idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo

02.05.2018 - 02.05.2018 | Leipzig

Macht aus Beute Botschafter! - Kulturraub im 2. Weltkrieg als Streitpunkt der dt.-russ. Diplomatie

Eine Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung des GWZO im Sommersemester 2018.

Die Ringvorlesung steht unter dem Thema: Sieger auf Beutezug oder: Wem gehört die Kunst? Kunst und Kultur als Kriegsbeute in der Geschichte des östlichen Europa.

Heutiger Referent: Prof. em. Dr. Wolfgang Eichwede (Universität Bremen)

Auch die Kultur war ein Opfer des Krieges - die Sowjetunion hat Millionen von Kunstwerken durch das nationalsozialistische Deutschland verloren. Umgekehrt verzeichnen nach dem Krieg deutsche Museen hohe Verluste. Wie gehen wir heute mit dieser Leidensgeschichte der Kultur um? Sind kategorische Forderungen nach Rückgabe der deutschen Kulturgüter der einzige Weg? Welche Antworten hatte und hat die Politik? Gibt es Perspektiven jenseits des diplomatischen Streits?

Der systematische Raub von Kunst und Kulturgütern durch die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges hat spätestens seit dem spektakulären Fall Gurlitt an medialer Aufmerksamkeit gewonnen. Die NS-Raubkunst ist ein besonders drastisches Beispiel eines allerdings viel älteren Phänomens, das im Laufe der Zeit einem Bedeutungswandel unterlag: die Beutekunst. Wertvolle Kunst- und Kulturgüter weckten schon immer Begehrlichkeiten, ihre Erbeutung im Krieg oder einem kriegsähnlichen Zustand betrachteten die Sieger als ihr Privileg, ein nicht unumstrittenes. Es diente der Staatsbereicherung und/oder der Machtdemonstration, häufig darüber hinaus der Demütigung des Gegners. Plünderungen durch die Schweden oder Napoleon gehören zu den spektakulärsten Beispielen der Neuzeit. Blickt man in der Geschichte aber weiter zurück, stellt sich beispielsweise die Frage: Wem gehört der Hl. Adalbert, dessen Reliquien 1039 von Gniezno nach Prag entführt wurden? Wie wurde in Gniezno dieser Verlust ausgeglichen? Oder welche Bedeutung hatte beziehungsweise hat bis heute das im Jahre 1473 erbeutete „Jüngste Gericht“ Hans Memlings für die Stadt Danzig?

Die Fragen nach Motiven, Verlauf und Folgen interessieren hier genauso wie rechtliche Regelungen. Denn schon lange vor der Haager Konvention oder vor der Washingtoner Erklärung war die Rückgabe geraubter Kulturgüter der Gegenstand zum Beispiel des Friedensvertrags von Oliva (1660).

Die Vorlesungsreihe möchte Beutekunst im Verlauf der Jahrhunderte und aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen (Geschichte, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Archäologie, Rechtsgeschichte) betrachten und somit unterschiedlichen Aspekten dieses kultursoziologischen Phänomens im östlichen Europa nachspüren.

Hinweise zur Teilnahme:
keine

Termin:

02.05.2018 ab 17:00

Veranstaltungsort:

Reichsstraße 4–6
Specks Hof (Eingang A), 4. Etage, Konferenzraum
04109 Leipzig
Sachsen
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Sprache / Literatur

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

27.02.2018

Absender:

Virginie Michaels

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event59882

Anhang
attachment icon Flyer zur Ringvorlesung 2018

Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).