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Veranstaltung


13.10.2002 - 16.10.2002 | Berlin

Internationale intradisziplinäre Tagung zur Lexikographie

Welche Aufgabe haben Wörterbücher in einer sich dramatisch wandelnden Zeit? Die von der Berlin-Brandenburgischen u. der Heidelberger Akademie der Wissenschaften veranstaltete Tagung möchte Antworten geben.

Die Tagung zur Lexikographie ist die erste ihrer Art, an der (fast) alle der der wissenschaftlichen Lexikographie zuzuordnenden Projekte (daher intradisziplinär), unabhängig von ihrer Einbindung in Einzelsprachenphilologien (in diesem Sinne also interdisziplinär), beteiligt sind. Teilnehmer sind sowohl Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum als auch Experten aus Nachbarländern. Die hervorragende Stellung der deutschsprachigen Lexikographie in der Tradition der Lexikographie der europäischen und außereuropäischen Sprachen soll als Basis dienen für eine Standortbestimmung in einer als krisenhaft empfundenen Zeit.

Die traditionelle, der Lexikologie verpflichtete Lexikographie soll erstmals in einem solchen Rahmen in Bezug gesetzt werden zu den Möglichkeiten einer digitalen Textauswertung. Es sind Wege zu finden für die wissenschaftliche Verwertbarkeit von digital gewonnenen Materialmassen und für die Einbindung solcher Materialien in die der Anthropologie verpflichteten Lexikographie.

Die Tagung soll den Austausch innerhalb der einzelsprachlichen Lexikographien fördern oder initiieren; sie soll Leitlinien erarbeiten für eine Qualitätssicherung der lexikographischen Arbeit unter Einbeziehung des technischen Fortschritts; sie soll die Bedeutung herausstellen, die die wissenschaftliche Lexikographie für die moderne publikumsorientierte ein- und zweisprachige Lexikographie, für die Geschichtswissenschaften, für die allgemeine Anthropologie und für die kulturelle Identifikation in einer verunsicherten Welt. Handfeste wissenschaftliche Erörterungen von Einzelproblemen der lexikographischen Kunst und der digitalen Technik sichern den ergebnisorientierten Ablauf der Tagung, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt wird.

Vorläufiges Programm

Sonntag:
Anreise
19 Uhr Empfang der Berlin-Brandenburgischen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Montag:
8.30 Uhr Eröffnung
Zur Geschichte der fachbezogenen Lexikographie
9.00 Uhr Papyrusforschung (Hans-Albert Rupprecht)
9.20 Uhr Sanskrit (Heinz Bechert)
9.40 Uhr Romanistik: größere Sprachen (Max Pfister)
10.00 Uhr Romanistik: die kleineren Sprachen (Johannes Kramer)
10.30 Uhr - Kaffeepause -
11.00 Uhr Germanistik: die älteren Sprachstufen (Ingeborg Köppe)
11.20 Uhr Germanistik: Neuhochdeutsch (Ulrike Haß-Zumkehr)
11.40 Uhr Neubearbeitung des Grimmschen Wörterbuchs (Peter Schmitt)
12.00 Uhr Autoren-Lexikographie (Michael Niedermeier)
12.30 Uhr Musikwissenschaft (Markus Bandur)

12.50 Uhr - Mittagspause -

14.10 Uhr Niederdeutsche Mundarten (Ulrich Wenner)
14.30 Uhr Oberdeutsche Mundarten (Hans-Ulrich Schmid)
15.00 Uhr Latein (Dietfried Krömer)
15.20 Uhr Mittellatein (Johannes Staub/Franz Konstanciak)
15.40 Uhr - Kaffeepause -

Themenbereich: Qualität der Quellen
(jeweils 20 Minuten plus zehn für Diskussion)
16.20 Uhr Paul Gévaudan (DECOLAR), Diachronische Daten als Quelle kognitiver Erkenntnis
16.50 Uhr Ingeborg Geyer (Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich), Die Quellendatenbank als Medium zur Standardisierung und quellenkritischen Aufbereitung der Belegmaterialien
17.20 Uhr Sigrid Haldenwang (Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch), Der Umgang mit verschiedenen historischen und mundartlichen Materialquellen
17.50 Uhr Evelyn Breiteneder (Austrian Academy Corpus), Kriterien bei der Aufbereitung der Daten am AAC
18.20 Uhr Maria Besse (WDW), Methodologische Besonderheiten der Sprachaufnahme als Quelle

