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22.02.2005 10:32

Grande Dame des Liberalismus wird Jenaer Ehrendoktorin

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Friedrich-Schiller-Universität Jena hat Ehrung von Dr. Hildegard Hamm-Brücher beschlossen

    Jena (22.02.05) Dr. Hildegard Hamm-Brücher engagiert sich seit Jahrzehnten als Politikerin für die demokratische Entwicklung in Deutschland und gehört zu den Stützen des deutschen Liberalismus. Doch sie hat sich weit über jede Parteiengrenze hinaus für Demokratie und Bildung eingesetzt und immer wieder zwischen Politik, Wissenschaft und Bildungspraxis vermittelt. Für ihre Beiträge zur Reform und Modernisierung von Bildung und Erziehung wird sie von der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Die Ehrung, die von der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften initiiert wurde, findet am 14. Juni in Jena statt. Seine Teilnahme zugesagt hat bereits der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker.

    Hildegard Hamm-Brücher weilte bereits mehrfach an der Friedrich-Schiller-Universität. Sie gehört zu den Initiatoren des Förderprogramms "Demokratisch Handeln", das seit 1992 seinen Sitz am Lehrstuhl für Schulpädagogik und Schulentwicklung von Prof. Dr. Peter Fauser hat. Das bundesweite Förderprogramm ist erfolgreich bei der Verbreitung demokratischer Impulse in die gesellschaftliche Praxis wie bei deren wissenschaftlicher Aufarbeitung. Darüber hinaus wird die ehemalige Staatsministerin für ihre pädagogisch-politische Lebensleistung geehrt. Die Universität Jena betont dabei besonders Hamm-Brüchers Verhältnis von fachlicher Einsicht und politischer Argumentation, die Weiterentwicklung des deutschen Bildungswesens aus der Perspektive eines internationalen Vergleichs sowie ihre Leistungen bei der Reform des Bildungswesens.

    "Hildegard Hamm-Brücher hat fachliche Erkenntnisse nie für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert, oft genug hat sie sich dadurch in eine schwierige Position auch gegenüber ihrer eigenen Partei begeben", erläutert Prof. Fauser. Die Bildungspolitikerin habe darüber hinaus bereits 30 Jahre vor PISA internationale Bildungsvergleiche angeregt und wesentliche Fragen von Erziehung und Bildung ihrer Zeit thematisiert. "Viele Vorschläge", so Fauser, "die sie bereits in den 70er und 80er Jahren gemacht hat, sind noch heute modern und richtungsweisend". Bei ihren Reformvorschlägen für das deutsche Bildungswesen habe Hamm-Brücher immer sowohl Leistung als auch Gerechtigkeit im Auge behalten. Sie verfolgte einen "aufklärerisch-demokratiepolitischen Kurs, der für die Entwicklung Deutschlands nach der Nazi-Diktatur bis heute historisches Bewusstsein und politische Verantwortung miteinander verbindet", betont Fauser. Außerdem stehe neben dieser fachlichen Qualifikation dauerhaftes bürgerschaftliches Engagement sowie die menschliche Größe, über die Politik hinaus beispielgebend durch Geradlinigkeit und Wahrhaftigkeit gewirkt zu haben und bis heute vorbildlich zu wirken.

    Diese fachlichen und persönlichen Qualitäten wird die Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde auszeichnen. Jena ist durch seine lange reformpädagogische Tradition und Gegenwart sowie die Verknüpfung von Universität und zu ehrender Persönlichkeit durch das Programm "Demokratisch Handeln" für diese Auszeichnung geradezu prädestiniert.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Peter Fauser
    Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Jena
    Löbstedter Str. 67, 07749 Jena
    Tel.: 03641 / 889910
    E-Mail: P.Fauser@imaginata.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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