Forschungsbericht findet große Beachtung
"Ethnozentrismus und Sozialisation in der DDR - Überlegungen und Hypothesen zu den Bedingungen der Ausländerfeindlichkeit von Jugendlichen in den Jugendlichen in den neuen Bundesländern" heißt ein aktueller Beitrag der Hildesheimer Professorin Christel Hopf, Marlene Silzer und Jörg M. Wernich. Schon vor dem eigentlichen Erscheinen des Buchbeitrags hat der SPIEGEL jetzt bezug auf die Ergebnisse der Hildesheimer Wissenschaftler genommen. Aber auch von anderer Seite seien schon einige Anfragen gekommen, berichtet Hopf.
Die Autoren untersuchen in dem Beitrag Fremdenfeindlichkeit und Nationalstolz im Osten Deutschlands. Bisherige Erklärungsversuche dieses sozialen Phänomens verweisen auf die "Umbruchsituation", die durch die Wiedervereinigung entstanden sei. Die Wissenschaftler halten dieses Erklärungsmodell für nicht ausreichend. Bei der Untersuchung von Sozialisationsbedingungen von Jugendlichen mit ethnozentrischem Denken fiel auf, daß viele von ihnen in einer "abwehrend-bagatellisierenden" Weise mit Problemen im Bereich enger sozialer Beziehungen umgehen.
Das Soziologenteam kommt zu dem Schluß, daß dieses Merkmal für das Ausmaß und die Ausprägung der ethnozentrischen Orientierungen ostdeutscher Jugendlicher von Bedeutung ist: "Die unterdrückten Aggressionen gegen die idealisierten bzw. normalisierten Bezugspersonen, die in der Kindheit der Befragten diese Zuwendung nicht vorbehaltlos gegeben haben, werden, psychoanalytisch gedeutet, auf die Ausländer übertragen."
Der Artikel erscheint demnächst in dem Band von Christian Petry, Karin Sitte und Peter Kalb unter dem Titel "Rechtsextremistische Orientierungen von Jugendlichen in den neuen Bundesländern. Was tun?".
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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