Dienstag:
Themenbereich: Elektronische Unterstützung
(jeweils 20 Minuten plus zehn für Diskussion)
9.00 Uhr Alexander Geyken (Digitales Wörterbuch), Lexikon-basierte Fehlerkorrektur bei der Volltextdigitalisierung
9.30 Uhr Ute Recker/Ralf Plate (Mittelhochdeutsches Wörterbuch), Philologische Hermeneutik und elektronische Datenverarbeitung
10.00 Uhr Eva Guida (DEM), Zur Auswertung computergestützter Quellen
10.30 Uhr Johannes Fournier (Trierer Kompetenzzentrum), Zur Konzeption von Wörterbuchverbünden
11.00 Uhr - Kaffeepause -
11.20 Uhr Peter König (HDHS), Retrodigitalisierung als Rekontextualisierung - Rückbindung von Wörterbüchern an digitalisierte Quellenkorpora
11.50 Uhr Vera Hildenbrandt/Hans-Werner Bartz (DWB auf CD-ROM und im Internet), Die Digitalisierung des Deutschen Wörterbuchs von Jacob und Wilhelm Grimm
12.20 Uhr Stephan Seidelmayer (Altägyptisches Wörterbuch), Die Verknüpfung der Textdatenbank mit dem elektronischen Wörterbuch

12.50 Uhr - Mittagspause -

Themenbereich: Wissenschaftliche Definition
(jeweils 20 Minuten plus zehn für Diskussion)
14.00 Uhr Renate Herrmann-Winter/Matthias Vollmer (Pommersches Wörterbuch), Bedeutungsdefinition im Mundartwörterbuch
14.30 Uhr Sigrid Schwenk (Wörterbuch der deutschen Jagdsprache), Die Wörterbuchdefinition fachsprachlicher Begriffe
15.00 Uhr Michael Meier-Brügger (Thesaurus Linguae Graecae), Das Lexikon des griechischen Epos: Welche Erkenntnisse über die damalige Kultur werden vermittelt? Wie werden Sie vermittelt? Welche Kenntnisse werden vorausgesetzt?
15.30 Uhr Anja Lobenstein-Reichmann (Frühneuhochdeutsches Wörterbuch), Die Konzeption der Definition
16.00 Uhr Susanne Baumgarte (Mittelhochdeutsches Wörterbuch), Die methodische Position des neuen mittelhochdeutschen Wörterbuchs
16.30 Uhr - Kaffeepause -

17 Uhr Öffentliche Podiumsdiskussion: "Was sind und zu welchem Ende liest man Wörterbücher?"

Teilnehmer:
Kurt Gärtner, Ulrike Haß-Zumkehr, Claudine Moulin, Wolfgang Schweickard, Alberto Varvaro, Matthias Wermke, Ernst Wiegand
Koreferate:
Jean-Paul Chauveau, Die Neubearbeitung des Französischen Etymologischen Wörterbuches
Philip Durkin, Das Gewicht des historischen Elements im neuen Oxford English Dictionary
Marcos Marín, Die Neuordnung der lexikographischen Unternehmungen der Real Academia de España
Katrin Thier, Anfänger- und Lernerwörterbücher

Moderation: Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes

Mittwoch:
Zukunft
9.00 Uhr Prof. Dr. Hans-Martin Gauger, Rolle der Intra- und Interdisziplinarität
9.45 Uhr Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig, Vom Nutzen der geisteswissenschaftlichen Forschung für die Gesellschaft
10.30 Uhr - Kaffeepause -
11.15 Uhr Prof. Dr. Michael Stolleis, Bedeutung breit angelegter Grundlagenforschung in den Geisteswissenschaften
12.00 Uhr Prof. Dr. Clemens Zintzen, Aufgaben der Akademien - heute

Schlußworte - Bilanz

Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldungsschluss ist der 31. August 2002

Anmeldungen bitte an:
Michael Niedermeier, Goethe-Wörterbuch, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften,
email: niedermeier@bbaw.de

Frankwalt Möhren, Dictionnaire étymologique de l'ancien français, Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
email: DEAF@urz.uni-heidelberg.de

Heino Speer, Deutsches Rechtswörterbuch,
Heidelberger Akademie der Wissenschaften,
email: heino.speer@urz.uni-heidelberg.de

Termin:

13.10.2002 ab 19:00 - 16.10.2002 13:30

Veranstaltungsort:

Berlin-Brandenburgische Akademie
der Wissenschaften
Leibniz-Saal
Jägerstr. 22/23
10117 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

international

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur

Arten:

Eintrag:

15.08.2002

Absender:

Renate Nickel

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

unbekannt

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event6247


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