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10.02.2005 10:24

Keine christliche Einheitskultur

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Tagung am Max-Weber-Kolleg vom 17. bis 19. Februar 2005 widmet sich der europäischen Religionsgeschichte

    Die heutige Welt ist massiv religiös: so formuliert es Peter L. Berger. Der hohe Grad von Kirchlichkeit in den USA zeige, dass auch eine moderne Kultur nicht prinzipiell religionsfeindlich sein müsse. Nur Europa bilde eine Ausnahme. "Diese inzwischen recht verbreitete Auffassung trübt jedoch die Wahrnehmung der Geschichte und der Präsenz von Religionen in der europäischen Kultur", so der Erfurter Fellow Prof. Dr. Hans G. Kippenberg. Vom 17. bis 19. Februar 2005 kommen Religionswissenschaftler aus den USA, Norwegen, den Niederlanden und Deutschland am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt zusammen, um sich mit den Entwicklungspfaden und Vermittlungsformen der europäischen Religionsgeschichte zu beschäftigen. Die Tagung wird von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.

    "Die Religionsgeschichte Europas kann nicht als eine Geschichte der christlichen Kirchen angelegt werden", sind die Erfurter Religionswissenschaftler überzeugt. Das Christentum sei selber in Europa zugewandert und habe die anderen Religionen - antike Paganismen, Judentum, Islam - nie vollständig verdrängt. Von einer christlichen Einheitskultur könne daher nicht gesprochen werden. "Zwar waren Institutionen hauptsächliche Träger der Religionen; ebenso dauerhaft aber waren De-Institutionalisierungen von Religionen und ihre Verbreitung unter Laien". Angesichts dieser besonderen Umstände der europäischen Geschichte erweise sich die Gleichung "Entkirchlichung = Entchristlichung = Säkularisierung" als oberflächlich und einseitig. An dieser Problematik setzt die Tagung an. Um die europäischen Entwicklungen rund um Religion angemessen zu erfassen, wird sie sowohl den Entwicklungspfaden wie den Vermittlungsformen der Religionen in Europa nachgehen. "Die Tagungsbeiträge sollen Erkenntnisse zusammentragen, die über die Behauptung eines vollständig säkularisierten Europas hinausführen und die das Konzept einer "Europäischen Religionsgeschichte" (B. Gladigow) verfeinern", so die Tagungsleiter Prof. Dr. Hans G. Kippenberg vom Max-Weber-Kolleg und Prof. Dr. Professor Dr. Jörg Rüpke, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt.

    Die Tagung beginnt am 17. Februar um 14 Uhr im Hörsaal des Kollegs am Hügel 1 mit Einführungen ins Thema von Prof. Kippenberg und Prof. Rüpke. Interessenten sind herzlich willkommen.
    Voranmeldung erwünscht (Telefon: 0361-7372633 bzw. E-Mail: Ursula Birtel-Koltes).


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/maxwe/aktuelles/ws04_05/tagung_religion.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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