idw - Informationsdienst
Wissenschaft
02.03.2017 - 02.03.2017 | Mainz
Günter Prinzing, Mainz
Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Vortragssaal im Kurfürstlichen Schloss
Der Vortrag befasst sich mit der aktuellen kritischen Diskussion um die historische Tragfähigkeit des Konstrukts der »Familie der Könige im Mittelalter«, das (auch als Metapher) in der Byzantinistik und Mediävistik eine lang anhaltende Wirkung entfaltete. Begründet wurde dieses Konstrukt von dem hoch renommierten Münchner Byzantinisten Franz Dölger (1891–1968) in einem Artikel von 1940, der 1953 u. 1964 nachgedruckt worden ist. Nachdem in den 1970er Jahren erstmals Kritik an dem Konstrukt geübt wurde, unterzog es der Frankfurter Byzantinist Wolfram Brandes auf dem Mainzer Historiker-Tag 2012 einer doppelten, fundamentalen Kritik: Erstens in historisch-quellenkritischer Hinsicht mit der These, das Konstrukt entbehre fast jeglicher Quellenbasis und sei daher obsolet; zweitens in wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht durch den Hinweis, es verdanke sich letztlich Dölgers bekannter Sympathie für Hitlers Weltherrschafts-Pläne. Auch wenn Brandes‘ These in zentralen Punkten zutrifft, so bedarf sie wegen bestimmter Schwächen sorgfältiger Prüfung und partiell der Modifikation. Im Vortrag wird beides versucht, und zwar am konkreten Beispiel der Frage, ob man im Zusammenhang mit der »Taufe« Altrusslands unter Fürst Vladimir (988) noch von seiner Aufnahme in die »Familie der Könige« sprechen kann.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
02.03.2017 ab 18:00
Veranstaltungsort:
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Vortragssaal im Kurfürstlichen Schloss
Ernst-Ludwig-Platz 2
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.02.2017
Absender:
Stefanie Mainz
Abteilung:
Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Englisch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event56854
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).