Preisträger des Deutschen Zukunftspreises Dr. Walter Gumbrecht, Siemens AG, auf internationalem Kongress der Bayern Innovativ
o Scheckkartenformat - selbst für DNA-Analytik
o "Engineering for Biotech" vom Feinsten
o Live auf dem "Forum Life Science 2005"
"Tropfen rein - Diagnose raus" - nach diesem neuartigen, einfachen und kosteneffizienten Prinzip arbeitet das neue Minilabor "Quicklab" in Scheckkartenformat. Ein Tropfen an Blut oder entsprechender Probeflüssigkeit genügen, um die Erbinformationen von Körperzellen, Viren und Bakterien extrahieren und analysieren zu können. Mit dieser Innovation wurde die Basis für miniaturisierte, transportable und zugleich robuste Analysesysteme geschaffen. Preiswerte Labordiagnostik und schnelle Vor-Ort-Analysen sind mit dem "Labor auf dem Chip" ebenso möglich wie die individuelle Kontrolle von Patientenmesswerten.
Entwickelt wurde das 2004 mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnete mobile Biochip-Labor u.a. von Dr. Walter Gumbrecht von der Siemens AG, Erlangen. Als Leiter der Entwicklung elektronischer Lab-on-a-chip-Systeme wird er im Rahmen des "Forum Life Science" am 16. Februar 2005 in Garching über diese Innovation in molekularer Diagnostik berichten.
Neueste Biotech für miniaturisierte Laboranalytik -
Medizin, Pharmazie, Lebensmittel, Landwirtschaft, Umwelt
Während die Analyse der Proben bislang über relativ aufwendige optische Nachweissysteme erfolgte, so misst "Quicklab" jetzt biologische Erkennungsvorgänge direkt elektrisch auf einem Siliziumchip und spart damit komplizierte und teure Zwischenschritte. Auf winzigen Goldelektroden sitzen spezifische Oligonukleotide als Fängermoleküle, an die passende Stränge der in der Probe gesuchten DNA-Moleküle spezifisch binden. Diese Anbindung erzeugt einen Stromfluss, der unmittelbar gemessen werden kann.
Somit kann also das Vorkommen einer spezifischen DNA-Sequenz angezeigt werden und damit den Hinweis, z.B. auf Veranlagung für bestimmte Erkrankungen oder auf das Vorliegen einer spezifischen Infektion, geben.
Neben der Entwicklung der Auswerteeinheit mit den Biomolekülen war zusätzlich das gezielte Heranführen von Flüssigkeiten und Reagenzien an die Sensorflächen zu lösen, um ein "Labor auf dem Chip" im Scheckkartenformat zu ermöglichen.
Mit der Kombination von Silizium-Chiptechnologie, Biotechnologie und miniaturisierter Fluidik im Nanomaßstab konnte ein robustes Analysensystem entwickelt werden, für das sich vielfältige Marktpotenziale abzeichnen: von Lebensmittel, Pharma, Agro und Umwelt, vor allem aber für medizinische Labordiagnostik und schnelle Vor-Ort-Analysen beim niedergelassenen Arzt.
Allein für molekulare Diagnostiksysteme, die direkt in Kliniken oder Arztpraxen eingesetzt werden können, beträgt der derzeitige Markt bereits zwei Milliarden Euro, wobei deren Einsatz in der klinischen Routine erst am Anfang steht. Ein jährliches Wachstum des globalen Marktes um bis zu 20 Prozent wird erwartet.
Forum Life Science 2005:
Anwendungen biotechnologischen Wissens im Fokus
Auf dem internationalen Kongress vom 16.-17. Februar 2005 an der Technischen Universität München in Garching geben rund 70 internationale Experten Einblick in neueste Entwicklungen der Bereiche "Biotech for Pharma", "Food and Nutrition" und "Bioengineering".
Konzeption und Organisation des zum vierten Mal stattfindenden Symposiums liegen bei der Bayern Innovativ GmbH, umfassend unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.
Information
Dr. Matthias Konrad, Projektleitung
Tel. 0911-20671-148, konrad@bayern-innovativ.de
http://www.bayern-innovativ.de/fls2005 - Aktuelle Informationen und Programm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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