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01.04.1999 08:12

Laser hilft bei der Eiersuche

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Zufällige Entdeckung Jenaer Physiker könnte das Osterfest revolutionieren

    Jena (01.04.99) "Es ist ein reines Zufallsprodukt", gesteht Dr. Robert Sauerbein. Doch die Erfindung, die der Jenaer Physiker gemeinsam mit dem indischen Doktoranden Avrish P. Ril gemacht hat, könnte die Ostereiersuche revolutionär verändern. Beide entwickelten einen Laser, der auf Enzyme, also Eiweiße, reagiert - der Prototyp ortet Eier auch in den unzugänglichsten Winkeln.

    Was wie ein skuriler Einfall versponnener Wissenschaftler klingt, ist Nebenprodukt einer ernsthaften Suche nach neuen Wegen, um Krebs effektiv und möglichst genau operieren zu können. Sauerbein will gemeinsam mit Medizinern einen Laser entwickeln, der 'automatisch' die Enzyme der Krebszellen findet und danach herausschneiden kann. Ein Prototyp wurde bereits erstellt, erwies sich aber als zu schwach. "Es ist uns bisher nicht gelungen, nur die Enzyme der entarteten Zellen zu orten. Noch können wir die Signale, die der Laser empfangen muß, nicht genug verstärken. Bis jetzt wird jedes Eiweiß im Körper - also auch das gesunde - gemeldet", erklärt der Mitarbeiter vom Institut für Optik und Quantentektonik.

    Was zunächst als Fehlschlag der Jenaer Forscher zu enden schien, führte der Zufall dennoch zum Erfolg. "Wir hatten unser Experiment gerade frustriert beendet und legten eine kurze Frühstückspause ein", erzählt Sauerbein. "Es gab - passend zum Datum - Ostereier. Plötzlich bewegte sich der Laser und richtete seinen Strahl auf das Osterei, das ich gerade pellte. Avrish sprang auf und schaltete das Gerät vollständig aus. Es ist nichts passiert, aber der Zufall wies uns den Weg. Unser Laser funktioniert, reagiert nur noch nicht sensibel genug", so Sauerbein. Erst die Eiweißmenge eines Hühnereies läßt den Laser, der intern seitdem nur noch "Ostereier-Laser" heißt, reagieren.

    Jetzt arbeiten die Physiker an einer Verfeinerung der Technik. Dabei wollen sie die Enzymsignale der Zellen nutzen und entsprechend verstärken. Einen positiven Nebeneffekt haben die Forschungen bereits. Wie die Wissenschaftler feststellten, ortet der Laser Eier in einem Radius von bis zu zehn Metern selbst im Gebüsch. Diesen Effekt will vielleicht die Industrie nutzen. "Als wir auf der letzten Lasertagung in Berlin von unserer Entdeckung berichteten, zeigte ein Vertreter der Industrie großes Interesse", sagt Sauerbein. Doch die Entwicklung eines marktgerechten Ostereier-Suchgerätes auf Basis der Jenaer Lasertechnologie wird sicher frühestens in einem Jahr beendet sein - bis dahin müssen die Ostereier auf dem traditionellen Weg gesucht werden.

    Ansprechpartner:
    Dr. Robert Sauerbein
    Institut für Optik und Quantentektonik der Universität Jena
    Fürstengraben 1, 07743 Jena
    Tel.: 03641/931041, Fax: 03641/931042
    e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Axel Burchardt M. A.
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931041
    Fax: 03641/931042
    e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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