idw - Informationsdienst
Wissenschaft
16.03.2017 - 17.03.2017 | Hannover
Seit Herbst 2015 hält uns die Flüchtlingswelle in Atem. Auch wenn die Zahl der neu ankommenden Asylsuchenden inzwischen gesunken ist, so hat diese jüngste Migrationsbewegung im politischen Gefüge der Europäischen Union, im deutschen Parteiensystem und in der deutschen Gesellschaft zu tiefgreifenden Verwerfungen geführt. Breiter Hilfsbereitschaft stehen Frustration, Wut und offener Hass gegenüber. Mahnungen zur Besonnenheit stoßen auf Aufforderungen zur Konfrontation. In der Bevölkerung breitet sich zunehmende Ratlosigkeit aus, wie sich der Ausbreitung eines radikalen Islamismus einerseits und einer neuen Welle von Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit wirkungsvoll begegnen lässt.
Diese Frage stellte sich auch schon in den frühen 1990er Jahren, als Fremdenfeindlichkeit in offene Gewalt umschlug, die in den Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen 1992 ihren traurigen Höhepunkt fand. Die VolkswagenStiftung reagierte darauf seinerzeit mit den Förderinitiativen "Das Fremde und das Eigene – Probleme und Möglichkeiten interkulturellen Verstehens" und "Konstruktionen des Fremden und des Eigenen: Prozesse interkultureller Abgrenzung, Vermittlung und Identitätsbildung".
Neu ist heute, dass die verstärkte Zuwanderung nach Deutschland und Europa in kürzester Zeit Menschen aus vielen Weltregionen, unterschiedlichen Kulturen, Ethnien und Religionen in Aufnahmeländern mit teils ganz anderen Traditionen, Verfassungen und Rechtssystemen zusammenführt. Das zwingt nicht nur das politische System in Deutschland, sondern auch die Wissenschaft dazu, neue Denkräume zu erschließen. Das Herrenhäuser Symposium will dazu einen Beitrag leisten. Wie kann ein neues Miteinander gestaltet werden?
Die Veranstaltung wendet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Gesellschafts- und Kulturwissenschaften ebenso wie an Vertreterinnen und Vertreter zivilgesellschaftlicher Initiativen und der Politik.
PROGRAMMÜBERBLICK
Sektion I: Flucht - Asyl - Zuwanderung: Eine historische Herausforderung für Deutschland?
Sektion II: Selbstreflexionsraum Wissenschaft
Sektion III: Narrative des Fremden und Eigenen: "Imagined Communities"
Sektion IV: Transfer in die Gesellschaft: Modelle guter Praxis aus Schule und Hochschule
Sektion V: Eine historisch neue Situation: Perspektiven für Forschung und Lehre
VERANSTALTUNGSORT
Die Veranstaltungen der VolkswagenStiftung finden im Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover, statt. Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Üstra-Linien 4 und 5, Haltestelle "Herrenhäuser Gärten". Das Tagungszentrum Schloss Herrenhausen ist barrierefrei.
STEERING COMMITTEE
Prof. Dr. Claudia Bickmann, Philosophisches Seminar, Universität Köln
Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Seminar für deutsche Philologie, Universität Göttingen
Prof. Dr. Axel Horstmann, ProWiss, Ronnenberg-Benthe
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Zentrum für Islamische Theologie, Universität Münster
Prof. Dr. Hans-Georg Soeffner, Soziologie, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Prof. Dr. Andreas Zick, Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist kostenlos, die Konferenzsprache ist Deutsch. Wenn Sie teilnehmen möchten, registrieren Sie sich bitte über den Link "Zur Anmeldung" auf unserer Website: https://www.volkswagenstiftung.de/nc/de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/v...
Termin:
16.03.2017 ab 13:30 - 17.03.2017 16:00
Veranstaltungsort:
Herrenhausen Palace / Tagungszentrum Schloss Herrenhausen
Herrenhäuser Str. 5
30419 Hannover
Niedersachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
03.02.2017
Absender:
Jens Rehländer
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event56686
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