idw - Informationsdienst
Wissenschaft
11.04.2024 - 13.04.2024 | Bochum
Konzeption und Organisation (alphabetisch):
Michael Farrenkopf, Corinne Geering, Torsten Meyer, Stefan Przigoda, Katja Stopka
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Spätestens seit Beginn der 1990er-Jahre teilen die deutschen Montanindustrien in Ost und West ein ähnliches Schicksal. Mit dem Ende der DDR und der Wiedervereinigung sind es nicht mehr nur vorrangig das westdeutsche Ruhrgebiet und das Saarland, die mit ihren Zechensterben fundamental von wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Transformation betroffen sind. Auch ein Großteil der Tagebaue im Mitteldeutschen und Lausitzer Braunkohlenrevier sowie der Uranerzabbau der vormals sowjetisch-deutschen Bergbaugesellschaft Wismut standen vor ihrem Ende. In all diesen Regionen waren nicht nur die dort arbeitenden Menschen davon tangiert, sondern ebenso die industriell ausgebeutete Umwelt. Die materiellen Hinterlassenschaften – ehemalige Fabrikkomplexe oder Kippen, Halden und Restlöcher – wurden in zunehmendem Maße um- und abgebaut. Durch die landschaftliche Überformung veränderte sich das Erscheinungsbild dieser Bergbaulandschaften grundlegend. Zugleich wandelte sich ihre Wahrnehmung, was wiederum Auswirkungen auf kollektive Bildgedächtnisse und Narrative der jeweiligen Regionen hatte. Damit verbunden waren Fragen nach sozialer und kultureller Identität, nach Zugehörigkeit und Heimat ebenso wie nach Entfremdung und Distanz, was für die ostdeutschen Regionen sogar in doppelter Hinsicht gelten mag.
Einblicke in die einschneidenden Wandlungsprozesse und Wahrnehmungsverschiebungen geben nicht zuletzt die zeitgenössischen Künste und dokumentarische Medien in Form von Literatur, Film, Fotografie und bildender Kunst. Deren Urheber:innen sind häufig biographisch mit der schwindenden Montanindustrie verbunden und setzen sich mit den physischen, wirtschaftlichen und kulturellen Landschaften des Bergbaus auch als ihrem kulturellen Erbe auseinander. Ihre Erzählungen und Bilder sind mithin nicht nur ästhetische, sondern gleichfalls kultur- und
sozialhistorische Zeugnisse davon, wie mit Bergbaulandschaften in diesen Umbruchzeiten umgegangen wurde. Den Gestaltungen der sich transformierenden Montanlandschaften ist das Moment der Zeitlichkeit im Sinne von „ästhetischen Eigenzeiten“ inhärent. In der Konzentration auf die politisch, sozial, kulturell und regional je spezifisch ausgeprägten künstlerischen Gestaltungsweisen von montangeschichtlichen Transformationsprozessen kann zudem in der Produktion und Rezeption die geschichtskulturelle Eigenzeitlichkeit weiter ausdifferenziert werden.
Hinweise zur Teilnahme:
Für die Teilnahme an der Konferenz werden keine Gebühren erhoben. Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Plätze begrenzt sind. Bitte melden Sie sich bis zum 31. März 2024 bei Claudia Schepers mit einer kurzen Nachricht per E-Mail an unter claudia.schepers@bergbaumuseum.de
Termin:
11.04.2024 ab 14:00 - 13.04.2024 12:45
Anmeldeschluss:
31.03.2024
Veranstaltungsort:
Deutsches Bergbau-Museum Bochum (DBM)
Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
44791 Bochum
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
19.03.2024
Absender:
Virginie Michaels
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event76541
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