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11.02.2005 12:39

VDI-Preis für Mojtaba Joodaki und Sascha Rößler

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Für Konzepte der Verkehrsführung in der Stadt Bebra und eine international beachtete neue Produktionstechnik, die die Handykosten senken kann, vergibt der Verein deutscher Ingenieure den VDI Preis 2004. Die Auszeichnung des VDI-Bezirksvereins Nordhessen gilt einer Dissertation und einer Diplomarbeit, die an der Universität Kassel verfasst wurden. Mit 2500 Euro ist der Dissertationspreis dotiert, den Dr.-Ing. Mojtaba Joodaki für seine Arbeit "An Enhanced Quasi-Monolithic Integration Technology for Microwave and Millimeterwave Applications" erhält. Der mit 1500 Euro dotierte Diplompreis wird an Dipl.-Ing. Sascha Rößler verliehen für seine Arbeit "Verkehrstechnische Analyse ausgewählter Planfälle im Bereich des Straßennetzes der Stadt Bebra".

    Kassel. Für Konzepte der Verkehrsführung in der Stadt Bebra und eine international beachtete neue Produktionstechnik, die die Handykosten senken kann, vergibt der Verein deutscher Ingenieure den VDI Preis 2004. Die Auszeichnung des VDI-Bezirksvereins Nordhessen gilt einer Dissertation und einer Diplomarbeit, die an der Universität Kassel verfasst wurden. Mit 2500 Euro ist der Dissertationspreis dotiert, den Dr.-Ing. Mojtaba Joodaki für seine Arbeit "An Enhanced Quasi-Monolithic Integration Technology for Microwave and Millimeterwave Applications" erhält. Der mit 1500 Euro dotierte Diplompreis wird an Dipl.-Ing. Sascha Rößler verliehen für seine Arbeit "Verkehrstechnische Analyse ausgewählter Planfälle im Bereich des Straßennetzes der Stadt Bebra".

    Den VDI-Preis verleiht der Verein Deutscher Ingenieure seit 1983 für herausragende ingenieurwissenschaftliche Arbeiten an der Kasseler Universität. In diesem Jahr übergibt die Preise der VDI-Vorsitzende Prof. Dr.-Ing. Bernd Klein im Rahmen des Hochschultages der UNIK am 11. Februar, 16 Uhr im Hörsaal 0117, Kurt-Wolters-Str. 3.

    Der heute 32-jährige Sascha Rößler hat seine Diplomarbeit I im Sommersemester 2003 am Fachbereich Bauingenieurwesen, Fachgebiet Verkehrstechnik, bei Prof. Dr.-Ing. Heinz Zackor geschrieben. Zweiter Betreuer war Prof. Dr.-Ing. Uwe Köhler, Fachgebiet Verkehrssysteme und -planung. Die ausgezeichnete Diplomarbeit untersucht verkehrstechnische Fragen des Stadterneuerungsprozesses der Stadt Bebra. Ausgangspunkt war hier die Frage, wie brachliegende Bahnflächen umgenutzt werden könnten. Im Rahmen der Untersuchung diskutiert Rößler mehrere Verkehrsführungskonzepte und -varianten mit dem Ziel, die Innenstadt spürbar vom Verkehr zu entlasten. Die Zerschneidung des Zentrums durch Straßen sollte reduziert, die Kernstadt Bebra für den zukünftigen erwarteten Durchgangsverkehr interessanter und attraktiver gestaltet werden. Die Stadt Bebra wird das in der Diplomarbeit vorgeschlagene Konzept voraussichtlich in naher Zukunft realisieren.

    Mittlerweile ist der gebürtige Paderborner Inhaber der IBR-Flutlicht (Ingenieurbüro Rößler) in Paderborn. IBR-Flutlicht stattet bundesweit Außenanlagen aller Art, wie etwa Sportarenen, mit Beleuchtungsanlagen aus.

