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23.02.1999 00:00

Den Hochwasserursachen auf der Spur

Johannes Bernreuter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

    Eine europäische Forschergruppe untersucht, wie sich verschiedene Formen der Landnutzung auf die Entstehung von Hochwasser auswirken.

    Seit den großen Schäden durch das Rhein-Hochwasser im Dezember 1993 und Januar 1995 reißt die Diskussion über die Ursachen nicht mehr ab. Anläßlich der aktuellen Hochwasserentwicklung hat das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf Klimaeinflüsse hingewiesen (dpa-Meldung und ARD-Tagesthemen vom 22.02.99). Daneben ist aber der besondere Einfluß der Landnutzung auf das Ausmaß des Hochwassers noch immer ungeklärt. Wie sich Land- und Forstwirtschaft, Straßen- und Siedlungsbau auf den Abfluß extremer Niederschläge auswirken, untersucht nun eine internationale Forschergruppe im Rahmen des EU-Programms zum vorbeugenden Hochwasserschutz an Rhein und Maas. Koordiniert wird das Projekt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

    "Wir wollen abschätzen, wie stark verschiedene Formen der Landnutzung die Entstehung von Hochwasser beeinflussen", sagt Projektleiter Axel Bronstert. Neben dem Potsdam-Institut beteiligen sich an dem Vorhaben die Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz, das Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart, das niederländische Institut für die Bewirtschaftung von Binnengewässern und Abwasserbehandlung in Arnheim sowie die Internationalen Kommission für die Hydrologie des Rheines.

    Zusammen mit seinen Nebenflüssen besitzt der Rhein ein Einzugsgebiet von 185.000 Quadratkilometern - eine Fläche, die so groß ist wie halb Deutschland. Die Forschergruppe wird für drei exemplarische Teilgebiete detailliert berechnen, wie die Fähigkeit der jeweiligen Landschaft, Niederschläge zu speichern, mit der Hochwasserbildung zusammenhängt: Die Lenne, ein Nebenfluß der Ruhr, durchquert in ihrem Oberlauf im Sauerland waldreiches Gebiet. An der Lein, die bei Heilbronn in den Neckar mündet, dominiert intensive Landwirtschaft. Dagegen hat die Körsch, die ebenfalls in den Neckar fließt, mit dem Großraum Stuttgart einen stark verstädterten Einzugsbereich.

    Die Ergebnisse aus diesen drei Untersuchungsgebieten werden anhand vorliegender Daten über Geländeform, Gewässer und Landnutzung auf bis zu 2.000 Quadratkilometer große Einzugsgebiete der Rhein-Nebenflüsse hochgerechnet. Daraus ermitteln die Experten dann den Ablauf der Hochwasserwellen in den großen Rhein-Zuflüssen wie Neckar, Main und Lahn.

    Auf dieser Grundlage sind schließlich konkrete Aussagen darüber möglich, wie etwa bestimmte Techniken der Bodenbearbeitung, Rodungen oder Versiegelungen der Landoberfläche die Hochwassersituation am Rhein beeinflussen. Die Forscher erwarten, daß sich die Ergebnisse auch auf andere Flußräume übertragen lassen.

    Ansprechpartner:
    Dr. Axel Bronstert
    Abteilung Globaler Wandel & Natürliche Systeme
    Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.
    Tel. 03 31/288-25 31, Fax -26 95
    E-mail: Axel.Bronstert@pik-potsdam.de


    Weitere Informationen:

    http://www.pik-potsdam.de/mantle/lahor/lahor.html
    http://www.bafg.de
    http://www.uni-stuttgart.de/iws/
    http://www.minvenw.nl/rws/riza/bcm/engelse-site/rizauk.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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