idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.03.2005 10:57

Russische Weltraumtechnologie gegen Nackenschmerzen

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Ein Wissenschaftlerteam der australischen Macquarie University hat zur Bekämpfung von chronischen Nackenschmerzen mit viel versprechenden Ergebnissen eine Technologie getestet, die ursprünglich für das russische Weltraumprogramm entwickelt wurde. Der Electrode Neuroadaptive Regulator (ENAR) war anfänglich eingesetzt worden, um verletzte Kosmonauten, die bis zu drei Monate im Weltraum verbrachten, behandeln zu können.

    Andrew Vitiello, der bereits maßgeblich an der Entwicklung des weltweit rückenfreundlichsten Rucksacks beteiligt war, hat ENAR in den letzten zwölf Monaten erfolgreich getestet. "Es gab bereits verschiedene Einzelberichte, dass dieses Gerät bei einer Reihe von Krankheiten und Behinderungen Abhilfe schaffen könnte", so der Doktorand der Chiropraktik.

    Für die Pilotstudie wählten Vitiello und seine Betreuer Associate Professor Rod Bonello and Dr Henry Pollard ein Leiden das weit verbreitet aber schwer zu behandeln ist - chronische Nackenschmerzen. Vierundzwanzig Probanden, die über drei Monate keinerlei Therapie erhalten hatten, wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe erhielt eine Therapie namens Transcutaneous Electrical Nerve Stimulation (TENS), eine zweite Gruppe wurde mit ENAR behandelt und eine Kontrollgruppe erhielt ohne ihr Wissen eine Scheinbehandlung.

    Die Ergebnisse zeigten, dass Personen die eine TENS Therapie erhalten hatten, sich in keinem besseren Zustand befanden als Personen, die gar keine Therapie erhalten hatten. Im Gegensatz dazu war bei den Probanden, die die ENAR Therapie erhalten hatten, festzustellen, dass nicht nur ihr Schmerzgrad deutlich zurückgegangen war, sondern ihre Funktionswerte und ihre Lebensqualität sich deutlich verbessert hatten.

    ENAR arbeitet mit positiven und negativen Elektroden. Das Gerät, das in etwa die Größe eines Mobiltelefons hat, wird angeschaltet und an den schmerzenden Stellen angewendet. "Wir verfolgten die Entwicklung der Testteilnehmer über einen sechswöchigen Zeitraum und nahmen Daten zu Schmerzintensität, Funktionsfähigkeit, allgemeiner Lebensqualität und Beeinträchtigungen am Hals auf", erläutert Vitiello.

    "Die bisher gewonnenen Erkenntnisse sind enorm wichtig, beweisen sie doch, dass das Gerät in der Bekämpfung von Schmerzen sehr effektiv ist. Aus klinischer Sicht kann eine Rehabilitation deutlich schneller eingeleitet werden, sobald vorhandene Schmerzen gelindert werden."

    In nächsten Schritten, möchte das ENAR Team nun den Anwendungsbereich der Behandlung weiter ausbauen.

    Weitere Informationen in englischer Sprache:
    Andrew Vitiello
    Tel.: +61-438-677327
    Kathy Vozella, media contact
    Tel.: +61-2-98507456, Email: kathy.vozella@mq.edu.au

    Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist die zentrale Verwaltungsstelle aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Deutschland und Österreich, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.


    Weitere Informationen:

    http://www.ranke-heinemann.de
    http://www.ranke-heinemann.at


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).