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Wissenschaft
12.07.2019 - 21.07.2019 | Berlin
An zehn Orten zeigt das Ausstellungsprojekt unselect der Kleinen Humboldt Galerie vom 12. – 21. Juli 2019 künstlerische Arbeiten, die Selektionsprozesse anhand von Skulptur, Rauminstallationen, Sound und Videoarbeiten und Performances verhandeln. Innerhalb der Universität als rahmengebender Institution wird die Thematik so erfahrbar gemacht und Raum für Diskurs geschaffen. Während die Ausstellung im Hauptgebäude, anknüpfend an die 10-jährige Ausstellungspraxis der Kleinen Humboldt Galerie im Lichthof Ost, einen Monat lang zu sehen sein wird, finden anlässlich des Jubiläums an neun anderen Orten für die maximale Dauer von einem Tag weitere Ausstellungen statt. Zu den Veranstaltungsorten gehören neben dem im 18. Jahrhundert erbauten Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) auch ein jahrelang stillgelegter Hörsaal der Charité sowie die kaum bekannten Gewächshäuser in Dahlem.
Mit dem erheblichen Einfluss, den die Spezies Mensch auf den Planeten nimmt, ist sie mit der Zeit selbst zu einem entscheidenden Selektionsfaktor geworden. Denn durch die vom Menschen hervorgebrachte Kultur beeinflusst dieser die Auswahlmechanismen der Natur und schafft dadurch Parallelgesetze, die den Rahmen abstecken, in dem eine andere, durch die Kultur bedingte Selektion zum Tragen kommt. Die Art, wie wir uns Wissen aneignen, spezielle Ernährungsweisen, spezifische Milieuverhalten, unser Umgang mit Medien sowie ein Streben nach Effizienz können als Beispiele für solche, kulturell beeinflussten Selektionsmechanismen gesehen werden. Sei es der Algorithmus im Internet, der unsere Suche vorbestimmt, auf uns zugeschnittene Partnervorschläge auf Tinder, personalisierte Werbung oder das Warensortiment im Supermarkt – unsere Umwelt ist von menschengemachten Vorauswahlen durchzogen.
Selektieren heißt gestalten
Dabei bedeutet zu selektieren, Einfluss zu nehmen und die Welt, in der wir leben, mitzugestalten: durch die Angebote, die uns zur Verfügung stehen, die Nachrichten, die verbreitet werden oder die Kunst, die wir ausstellen. Die Dichotomie von natürlicher und kulturell bedingter Selektion generiert ein Spannungsfeld. Hiervon ausgehend wird das Ausstellungsfestival unselect verschiedene Aspekte des Phänomens der Selektion thematisieren und Fragen aufwerfen: In welchen Lebensbereichen begegnen uns Selektionsmechanismen? Handelt es sich bei diesen immer um Gegenpole oder können sie in Einklang gebracht werden? Was bedeutet es, nicht zur „Auslese“ zu gehören?
Ein Vermittlungsprogramm bestehend aus Workshops, Führungen und Vorträgen wird die Besucherinnen und Besucher darüber hinaus anregen, sich mit dem Thema der Selektion kritisch zu beschäftigen.
Künstlerinnen und Künstler
Ruben Aubrecht, Naz Balkaya, Jan Bernstein, Benjamin Blaquart, Marianne Brepohl, Paula van Brummelen, Beatrice Celli, Daniel Chluba, Mark Dion, Polina Egorushkina, Jonas Etter, Lucius Fekonja, Charlene Galea, Andreas Gehrke, Eva Gentner, Stanislav Ginzburg, Miriam Growald, Constantin Hartenstein, Hannah Heymann, Susi Hinz, Sophia Hörmann, Laura Horelli, Sonja Hornung, Johanna Jaeger, Torben Jost, Tilman Kanitz, Agnieszka Karasch, Armin Keplinger, Pascale Komarnicki, Saskia Krafft, Aron Lesnik, Pia Linz, Hanne Lippard, Jonas Lund, Michal Martychowiec, Yan Gi Cheng & Rei Matsushima, Ulrike Mohr, Silvia Noronha, Brooklyn J. Pakathi, Minh Duc Pham, Peter Piller, Sasha Pohflepp, Tabita Rezaire, Christian Schellenberger, Nina Schuiki, Bogosi Sekhukuni, Anton Dina Shneider, Anton Steenbock, Inia Steinbach, Oliver Thie, Charles Thorburn, Philip Topolovac, Lapatsch I Unger, Lilo Viehweg, Nicole Wendel, Markus Wirthmann, Chris Woebcken, Lauryn Youden (weitere Künstler*innen werden in den kommenden Wochen auf der Webseite der Kleinen Humboldt Galerie bekannt gegeben)
Kleine Humboldt Galerie
Die Kleine Humboldt Galerie (KHG) ist ein Projektraum zur Konzeption von Ausstellungen an der HU. Seitdem sich das studentische Kurator*innenkollektiv im Jahr 2009 neu organisiert hat, realisiert es jährlich bis zu zwei Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die im Lichthof Ost des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität gezeigt werden. Zusätzlich nutzt die Kleine Humboldt Galerie das räumliche Potenzial der Universität und verwirklicht darüber hinaus Projekte an historischen, der Öffentlichkeit meist verborgenen Orten. Ziel dabei ist ein experimenteller Umgang mit Ausstellungsformaten, abseits von Verkaufszahlen und Quotendruck. In der Vergangenheit wurden dabei diverse Themen wie Bildungspolitik, der Traum von einer Universalsprache, Kulturen des politischen Protests und wissenschaftliche Visualisierungstechniken in der zeitgenössischen Kunst behandelt.
Kurator*innenkollektiv
Lotta Feibicke, Susi Hinz, Benedek Hrutka, Aleksandra Ianchenko, Mette Kleinsteuber, Polina Kokotov, Maya Komarnicki, Natalya Kreminchutsky, Uria Man, Julia Modes, Niklas Obermann, Nuria Röder, Agnesa Schmudke, Liz Stumpf, Alina Topf, Celine Van De Velde, Lotte Wilhelm, Karoline Winter, Nicole Wittmann
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
12.07.2019 - 21.07.2019
Veranstaltungsort:
Humboldt-Universität zu Berlin
Hauptgebäude, Lichthof
Unter den Linden 6
und andere
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Kunst / Design
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest
Eintrag:
18.06.2019
Absender:
Boris Nitzsche
Abteilung:
Abteilung Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event64006
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