idw - Informationsdienst
Wissenschaft
07.07.2017 - 07.07.2017 | Karlsruhe
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mathe und Macht“ - „Neue weibliche Rollenmodelle in einem modernen Islam“ der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe wird die engagierte ehemalige Bundestagsabgeordnete (2002 – 2009) Lale Akgün über ihr facettenreiches Leben berichten.
Sie wurde 1953 in Istanbul geboren und hat Medizin, Völkerkunde und Psychologie in Marburg studiert. 1980 nahm sie die deutsche Staatsangehörigkeit an. Über den Integrationsprozess ihrer Familie schrieb sie 2008 unter dem Titel „Tante Semra im Leberkäseland – Geschichten aus meiner türkisch-deutschen Familie“ einen heiteren Roman.
Lale Akgün zog stets als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Köln II in den Bundestag ein. Sie war eine von fünf MdB muslimischen Glaubens. Seit Oktober 2007 gehörte Akgün auch dem Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion an. Sie ist außerdem im Vorstand des Muslimischen Forum Deutschland (MFD) und Gründungsmitglied der muslimischen Gemeinde Rheinland. Im Rahmen der Kritischen Islamkonferenz 2013 setzte sich Akgün für die Gründung eines Verbandes liberaler Muslime ein, da die Mehrheit der deutschen Muslime nicht durch die traditionellen Islamverbände vertreten sei.
In ihrem Buch „Aufstand der Kopftuchmädchen“ fordert sie einen neuen Islam, einen, der die westlichen Werte, die Werte der Französischen Revolution und der Aufklärung anerkennt. Denn ihrer Meinung nach werden sie und unzählige andere Frauen für den Islamismus in Haftung genommen. Sie werden als Kopftuchmädchen verunglimpft und als Relikte einer archaischen Gesellschaft belächelt, weil man sich nicht die Mühe macht, zwischen Islam und Islamismus zu unterscheiden.
Lale Akgün hat in der deutschen Politik Karriere gemacht, hat Bestseller geschrieben und ist in Köln zuhause. Sie kommt an die DHBW Karlsruhe, um über die Hindernisse und Herausforderungen, die sie auf ihrem Lebensweg überwinden musste, zu sprechen und möchte ihre Erfahrungen für das Erreichen von beruflichem Erfolg und persönlichen Glück weitergeben.
Hintergrund der Vortragsreihe:
In Ländern, wie beispielsweise Marokko, entscheiden sich deutlich mehr junge Frauen für ein technisches Studium als in Deutschland. Im Iran sind die weiblichen Studierenden in technischen Studiengängen sogar insgesamt in der Überzahl. In Deutschland wählt hingegen nur jede dritte Frau ein naturwissenschaftliches Fach. Mit den Vorträgen an der DHBW Karlsruhe sollen Diskussionen über Feminismus, Gleichberechtigung und Frauenrollen im Islam angestoßen werden. Die Veranstaltungsreihe widmet sich dem Themenkreis „Mathe und Macht“ religionsübergreifend. Im Vordergrund stehen wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzungen und Diskussionen mit starken Frauen, die sowohl für muslimisch als auch westlich-christlich sozialisierte junge Frauen eine Vorbildrolle einnehmen können.
Ziele:
Die Vorträge wenden sich gleichermaßen an junge muslimische und westlich-christlich geprägte Frauen und Männer. Beide Gruppen sollen dazu ermutigt werden, traditionelle Rollenmuster abzustreifen und selbstbestimmt den eigenen Weg zu gehen. Des Weiteren möchten soll der gegenseitigen Austausch gefördert und wechselseitige Lernprozesse unterstützt werden.
Außerdem will die Hochschule eine religionsübergreifende Diskussion über das Phänomen „Macht“ von Frauen in Unternehmen und Politik anstoßen. Der Gleichstellungsbeauftragten der DHBW Karlsruhe Prof. Dr. Angela Diehl-Becker ist es gelungen, dazu namhafte Referentinnen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zu gewinnen.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
07.07.2017 16:30 - 18:00
Veranstaltungsort:
Erzbergerstr. 121,
R.: D118.1
76331 Karlsruhe
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
27.06.2017
Absender:
Susanne Diringer
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event57868
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).