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24.02.2005 15:56

Stärkung der Hauptfächer zu Lasten von Religion? Ergebnisse des zweiten Bildungsbarometers

Bernd Hegen Referat Kommunikation
Universität Koblenz-Landau

Heute am 24.2.2004 werden zum zweiten Mal die Ergebnisse deutschen Bildungsbarometers präsentiert. Das Konzept und die Erhebung für das Bildungsbarometer hat das Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, entwickelt.

Wenig Veränderungen gegenüber der ersten Befragung im Dezember 2004 ergaben sich beim Vergleich der Ergebnisse zu den Themen "Bildungsindex" und Zuschreibung von Verantwortlichkeit für die deutsche Bildungsmisere: Immer noch wird das deutsche Bildungswesen lediglich mit der Note "schwach befriedigend" bedacht. Verantwortlich für das Tief im Bildungssystem sind aus der Sicht der Bevölkerung in erster Linie Bildungspolitiker, Eltern und Erziehungsberechtigte und erst an dritter Stelle die Lehrkräfte.

Die aus der PISA-Diskussion erhobene Forderung nach der Stärkung der Fächer Deutsch und Mathematik lässt sich bei einem begrenzten Budget wöchentlicher Schulstunden nur durch Kürzung in anderen Fächern erfüllen. Fast die Hälfte der Befragten würde beim Fach "Religion" den Rotstift ansetzen. Nimmt man noch die Fächer Ethik und Philosophie mit zusammen 15% hinzu, dann ergibt sich aus der Sicht der Befragten ein nahezu "wertfreier" Stundenplan.

Internationale Vergleichsstudien wie "PISA" sehen 88% der Bevölkerung als notwendig an. Populäre Forderungen von Politikern unterschiedlicher Couleur wie "weniger Spielen im Kindergarten" und die "Einschulung mit bereits 5 Jahren" werden dagegen von zwei Dritteln der Bevölkerung abgelehnt.

Die aktuelle Diskussion über das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Einführung von Studiengebühren dagegen spaltet die Nation: Eine Hälfte befürwortet die Einführung, die andere Hälfte lehnt diese ab. Unter allen Befragten besteht jedoch Unsicherheit darüber, ob die durch Studiengebühren eingenommenen Gelder nicht nur zum Stopfen anderer Löcher im Staatshaushalt benutzt würden und damit nicht den Universitäten zu Gute kämen. Sollten Studiengebühren Realität werden, dann sollen diese auch von allen Studierenden getragen werden - nicht nur von ausländischen Studierenden oder solchen aus anderen Bundesländern.

Die dem zweiten Bildungsbarometer zu Grunde liegende Befragung ist via Internet zwischen dem 4. und 13. Februar 2005 durchgeführt worden. Mit dem Schlusstag hatten 1 051 Frauen und Männer aus allen Bildungsschichten, Altersgruppen und Bundesländern ihre Antworten auf die insgesamt 42 Fragen abgegeben. In 17 Fragen wurden zwei aktuelle Themen angesprochen: Die Konsequenzen aus der letzten PISA-Studie sowie die Diskussion um die Einführung von Studiengebühren.

Interessierte können ab 25. Februar 2005 kostenfrei einen Newsletter beziehen. Der ausführliche Bericht, der Ende März erscheinen wird, kann zu einem Preis von 10 Euro erworben werden. Weitere Informationen sind der Homepage des Bildungsbarometers zu entnehmen:
http://www.bildungsbarometer.de

Kontakt:
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf)
Bürgerstraße 23
D-76829 Landau/Pfalz

Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
Tel.: 06341-906-175
Fax: 06341-906-166
Email: jaeger@zepf.uni-landau.de


Weitere Informationen:

http://www.bildungsbarometer.de - Infos zum Bildungsbarometer
http://www.zepf.uni-landau.de - Infos zum Zentrum für empirisch pädagogische Forschung


Bilder

Ergänzung vom 24.02.2005

Die Ergebnisse des zweiten Bildungsbarometers werden am 24. Februar 2005 präsentiert.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch


 

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