Der Hildesheimer Professor für Kulturpolitik Wolfgang Schneider sieht den Verfall der Lesekultur in Deutschland und fordert eine Lesepädagogik. Ein erster Schritt ist die Beschreibung des Ist-Zustands als Bericht zur Lage der Literatur in Deutschland.
Im Rahmen des Symposiums "Zwischen Goethe und Graffiti" auf der Leipziger Buchmesse forderte der Hildesheimer Professor für Kulturpolitik Wolfgang Schneider einen jährlichen "Bericht zur Lage der Literatur und des Lesens in Deutschland". Schneider stellte fest, daß das Buch zunehmend als Ware gehandelt und zum kurzlebigen Objekt von Verkaufsstrategien degradiert werde. Das literarische Kunstwerk diene in erster Linie dem Kommerz und immer weniger der Lesekultur. Zudem könnten die deutschen Bibliotheken nur noch schwerlich ihrem Auftrag gerecht werden, den allgemeinen und freien Zugang zur Literatur gewährleisten. Nur schwerlich gelingt es in den Schulen, so der Universitätsprofessor, die Leselust zu fördern. Schneiders Resümee: "Die Zeit ist reif für eine Lesepädagogik!" Schwerpunkt einer zukunftsorientierten Literaturförderung müsse die Literaturvermittlung werden. Eine Bestandsaufnahme mit darstellendem und kommentierendem Charakter wie etwa die Wirtschftsgutachten der fünf Weisen sei nötig, um die Lage der Literatur und des Lesens in Deutschland zu diskutieren und in Bundestag, Länderparlamenten und Gemeindevertretungen kulturpolitische Konsequenzen ziehen zu können.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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