idw - Informationsdienst
Wissenschaft
02.12.2021 - 03.12.2021 | Mainz
Wann: Donnerstag, 2. Dezember 2021, ab 18 Uhr; Freitag, 3. Dezember 2021, ab 15 Uhr
Wo: online per Microsoft Teams – Interessierte erhalten den Link nach Anmeldung, s.u.
Veranstalter: Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft (FTMK) in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg "Zeugenschaft. Episteme einer medialen und kulturellen Praxis" sowie dem Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Programmflyer: https://download.uni-mainz.de/veranstaltungen/05_FTMK_guantanamo_programm.pdf
Webseite: https://film-medien.ftmk.uni-mainz.de/aktuelles/
Facebook-Event: https://www.facebook.com/events/1072728306911244
Anmeldung: bis zum 28.11.2021 unter https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSc-qB6S2GI8waxVHzRym-M71vmA6QzqimdgZhXQ...
Informationen zur Veranstaltung:
Im Januar 2002 wurden die ersten Gefangenen im Rahmen des „war on terror“ nach Guantánamo Bay verschleppt. Heute, fast 20 Jahre später, sind noch 39 Gefangene in Guantánamo, zwei von ihnen seit dem ersten Tag. Organisiert von Dr. des. Rebecca Boguska und Sebastian Köthe vom Graduiertenkolleg „Zeugenschaft. Episteme einer medialen und kulturellen Praxis“ am Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft der JGU in Kooperation mit der interdisziplinären Forschungsplattform Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wird sich der digitale Workshop "20 Jahre Guantánamo: Zeitlichkeiten der Zeugenschaft" am 2. und 3. Dezember 2021 mit folgenden Fragen beschäftigen: Wie lässt sich diese lange Zeit der Folter bezeugen? Welche Zeitlichkeiten entwickeln heterogene Praktiken, Medien sowie Akteurinnen und Akteure? Welche Beziehungen und Übersetzungen ereignen sich zwischen primären und sekundären, journalistischen, juristischen und künstlerischen Zeugnissen?
Zum Auftakt der Veranstaltung am Donnerstag, 2. Dezember 2021, liest Mansoor Adayfi, der von 2002 bis 2016 ohne Anklage in Guantánamo gefangen war, aus seinen Memoiren "Don’t Forget Us Here". Nach seiner Entlassung hat er Essays beispielsweise über das Meer, Kunst aus Guantánamo oder die Beziehungen der Gefangenen zu Tieren unter anderem in der New York Times veröffentlicht. Im anschließenden Werkstattgespräch soll es einerseits um die Frage des (Über-)
Lebens unter und nach Folter gehen, andererseits um Adayfis Projekt literarischer Zeugenschaft.
Den zweiten Workshop-Tag eröffnet Prof. Mark P. Denbeaux mit seinem Vortrag "Inside Out: Guantánamo Detainees – Those Who Left and Those Who Remain" zur Frage der sekundären Zeugenschaft. Denbeaux vertritt zahlreiche Guantánamo-Gefangene als Anwalt und hat als Professor an der Seton Hall University in Newark in den USA mit seinem Forschungsteam wegweisende Untersuchungsberichte über Guantánamo veröffentlicht, darunter "How America Tortures" (2019), "Death in Camp Delta" (2009) oder "Captured on Tape: Interrogation and Videotaping of Detainees in Guantánamo Bay" (2008). In seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion soll der Fokus auf seiner juristischen Vertretung der Gefangenen inner- und außerhalb Guantánamos liegen.
Daran anschließend wird die US-amerikanische Künstlerin Debi Cornwall in ihrem Vortrag "Welcome to Camp America: Picturing Guantánamo and Its Diaspora" über ihre fotografischen Arbeiten sprechen, die nicht nur das Gefangenenlager selbst portraitieren, sondern auch die Diaspora der oft in Drittländer Entlassenen. Sie wird über ihr Fotobuch und die Ausstellung Welcome to Camp America sprechen und einen kritischen Einblick in die Überwachung und Zensur durch das US-Militär vor Ort geben. Darüber hinaus wird sie einige der fotografischen Porträts, die sie weltweit von freigelassenen Gefangenen aufgenommen hat, vorstellen und somit einen Beitrag zu Fragen der künstlerischen Zeugenschaft leisten.
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zum Online-Workshop auf MS-Teams eingeladen. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung bis zum 28. November 2021 über das Online-Formular unter https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSc-qB6S2GI8waxVHzRym-M71vmA6QzqimdgZhXQ... gebeten. Nach Anmeldung erfolgt der Versand eines Teilnahmelinks für den Workshop.
Kontakt:
Dr. Rebecca Boguska
Filmwissenschaft
Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft (FTMK)
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
E-Mail: rboguska@uni-mainz.de
Sebastian Köthe M.A.
DFG-Graduiertenkolleg "Das Wissen der Künste"
Universität der Künste Berlin
Einsteinufer 43-53
10587 Berlin
E-Mail: s.koethe@udk-berlin.de
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung bis zum 28.11.2021 unter https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSc-qB6S2GI8waxVHzRym-M71vmA6QzqimdgZhXQ...
Termin:
02.12.2021 ab 18:00 - 03.12.2021 20:00
Anmeldeschluss:
28.11.2021
Veranstaltungsort:
digital per MS Teams
Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
18.11.2021
Absender:
Kathrin Voigt
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event70241
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).