idw - Informationsdienst
Wissenschaft
16.12.2025 - 16.12.2025 | Essen
Propaganda, wenn sie gut ist, also durchdacht und effektiv, lügt nicht, sondern sagt die Wahrheit. Dies allerdings auf eine sehr bestimmte Weise. Hierbei spielt die Überwältigung des Publikums eine zentrale Rolle. Der Vortrag möchte diese Aussagen erklären und belegen, und den Sinn für propagandistische Formen schärfen. Propaganda ist keineswegs immer als solche erkennbar; sie ist in hohem Maß flexibel, und hat entsprechend sehr viele Gesichter, je nachdem, was ihre Inhalte und Absichten sind.
Anhand von historischen Filmbeispielen – nicht nur, aber besonders aus dem NS-Kino – sollen einige von diesen Gesichtern gezeigt und die Vorstellung von Propaganda auch im Blick auf die Gegenwart ausdifferenziert werden – nicht etwa um Propaganda zu verharmlosen, sondern im Gegenteil: um deutlich zu machen, wie gefährlich sie sein kann. Umgekehrt sollte am Ende auch nicht die zynische Behauptung stehen, alles sei sowieso Propaganda.
Wenn der Satz vom Anfang zutrifft, nach dem gute Propaganda eine bestimmte Weise ist, die Wahrheit zu sagen, dann kommt es auf die Fähigkeit an, sie zu dechiffrieren – die Fähigkeit also zu zeigen, wie die Lüge auf eine Wahrheit verweist und welche Wahrheit das ist.
Rüdiger Suchsland ist Journalist, Autor und Regisseur. Er arbeitet als
freier Autor für Print, Radio und Internet, als Redakteur beim Internetmagazin artechock. Durch Filmauswahl, Filmgespräche, Kongressplanungen und als Juror ist er außerdem an verschiedenen Filmfestivals beteiligt, und als Regisseur schuf er mehrere Dokumentarfilme zur Filmgeschichte, darunter „Von Caligari zu Hitler“ und „Hitlers Hollywood“.
Referent
Rüdiger Suchsland, freier Autor
Organisation
Armin Flender, KWI
Felix Dümcke, KWI
Über die CineScience-Reihe „Gefährliche Schönheit“
Kaum ein Medium versteht es so wirkungsvoll, Macht zu inszenieren, Pathos zu erzeugen und Ideologie in verführerische Bilder zu kleiden wie der Film. Ob kathartische Schlachten, heroisch überhöhte Figuren oder dystopische Weltentwürfe – die Leinwand ist voller Szenen, die ästhetisch überwältigen und das Publikum in ihren Bann ziehen können. Oft ist es gerade ihre „Schönheit“, die die Wucht der Botschaft in den Hintergrund rückt oder sogar vergessen lässt; als „faszinierend“ charakterisierte etwa Susan Sontag die Bildsprache, in die Leni Riefenstahl den Faschismus kleidete. Unter dem Titel „Gefährliche Schönheit“ widmet sich CineScience im Wintersemester 2025/26 dieser sinistren Vereinnahmungskunst. Gezeigt werden Filme, die politische Mythen produzieren, Monumente errichten und in stilisierten Dystopien autoritäres Denken spiegeln, aber auch solche, die subtilere Formen der Propaganda betreiben. Das Spektrum reicht von vermeintlich harmloser Unterhaltung über (post-)sowjetische Kriegsverherrlichung bis hin zu martialischen Blockbuster-Filmen.
Hinweise zur Teilnahme:
Tickets
Karten können Sie beizeiten online buchen oder wie üblich an der Abendkasse erwerben sowie unter Tel. 0201 43 93 66 33 reservieren.
Eintritt: 5,- € | erm. 3,- €
Veranstalter
Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI) in Kooperation mit dem Filmstudio Glückauf.
Termin:
16.12.2025 ab 20:00
Veranstaltungsort:
Filmstudio Glückauf, Rüttenscheider Straße 2
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
05.11.2025
Absender:
Anna Abbenhaus
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event80422
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).