idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.02.2005 13:14

Uni-Klinik Bonn: 3D-Bilder revolutionieren radiologische Gefäßdarstellung

Dr. Inka Väth Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Die Radiologische Klinik des Universitätsklinikums Bonn nimmt ein neues Röntgensystem der Firma Philips - das erste dieser Art in Deutschland - in Betrieb. Hochmoderne digitale High Speed Technik realisiert nun auch eine räumliche Wiedergabe von Blutgefäßen und liefert extrem scharfe Bilder bei gleichzeitig reduzierter Strahlenbelastung. Die Bonner Ärzte können so bei Gefäß- und Tumorerkrankungen eine bessere Diagnose in kürzerer Zeit stellen und ihre Patienten gezielter behandeln. Die Einweihung des Röntgensystems findet am Mittwoch, 16. Februar um 15.00 Uhr in der Radiologischen Universitätsklinik, Sigmund-Freud-Straße 25, statt.

    Gefäßerkrankungen sind die häufigste "Wohlstandserkrankung" und führen oft zum Tod. So bedingt beispielsweise die Arteriosklerose typische Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Daher ist eine Früherkennung und Therapie enorm wichtig. Bei einer speziellen Röntgenuntersuchung, der so genannten Angiographie, werden Blutgefäße mittels eines Kontrastmittels sichtbar. So können Ärzte Gefäßschäden erkennen und gegebenenfalls gleichzeitig behandeln. "Doch bisher lieferte die Angiographie nur zweidimensionale Bilder", sagt Anita Hilgers, Leitende medizinisch-technische Radiologieassistentin (MRTA) an der Radiologischen Universitätsklinik.

    Ein neues Röntgensystem am Universitätsklinikum Bonn verwirklicht nun auch dreidimensionale Aufnahmen - ein Meilenstein in der Angiographie. Denn die hohe Rotationsgeschwindigkeit des Scanners von 55 Grad pro Sekunde ermöglicht eine ganze Aufnahmeserie aus verschiedenen Perspektiven bei nur einer Untersuchung. Dabei setzt die volldigitalisierte Technik die Bilder direkt ohne Qualitätsverlust am Monitor um. Dadurch wird sogar eine dreidimensionale Darstellung von Blutgefäßen möglich. "Das ist ein großer Fortschritt. Wir haben jetzt eine viel bessere räumliche Vorstellung, und durch die scharfen kontrastreichen Bilder sehen wir jetzt vorher für uns verborgene Details", sagt Professor Dr. Hans Heinz Schild, Direktor der Radiologischen Klinik am Universitätsklinikum Bonn. So sind genauere Diagnosen sowie eine bessere Planung und Durchführung von nichtoperativen Eingriffen, so genannte Interventionen, erzielbar. Die Bonner Ärzte können unter anderem jetzt nicht nur die Lage, sondern auch die Größe einer Ablagerung bestimmen oder Gefäßstützen, so genannte Stents, mittels Katheter viel exakter in den Gefäßen platzieren.

    Auch für die Darstellung komplexer Gefäßverläufe, zum Beispiel im Rahmen einer Behandlung - Embolisationstherapie genannt - von Gebärmuttermyomen oder Lebertumoren, kann das neue Verfahren eingesetzt werden. "Wir sind damit in der Lage, die Eingriffe schneller und mit einer geringeren Strahlenbelastung durchzuführen", so Professor Dr. Holger Strunk, Oberarzt der Radiologischen Universitätsklinik.

    Viele der Untersuchungen und Eingriffe kann die Radiologische Klinik mittlerweile ambulant durchführen. Hierzu zählen zum Beispiel Untersuchungen der Arterien im Becken- und Beinbereich, wie bei der sogenannten "Schaufensterkrankheit", der Venen unter anderem bei Varikose und Dialyse-Shuntproblemen, Verödungen von Beckenvenen beispielsweise bei Infertilität, Portanlagen für Chemotherapien und vieles mehr. "Das gilt nicht nur für Patienten des Universitätsklinikums, sondern auch niedergelassene Ärzte können ihre Patienten an uns überweisen", sagt die Leitende MRTA Hilgers. Eine Anmeldung ist bei Nicole Berndorf unter der Telefonnummer 0228-297-5670 möglich.

    Hinweis für die Medien:
    Vertreter der Presse sind zur Einweihung eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten unter der Telefonnummer 0228/73-7647oder E-Mail presse@uni-bonn.de.

    Kontakt:
    Professor Dr. Hans Heinz Schild
    Direktor der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-5870
    E-Mail: schild@uni-bonn.de

    Professor Dr. Holger Strunk
    Oberarzt an der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-5992
    E-Mail: Holger.Strunk@ukb.uni-bonn.de

    Leitende MRTA Anita Hilgers
    Radiologische Klinik des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-5871
    E-Mail: anita.hilgers@ukb.uni-bonn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).