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03.03.1998 00:00

CeBIT '98

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Equipment fuer Arzt und Websurfer

    Die Universitaet Ulm auf der CeBIT98

    "Einen lueckenlosen Überblick ueber alle Bereiche moderner Buero-, Informations- und Telekommunikationstechnologien bei Hardware, Software und Dienstleistungen" zu vermitteln, verspricht die CeBIT98, auf der sich vom 19. bis 25. Maerz 1998 in Hannover rund 7000 Aussteller aus ueber 60 Laendern praesentieren. Zu den exponierenden Stammgaesten der Computermesse gehoert mittlerweile die Universitaet Ulm, diesmal vertreten auf einem Gemeinschaftsstand mit den Universitaeten Freiburg, Hohenheim, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart und Tuebingen mit Exponaten aus den Abteilungen Verteilte Systeme, Datenbanken und Informationssysteme sowie der Arbeitsgruppe Klinische Ökonomik.

    Patientenbefragung online

    Mit dem Hinweis, dass der Erfolg medizinischer Massnahmen nicht allein an den Blutwerten abzulesen sei, machte der Ulmer Medizinprofessor Dr. Franz Porzsolt bereits vor Jahren auf ein Defizit der Therapiekontrolle aufmerksam. Unter seiner Leitung entwickelt die Arbeitsgruppe Klinische Ökonomik der Universitaet Ulm (CeBIT-Ansprechpartner Joerg Sigle) seither Methoden, um ueber Laborparameter und Überlebenszeit hinaus auch Patientenzufriedenheit und Lebensqualitaet objektiv zu quantifizieren.

    Grundlage dafuer ist von jeher die Patientenbefragung - traditionell mit Papierfrageboegen, deren Daten erst verarbeitet werden koennen, nachdem man sie per Scanner oder von Hand in den Rechner uebertragen hat. Mit dem "Lebensqualitaets-Recorder" und der zugehoerigen hausentwickelten, im Internet fuer jedermann abrufbaren Software "AnyQuest" praesentieren die Ulmer Forscher die Alternative: das Patienteninterview am Bildschirm, Datenerfassung und -aufarbeitung online. Die Antworten lassen sich noch waehrend der Eingabe auf Vollstaendigkeit ueberpruefen, die Ergebnisse koennen sofort berechnet werden, gespeichert in einem Standardformat, das die weitere Verarbeitung mit einer Vielzahl von Auswertungsprogrammen gestattet. Rund 10.000 Patienten haben den LQ-Recorder bis heute benutzt und damit reichhaltiges Datenmaterial geliefert.

    Workflow-Management in der Klinik

    Krankenhausalltag ist vieldimensional. Neben einer Fuelle von Routineablaeufen muessen Komplikationen und Notfaelle gehandhabt werden - moeglichst pannenfrei und wirtschaftlich. Von "fortschrittlicher Workflow-Technologie", wie der CeBIT-Beitrag der Abteilung Datenbanken und Informationssysteme (Leiter Prof. Dr. Peter Dadam, Projektsprecher Dipl.-Wirtsch.-Math. Manfred Reichert) betitelt ist, versprechen sich die Informatiker nun Hilfestellungen, um Behandlung, Betreuung und Verwaltung im Krankenhaus optimal zu unterstuetzen.

    In der Tagesklinik der Ulmer Universitaets-Frauenklinik (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Rolf Kreienberg) haben Dadams Informatiker mit den Mitarbeitern vor Ort, gefoerdert vom Land Baden-Wuerttemberg und der Firma Siemens-Nixdorf, die Einfuehrung der Workflow-Technologie in den klinischen Alltag durchgespielt. Von der Terminvereinbarung ueber Befundung und Diagnose bis zur OP und Entlassung wird der Weg der Patientin elektronisch geplant und ueberwacht. Das System koordiniert Termine, setzt Laufzettel und Memos fuer das Pflegepersonal auf, dokumentiert den Fortgang der Behandlung in den Krankenakten, liefert dem Arzt aktuelle Befunde und erinnert an unerfuellte Pflichten. Beschraenkt sich die Planungskompetenz des Systems bisher noch weitgehend auf Routineablaeufe, so sollen den Folgeversionen auch Handlungsalternativen fuer Terminaenderungen, Zusatzuntersuchungen oder Notfaelle offenstehen. Ein Prototyp, der einen Blick hinter die Kulissen der zugrunde liegenden Technologie erlaubt, wird auf der CeBIT zu sehen sein.

    Gruppensurf

    Zum Plaudern treffen sich Internet-User in speziell bereitgestellten Diskussionsforen oder Chat-Rooms. Wer ansonsten eine Webseite aufschlaegt, tut dies gleichsam in kosmischer Einsamkeit: Kontakte zu gleichzeitigen Nutzern sind nicht moeglich. "CoBrow", ein von der Europaeischen Kommission gefoerdertes Gemeinschaftsprojekt der Universitaeten Ulm (Abteilung Verteilte Systeme, Leiter Prof. Dr. Peter Schulthess, Projektsprecher Dr. Konrad Froitzheim, Technischer Leiter Dipl.-Phys. Heiner Wolf), Lancaster und Zuerich (ETH), macht Surfers Isolation ein Ende. CoBrow steht fuer "Collaborative Browsing", den multimedialen Gruppensurf, der das World Wide Web in einen grenzenlosen Chat-Room verwandeln soll. Basis ist ein Software-Paket, mit dem der Web-Anbieter seine Seiten ohne grossen Aufwand nachruesten kann.

    In einem kleinen Fenster zeigt die CoBrow-erweiterte Seite dem Nutzer Symbole und Namen anderer Web-User, die das System auf derselben Page oder dicht benachbarten geortet hat. Wird eines dieser Symbole angeklickt, baut CoBrow eine akustische oder Schrifttext-Verbindung zum entsprechenden Teilnehmer auf. Wenn es die Hardware hergibt, ist sogar Videokontakt moeglich.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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