

Absender:

Irene Haffa

Abteilung:

Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event54641


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