Im Sommersemester als Gastprofessoren am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
Der eine kommt aus der bildenden Kunst, der andere aus der Wissenschaft. Der eine spielt gerne mit der Dunkelheit, der andere macht nichts lieber, als Licht ins Dunkel zu bringen. Mit dem Düsseldorfer Künstler VA Wölfl und dem amerikanischen Literaturwissenschaftler und Philosophen Samuel Weber konnte das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft für das Sommersemester wieder zwei renommierte Gastprofessoren gewinnen, die sich in ihrer Arbeit geradezu vorbildlich ergänzen. Nachdem im vergangenen Wintersemester der New Yorker Avantgarde-Regisseur John Jesurun - in Gießen längst kein Unbekannter mehr - mit einer Gruppe von Studierenden auf der Probebühne des Instituts eines seiner überdreht-komischen Stücke inszenierte und Eduard Erne, Schauspieler und Dokumentarfilmer, mit den Studenten eigene Filme gedreht hat, teilt sich die Gastprofessur diesmal in Theorie und Praxis.
VA Wölfl hat seit den siebziger Jahren in den damals heiß umkämpften und umstrittensten Bereichen der bildenden Kunst, wie der Aktionskunst, der Photographie und der Videokunst, gearbeitet. Zahlreiche seiner Werke waren in den großen Museen von Wien über Berlin bis New York zu sehen. Für den "Tanztheaterberserker" Johann Kresnik entwarf er Bühnenbilder, wie seine photographischen Arbeiten überhaupt die Entwicklung des deutschen Tanztheaters seit Ende der sechziger Jahre begleitet haben. Seit 1986 arbeitet VA Wölfl mit seiner eigene Gruppe NEUER TANZ im Marstall des Schlosses Benrath in Düsseldorf, wo die Gruppe einmal im Jahr eine neue Choreographie vorstellt. VA Wölfl hinterfragt in seiner Arbeit konsequent die Wahrnehmung des Betrachters und wird auch mit Studierenden des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft an einem Projekt arbeiten, das dem Verhältnis von Licht, Ton, Bewegung und Raum nachspürt.
Auch der zweite Gastprofessor in diesem Semester ist Experte im Hinterfragen - jedoch auf ganz anderem Gebiet. Samuel Weber, der als vergleichender Literaturwissenschaftler mit stark philosophischer Prägung an der University of California in Los Angeles und in Paris lehrt, liest mit großer Freude und Intensität auch schwierige Texte, bis sie völlig klar erscheinen. Obwohl er in erster Linie kein Theatermann ist, hatte Samuel Weber als Dramaturg doch am Erfolg der mittlerweile legendären Ring-Inszenierung von Ruth Berghaus an der Frankfurter Oper großen Anteil. Am Institut wird er in der zweiten Hälfte des Sommersemsters die Studierenden in die Geheimnisse des Theaters als Medium einführen und ihnen Walter Benjamin als Denker des Theatralen vorstellen.
Kontaktadresse:
Dr. Gerald Siegmund
Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
Karl-Glöckner-Straße 21, Haus A
35394 Gießen
Tel.: 0641/99-31223
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Personalia, Studium und Lehre
Deutsch
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