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Wissenschaft
01.06.2017 - 29.06.2017 | Düsseldorf
1522 übersetzte Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche. Das „Septembertestament“ wurde ein großer Erfolg. Als Reaktion erschienen gleich drei katholische Ausgaben: Das Neue Testament von Hieronymus Emser 1527, die Bibel von Johannes Dietenberger 1534 und von Johann Eck 1537. Der Streit um den rechten Wortlaut der hl. Schrift war entbrannt. Im „Sendbrief vom Dolmetschen“ von 1530 kritisierte Luther die Ausgabe Emsers auf das Heftigste: Emser habe Luthers Text Wort für Wort übernommen und unter seinem Namen veröffentlicht. Dieser Vorwurf hat bis heute nachgewirkt. Waren die katholischen Bibelübersetzungen der Reformationszeit aber tatsächlich nur ein Plagiat der Lutherübersetzung?
Die Ausstellung zeigt, dass die katholischen Bearbeiter keinesfalls den Anspruch erhoben haben, eine neue Übersetzung zu liefern. Sie wollten die Übersetzung Luthers, die auf dem hebräischen und dem griechischen Urtext basierte, nach dem lateinischen „Text der Kirche“ (sog. Vulgata) korrigieren.
Prof. Dr. Holger Strutwolf ist Professor für Patristik und Neutestamentliche Textforschung und Direktor des Instituts für Neutestamentliche Textforschung an der Universität Münster. 1988 erlangte er den Magister Theologiae der Evangelisch-Theologischen Fakultät Heidelberg. Im Jahre 1991 wurde er dort zum Dr. theol. promoviert. Er arbeitete von 1991–1997 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neutestamentliche Textforschung der Universität Münster und habilitierte sich hier 1997. Von 1998–2001 absolvierte er das Vikariat in der Evangelischen Landeskirche der Pfalz und wirkte hier von 2001–2004 als Pfarrer. 2004 erfolgte seine Berufung auf den Lehrstuhl für Patristik und Neutestamentliche Textforschung in Münster. Seit 2008 ist er Leiter der „Arbeitsstelle Novum Testamentum Graecum. Editio Critica Maior“ der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und Mitglied der Patristischen Kommission der Akademienunion.
Programm (01.06.2017)
Begrüßung 18.00 Uhr
- Prof. Dr. Wolfgang Löwer, Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste
- Vortrag zur Ausstellung „Plagiat? Luthers Bibelübersetzung und die katholischen Bibelausgaben der Reformationszeit“, Prof. Dr. Holger Strutwolf, Leiter der Forschungsstelle „Novum Testamentum Graecum. Editio critica maior“, Münster
Hinweise zur Teilnahme:
Ausstellungseröffnung am 01.06.2017, 18:00 Uhr
Danach kann die Ausstellung im Foyer der Akademie vom 6. bis zum 29. Juni 2017, montags bis donnerstags von 12.00 – 17.00 Uhr besichtigt werden.
Termin:
01.06.2017 ab 18:00 - 29.06.2017 17:00
Veranstaltungsort:
Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste
Palmenstraße 16
40217 Düsseldorf
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Religion
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
29.05.2017
Absender:
Dirk Borhart
Abteilung:
Presse und Kommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event57660
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