idw - Informationsdienst
Wissenschaft
12.03.2020 - 18.03.2020 | Berlin
Was bedeutet es für die Mitglieder globalisierter Gesellschaften, mit den Unübersichtlichkeiten der Digitalisierung umzugehen? Welche Fertigkeiten müssen wir entwickeln, um kompetent und verantwortungsbewusst mit digitalen Tools und den Datenspuren, die sie hinterlassen, umzugehen? Die Veranstaltung „Practicing Sovereignty. Means of Digital Involvement“ geht in einem Symposium mit angeschlossener Ausstellung und begleitenden Workshops mit internationalen Gästen diesen Fragen auf den Grund. Mit dabei sind unter anderem Adam Greenfield, erfolgreicher Autor des Buchs „Radical Technologies“, Renata Avila, Menschenrechtsanwältin und Anwältin für digitale Rechte, und Claudio Guarnieri, Hacker und Menschenrechtsaktivist bei Amnesty International.
In den letzten Jahren hat sich die öffentliche Wahrnehmung der „Informationsgesellschaft“ grundlegend geändert. Statt weiter den kollektiven Vorstellungen von einer besseren, digital vermittelten Zukunft mit Versprechungen von Partizipation und Basisdemokratie zu folgen, werden die heutigen Narrative von eher problematischen Aspekten der digitalen Transformation dominiert. Themen wie die zunehmende digitale Ungleichheit, die Überwachung und Manipulation von Individuen und eine daraus folgende Untergrabung demokratischer Werte rücken immer öfter in den Vordergrund. In dieser Verschiebung der Erzählungen erfährt der Begriff der digitalen Souveränität ein zunehmendes Interesse. Der Begriff bezeichnet verschiedene Konzepte, welche die Kompetenzen, Pflichten und Rechte im digitalen Zeitalter aushandeln.
Die Veranstaltung diskutiert digitale Souveränität auf der Ebene von Individuen, Gruppen und Gemeinschaften. Der Begriff bezieht sich hier auf Strategien, die es Akteurinnen und Akteuren ermöglichen, die Werkzeuge der globalisierten Informationsgesellschaften selbstbestimmt zu nutzen und sich der Daten, auf die sie zugreifen und die sie erzeugen, bewusst zu sein, einschließlich ihrer Bedeutung für Privatsphäre und kommerzielle Verwertungen. Digitale Souveränität ist keine statische Größe, sondern ein Recht, das eingefordert werden muss, ein Prozess, der sich ständig weiterentwickelt. Sie ist eine Voraussetzung für die Fähigkeit des Einzelnen, kritisch an den digital basierten Gesellschaften von heute teilzunehmen und jene von morgen mitzugestalten.
Die Veranstaltung bietet eine Bühne für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Aktivistinnen und Aktivisten, Künstlerinnen und Künstler, die Praktiken entwickeln oder Räume und Strukturen zur Verfügung stellen, um digitale Souveränität zu fördern. Ziel ist es, verschiedene Facetten dessen zu identifizieren, was es bedeutet, digital souverän zu sein, aber auch die Tragfähigkeit des Begriffs kritisch zu diskutieren: Inwieweit kann das Versprechen der digitalen Partizipation heute noch erfüllt werden? Welche Strategien entwickeln wir, welche Agenda sollten wir verfolgen und wie können wir sie umsetzen? Oder müssen wir unsere Begriffe und Strategien bei der Frage nach der Gestaltung digitaler Gesellschaften grundlegend überdenken?
Keynotes: Adam Greenfield, Renata Avila | Eröffnungsansprache: Gesche Joost
Zu den weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Symposium sowie zu den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern gehören Tatiana Bazzichelli, Max von Grafenstein, Claudio Guarnieri, Adam Harvey, Bianca Herlo, Arne Hintz, Fieke Jansen, Liat Lavi, Joana Moll, Julian Oliver, Julia Pohle, Bill Posters, Thorsten Thiel, Kersti Ruth Wissenbach.
Hinweise zur Teilnahme:
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zum Programmablauf finden Sie auf der Website der Forschungsgruppe "Ungleichheit und digitale Souveränität": https://sovereignty.weizenbaum-institut.de/events/practicing-sovereignty/
Bitte melden Sie sich zum Eröffnungsabend, zum Symposium sowie zu den einzelnen Workshops an:
https://tickets.weizenbaum-institut.de/weizenbaum/PracSov/
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Termin:
12.03.2020 ab 18:00 - 18.03.2020 20:00
Veranstaltungsort:
designtransfer | UdK Berlin | Einsteinufer 43
10587 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung, Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
06.02.2020
Absender:
Filip Stiglmayer
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event65870
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