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24.02.2005 08:59

Bombastisch: Die Steinhummel, Bombus lapidarius, wird Insekt des Jahres 2005

Dr. Gerlinde Nachtigall Pressestelle
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft

    Ohne ihren Hofstaat verschlafen sie den Winter allein unter der Erde oder anderen geschützten Stellen: die Hummelköniginnen. Sie wissen daher nichts von der Ehre, die ihnen jetzt zuteil wurde. Das Kuratorium "Insekt des Jahres" hat für 2005 stellvertretend für die rund 30 heimischen Hummelarten die Steinhummel, Bombus lapidarius, gekürt. Zum ersten Mal findet diese Wahl gemeinsam mit der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft statt. Der Bayerische Minister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Dr. Werner Schnappauf, ehrt dieses Insekt als Schirmherr.

    Was die Hummelkönigin ebenfalls nicht weiß: Sie gehört zur Insektenordnung der Hautflügler, die immer zwei Paar häutige Flügel besitzen. Mehr als 100.000 verschiedene Arten von Hautflügler sind bekannt; auch alle Ameisen, Bienen und Wespen gehören dazu.

    Das Kuratorium hofft, dass eine größere Publizität diesen Insekten hilft einige Vorurteile abzubauen. Hummeln sind in der Regel sehr friedfertig und extrem stechfaul, obwohl die Königinnen wie auch die Arbeiterinnen einen Stachel haben. Sollte sie sich doch einmal sehr angegriffen fühlen und zustechen, ist ihr Stich nicht gefährlicher als der einer Biene.

    Hummeln gibt es in fast allen Klimaregionen; selbst am Polarkreis leben spezialisierte Arten. Honig produzieren sie zwar nur für ihren eigenen Bedarf; ihr Nutzen als Bestäuber von Wild- und Nutzpflanzen ist jedoch von unschätzbarem Wert. Daher sind alle Hummelarten in Deutschland geschützt. Ohne Hummeln wäre nicht nur die Tierwelt ein großes Stück ärmer.

    Unsere überwinternde Königin ist bereits im Herbst begattet worden. Sie wird gegen Ende April ihr Winterquartier verlassen und erst einmal neue Energie aus dem Blütennektar von Löwenzahn und vieler anderer Frühjahrsblumen tanken. Jetzt beginnt die Arbeit, die sie ganz alleine bewältigen muss: die Suche nach einem geeigneten Nest, der Bau eines Wachstöpfchens, das mit Nektar gefüllt wird und danach die Ablage der ersten befruchteten Eier, die mit Wachs überdeckt und wie bei Hennen von der Königin "bebrütet" (gewärmt) werden. Die ersten Larven muss die Königin noch selber großziehen. Erst circa drei Wochen nach der Nestgründung schlüpfen die ersten Arbeiterinnen. Jetzt kann sich die Königin zurückziehen und sich ganz darauf konzentrieren Eier abzulegen. Sie wird ihr Nest für den Rest ihres Lebens nicht mehr verlassen. Ein Hummelvolk hat bis zu 600 Bewohner. Ist ein Volk gut entwickelt, werden aus unbefruchteten Eiern Männchen und aus den befruchteten Eiern "Prinzessinnen" (Jungköniginnen). Das alte Volk stirbt und nur die Jungköniginnen überwintern. Ein neuer Zyklus beginnt. (BBA)

    Um Belegexemplar wird gebeten

    Fotos können Sie einsehen bzw. herunterladen unter Presse bei http://www.bba.de

    Foto 1: J.L. Christ 1791
    Zeichnung eines Steinhummel-Weibchens

    Foto 2: Heiko Bellmann
    Steinhummel-Weibchen auf Silberdistel-Blüte


    Weitere Informationen:

    http://www.bba.de/mitteil/presse/insekt_jahres.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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