    Mojtaba Joodaki hat seine Dissertation am Fachbereich Elektrotechnik/Informatik, Fachgebiet Hochfrequenztechnik/Mikrowellentechnik bei Prof. Dr.-Ing. Günter Kompa verfasst, der Zweitgutachter war Prof. Dr. rer. nat. Hartmut Hillmer, Fachgebiet Technische Elektronik. Der 34-jährige Iraner arbeitete an einer neuen Produktionstechnik, die bei modernen Abstandsradars in Autos eingesetzt werden kann. Anwendung finden kann diese Technik auch im Bereich der UMTS-Mobilfunktechnologie, deren Merkmal es ist, große Datenmengen wie Bilder oder Musik schnell übertragen zu können. Kernstück der hierbei notwendigen Sender und Empfänger sind winzige Halbleiterchips zur Signalverstärkung, die über einen Silizium-Träger mit anderen Chips verbunden sind. Bisher wurden diese Chips auf den Träger geklebt und mit unzähligen feinen Drahtfäden verbunden. Diese Hybridtechnologie genannte Verbindung unterschiedlicher Materialien stößt jedoch bei anspruchsvollen Anwendungen wie beim UMTS-Mobilfunk oder Autoradar, die mit elektromagnetischen Wellen im Bereich von Mikrowellen und Millimeterwellen arbeiten, an ihre Grenzen. Zu warm werden die festgeklebten Chips, zu teuer und aufwändig ist ihre Verdrahtung, zu lang sind noch die Wege der Signalübertragung. Mit der von Mojtaba Joodaki entwickelten Methode können die Rechenchips durch ein chemisch geätztes Loch direkt in den Silizium-Träger eingespannt werden, eine einseitig aufgedampfte Silizium-Membrane sorgt für die feste Verbindung. Die Verbindung von Träger und Chip ist fast wie aus einem Stück, also quasi-monolithisch. Daher auch der Titel der Arbeit. Kleber und Draht werden überflüssig, die Wärme besser abgeführt, die Wege der Signalübertragung kürzer. Zudem wird die Herstellung einfacher und billiger. Das könnte auch auf die Preise für Handys oder Autoradare durchschlagen. Joodaki erhielt die Auszeichnung für die international viel beachtete Lösung, die Chips nicht mittels eines Klebers, sondern einer Silizium-Membrane in den Träger einzubetten. Bereits früher wurde seine Arbeit auch außerhalb Kassels und Deutschlands gewürdigt. Gleich zweimal hintereinander zeichnete ihn etwa die angesehene European GAAS Association aus auf dem jährlich stattfindenden European Gallium Arsenide and Other Compound Semiconductors Application Symposium. Derzeit setzt der junge Elektroingenieur in der Industrie bei Atmel in Heilbronn seine Arbeit fort. Er hat vor, nach einigen Jahren "Bewährungszeit" in der deutschen Industrie wieder in seine iranische Heimat zurückzukehren. Rückblickend stellt er fest: "Ursprünglich wollte ich in die USA. Kassel war an sich ein Zufall. Jetzt kann ich sagen, es war die richtige Entscheidung." Wesentlich für Joodakis Arbeit war die Möglichkeit, in Kassel interdisziplinär zu forschen. Die drei Fachgebiete Hochfrequenztechnik/Mikrowellentechnik, Technische Elektronik und Technische Physik arbeiteten im Rahmen seiner Dissertation eng zusammen. Als Ergebnis der Forschungsarbeit des international angesehenen Elektroingenieurs fördert die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) an der UNIK seit Mitte vergangenen Jahres ein interdisziplinäres Projekt zur Vertiefung des Themas. Die Fachgebiete Hochfrequenztechnik/Mikrowellentechnik (Prof. Dr.-Ing. Günter Kompa) und Technische Elektronik (Prof. Dr. rer. nat. Hartmut Hillmer) sind daran beteiligt.

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    5.567 Zeichen

    Info
    Universität Kassel
    Mojtaba Joodaki über
    Prof. Dr.-Ing. Günter Kompa
    Fachgebiet Hochfrequenztechnik/Mikrowellentechnik
    tel (0561) 804 6534
    fax (0561) 804 6529
    e-mail kompa@hfm.e-technik.uni-kassel.de

    Universität Kassel
    Dipl.-Ing. Sascha Rößler
    tel (05252) 97 13 03 / (0163) 34 55 43
    fax (05252) 1334
    e-mail s.roessler@ibr-flutlicht.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

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