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18.02.2005 16:15

Eröffnung der ersten Modellstation für Mütter und Kinder mit psychischen Störungen

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Montag, 28. Februar 2005, 10.00 Uhr, Hörsaal Neurozentrum,
    Gebäude 90,
    Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

    Am 28. Februar 2005 wird um 10.00 Uhr am Universitätsklinikum des Saarlandes eine Modellstation in Kooperation der Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie (Professor Dr. Alexander von Gontard) und für Psychiatrie und Psychotherapie (Professor Dr. Peter Falkai) eröffnet. Diese Station mit insgesamt vier Mutter-Kind-Behandlungsplätzen wird gemeinsam von beiden Kliniken geführt und ist bisher einzigartig in Deutschland. Das Innovative an dem Konzept ist die Bündelung von spezifischen Behandlungsangeboten aus zwei Disziplinen: der Kinder- und der Erwachsenenpsychiatrie.

    Anlässlich der feierlichen Eröffnung wird Professor Dr. Alexander von Gontard das Modell der Mutter-Kind-Station aus der Sicht der Kinderpsychiatrie beleuchten und Professor Dr. Peter Falkai wird seine Sichtweise aus der Erwachsenenpsychiatrie erläutern.

    Im Anschluss findet eine Begehung der neuen Station sowie ein Umtrunk mit Imbiss statt.

    Medienvertreter sind herzlich eingeladen, zu berichten. Die Professoren Dr. Peter Falkai und Dr. Alexander von Gontard stehen Ihnen gerne für Interviews zur Verfügung.

    Psychische Störungen können schon zu Beginn des Lebens auftreten und die Eltern-Kind-Beziehung schwer belasten: Babys, die ununterbrochen schreien, kein Essen annehmen wollen, nicht schlafen; Kleinkinder, die durch besonders aggressives oder hyperaktives Verhalten auffallen. Betroffen sind oft ehemalige Früh-, Mangel- oder Risikogeborene. Die Störungen können das Kind, die Mutter oder - in den meisten Fällen - beide betreffen.

    Da die Grundlagen der seelischen Gesundheit bereits im frühen Kleinkindalter gelegt werden, sind Hilfestellungen gerade dann besonders wichtig. Optimal ist es, wenn sowohl Kind wie auch Mutter die bestmöglichste Behandlung erhalten. Und dies wird am günstigsten erreicht, wenn beiden spezifische Hilfsangebote zur Verfügung gestellt werden - durch eine engere Verzahnung der Kinder- mit der Erwachsenenpsychiatrie.

    Das neue stationäre Behandlungsangebot des Universitätsklinikums des Saarlandes richtet sich daher an Mütter und ihre Säuglinge bzw. Kleinkinder quasi von der Geburt an bis zu einem Alter von fünf Jahren mit schweren, ambulant nicht therapierbaren Störungen. Ebenso an Mütter, die unter behandlungsbedürftigen psychischen Störungen leiden, zum Beispiel affektive Störungen, Anpassungsstörungen, psychotische Störungen, Angststörungen, Suchterkrankungen, somatoforme Störungen, Persönlichkeitsstörungen, usw.

    "Wir bieten eine komplette Entwicklungsdiagnostik, sowie eine psychiatrische Diagnostik der Mutter an", erläutert Professor Dr. Alexander von Gontard, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. "Bei der Behandlung werden Ärzte beider Kliniken in engem Austausch stehen." Für eine optimale Zusammenarbeit beider Disziplinen sind am Uniklinikum Homburg alle Voraussetzungen erfüllt. Auch räumlich wird die neue Mutter-Kind-Station genau zwischen der Erwachsenen- und der Kinderpsychiatrie angesiedelt sein.

    "Von der Modellstation erhoffen wir uns innovative Impulse weit über das Saarland hinaus", betont Professor Dr. Peter Falkai. Die stationäre Behandlung wird verschiedene Komponenten umfassen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Mutter-Kind-Interaktionstherapie, in der die Ressourcen der Mütter gefördert und Probleme in der Interaktion behandelt werden können. Für die Mütter werden psychotherapeutische Einzel- und Gruppenbehandlungen, ggf. medikamentöse Behandlungen, Ergotherapie, Entspannungsverfahren, sowie eine psychoedukative Gruppe angeboten. Für die Kinder wird eine Mutter-Kind-Spielgruppe, eine Babymassage-Gruppe, je nach Erfordernissen eine Spieltherapie, Verhaltenstherapie, entwicklungspsychologische, heilpädagogische, physiotherapeutische oder logopädische Förderung angeboten.

    "Wir hoffen, dass wir den betroffenen Müttern, ihren Kindern und den jungen Familien insgesamt den Start in eine positive, unterstützende und bereichernde Beziehung und Entwicklung ermöglichen können", betont Professor Dr. Alexander von Gontard.

    Die Aufnahme in die neue Modellstation erfolgt nach vorheriger Vorstellung in der Spezialambulanz für Säuglinge und Kleinkinder (06841/16-24-233) oder in der Ambulanz der psychiatrischen Klinik (06841/16-24-210) bzw. über die Zuweisung durch den Facharzt.

    Fragen beantworten Ihnen gerne

    Prof. Dr. Peter Falkai, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tel. (06841) 16-24 201, E-Mail: sekretariat.psychiatrie@uniklinikum-saarland.de

    und Prof. Dr. Alexander von Gontard, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Tel. (06841) 16-24 395, E-Mail: alexander.von.gontard@uniklinikum-saarland.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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