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Wissenschaft
09.02.2021 - 09.02.2021 | Berlin
Aufgrund der jüngsten Pandemieentwicklung finden die Vorträge dieser Reihe virtuell statt.
Strich und Faden haben, so könnte man meinen, nicht viel miteinander zu tun. Gehört ersteres doch klarerweise zur Ordnung der Zeichen, letzteres hingegen zur Ordnung der Dinge. Die Geschichte der Buchmalerei im 15. Jahrhundert lehrt demgegenüber, wie eng Faden und Linie, das Nähen und das Zeichnen, das Knoten und das Schreiben miteinander verwoben sein konnten. Genau dort, wo im Medium Buch textile Mimikry betrieben wird, wo sich die Transformation der Linie in einen Faden vollzieht, deutet sich eine Überschreitung der ästhetischen Grenze an. Mimesis wird als intermediale, an Material und Techniken gebundene Praxis sichtbar, die aus dem Vollzug einer Operationskette emergiert, deren Elemente miteinander rückgekoppelt sind und die auf diese Weise Nachahmung, Technik, Material und Interpretation über ihre jeweiligen Grenzen hinaustreibt. An Trompe L´OEil-Phänomenen in der burgundischen Buchkunst des 15. Jahrhundert kann der Prozess beobachtet werden, in dem die Buchseite beginnt – unter dem Druck der Tafelmalerei einerseits und dem des Buchdrucks andererseits – ihre Materialität als flaches, blätterbares Medium zu reflektieren und diese Materialität als Medialität zu thematisieren.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
09.02.2021 18:15 - 19:45
Veranstaltungsort:
Online
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
22.09.2020
Absender:
Jeanette Lamble
Abteilung:
Generaldirektion - Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event66940
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