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18.02.2005 11:35

Spannender Ausflug nach Religiopolis

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Wissenschaftler der Universität Jena lässt Schüler Weltreligionen multimedial erleben. Öffentliche Premiere der CD-ROM auf der "didacta" in Stuttgart

    Jena (18.02.05) Zu einer unterhaltsamen und spannenden Reise nach "Religiopolis" sind neuerdings deutsche Schulkinder und ihre Lehrer eingeladen. Mit der gleichnamigen CD-ROM gibt der Klett-Verlag ihnen ein modernes Lehr- und Lernmedium in die Hand, mit dem sie am Computer quer durch die Weltreligionen und ihre Geschichte reisen können und Menschen fremder Kulturen kennen lernen. Dabei müssen sie das Klassen- oder Kinderzimmer nicht verlassen, der Computer ermöglicht ihnen den Aufenthalt in "Religiopolis", einer Phantasiestadt, "die überall in Europa liegen könnte", wie Prof. Dr. Udo Tworuschka von der Friedrich-Schiller-Universität Jena verrät. Der Religionswissenschaftler ist der Herausgeber von Religiopolis, dieser multikulturellen Stadt, in deren Mauern Christen, Buddhisten, Hindus, Muslime und Juden friedlich miteinander leben.

    "Erbaut" hat Tworuschka die Religionsmetropole gemeinsam mit Religionswissenschaftlern (Sven Bretfeld, Wolfgang Sonn, Monika Tworuschka), Architekten, Zeichnern, Pädagogen und der Softwarefirma Kreaktor. In "Religiopolis" kann der Besucher Kirchen, ein buddhistisches Kloster, Hindutempel, eine Synagoge und eine Moschee besichtigen. Er kann Familien aller Glaubensrichtungen in ihren Wohnungen besuchen oder sich durch eine ganze Bibliothek religiöser Schriften schmökern. In jener Bibliothek schließlich kann er in einen Fahrstuhl steigen, der ihn bis zu den Anfängen religiösen Lebens bringt und 29 historische Szenen aus der Geschichte der fünf Religionen präsentiert. "Mit unserer Idee haben wir uns an einer Ausschreibung des BMBF beteiligt, bei der es darum ging, neue Medien in den Unterricht einzuführen", erklärt Tworuschka. Mit rund einer Million Euro hat das Bundesforschungsministerium (BMBF) die erste Lernsoftware gefördert, die Wissen über die Glaubensrichtungen dieser Welt aus religionswissenschaftlicher Sicht vermittelt. Das dreijährige Projekt, "an dem zeitweise bis zu 20 Köpfe arbeiteten, war mein bisher umfangreichstes und arbeitsintensivstes Forschungsvorhaben", gesteht der Jenaer Religionswissenschaftler.

    Auch inhaltlich ist es ein wahres Mammut-Objekt. Die handliche Silberscheibe enthält Informationen, die zusammen rund 3.000 Papierseiten füllen würden, sowie zahlreiche Videos und Audios. Vermittelt wird dieses kompakte Wissen in handlichen Stücken und in schülergemäßer Form.

    So bekommt der Religiopolis-Besucher etwa bei seinem Gang durch eine Moschee zu allen Dingen, die er in dem Gotteshaus sieht, per Mausklick eine Erklärung geliefert. "Eintreten kann er allerdings nur, wenn er vorgeschriebene Riten einhält, etwa seine Schuhe vor der Tür abstellt", erklärt Tworuschka. "So werden die Besonderheiten der Religionen erlebbar". Klingelt der Gast bei den jüdischen oder christlichen Familien, erfährt er beim Rundgang durch deren Wohnungen oder beim "Gespräch" mit den Bewohnern viel über ihr Alltagsleben. "Die großen theologischen Themen werden in den jeweiligen Gotteshäusern vermittelt. In den Familien oder beim Besuch von Läden und Friedhöfen dagegen stehen ethische Fragen, Übergangsriten und Feste im Mittelpunkt", sagt Tworuschka. Die CD-ROM ist jedoch nicht nur für den Religions- und Ethikunterricht, sondern auch für Geschichte und Sozialkunde interessant. Wissen, das Schüler für den Unterricht abrufbar haben müssen, etwa historische Daten oder religiöse Texte aus der Bibliothek, können sie aus allen Bereichen in einem integrierten Notizbuch sammeln.

    "Die ersten, sehr positiven Reaktionen von Testnutzern zeigen uns zudem, dass nicht nur Schüler, sondern generell Leute zwischen 9 und 99, die sich für die Weltreligionen interessieren, viel Spaß mit 'Religiopolis' haben", berichtet er. Auf der "didacta" in Stuttgart wird die neue Lernsoftware im März erstmals einem breiten Fachpublikum vorgestellt. "So wie ,Religiopolis' während der dreijährigen Arbeit, die von der Redakteurin Luise Thuß kräftig unterstützt wurde, immer weiter gewachsen ist, haben wir schon wieder neue Baupläne", sagt Tworuschka. Dringend notwendig ist ein Lehrerhandbuch, gedacht ist an eine Printversion des virtuellen Religions-Lexikons, Arbeitsblätter für den Unterricht und weitere Begleitmaterialien.

    Bibliografische Angaben:
    Religiopolis, Klett-Verlag, Preis (Einzelversion): 24,90 Euro, ISBN (Einzelversion): 3-12-238120-6, Systemvoraussetzungen PC: ab Pentium 4 mit 128 MB RAM, Soundkarte, 16fach CD-ROM-Laufwerk, High-Color-Grafikkarte (16 bit).

    Kontakt:
    Prof. Dr. Udo Tworuschka
    Theologische Fakultät der Universität Jena
    Fürstengraben 6, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 941151 (bis 15 Uhr) oder 02253 / 2024 bzw. 930301
    E-Mail: Udo.Tworuschka@uni-jena.de


    Bilder

    Ein Hindu-Tempel aus der neuen CD-ROM des Jenaer Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Udo Tworuschka.
    Ein Hindu-Tempel aus der neuen CD-ROM des Jenaer Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Udo Tworuschka.
    Illustration: Kreaktor
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    Der Titel der neuen CD-ROM, die virtuelle Reisen zu den Religionen dieser Welt ermöglicht.
    Der Titel der neuen CD-ROM, die virtuelle Reisen zu den Religionen dieser Welt ermöglicht.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Ein Hindu-Tempel aus der neuen CD-ROM des Jenaer Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Udo Tworuschka.


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    Der Titel der neuen CD-ROM, die virtuelle Reisen zu den Religionen dieser Welt ermöglicht.


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