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01.03.2005 14:43

Mark Griswold erhielt Preis für Kernspintomographie

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Erneut ist ein hochkarätiger Forscher vom Physikalischen Institut der Uni Würzburg ausgezeichnet worden: Dr. Mark Griswold, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Experimentelle Physik V (Biophysik), erhielt den mit 1.500 Euro dotierten Kernspintomographie-Preis.

    Die Kernspin- oder Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein Bildgebungsverfahren, das unter anderem zur Diagnostik von Schlaganfällen, Herzkrankheiten und Brustkrebs sowie zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Krankheiten und Tumoren eingesetzt wird. Griswold bekam die Auszeichnung, weil er die technischen und klinischen Entwicklungen im Bereich der parallelen MR-Bildgebung wesentlich beeinflusst hat.

    Dem Forscher geht es darum, deutlich die Zeit zu verringern, die für die Aufnahme eines MR-Bildes nötig ist. Dafür wendet er folgende Strategie an: Zunächst werden weniger Daten erfasst, als für ein vollständiges Bild notwendig sind - das spart Zeit. Dann kommen so genannte Rekonstruktionsalgorithmen ins Spiel. Mit diesen Rechenverfahren lassen sich die fehlenden Daten zuverlässig rekonstruieren.

    Griswold hat die Algorithmen PILS (Parallel Imaging with Localized Sensitivities) und GRAPPA (Generalized autocalibrating partially parallel acquisitions) entwickelt. Gerade letzterer wird wegen seiner Robustheit in vielen Studien und im klinischen Routinebetrieb erfolgreich eingesetzt. "Die Firma Siemens stattet mittlerweile alle ihre MR-Tomographen mit dem GRAPPA-Algorithmus aus", sagt der Würzburger Wissenschaftler. Weltweit werde GRAPPA in rund 2.500 Kliniken und Forschungseinrichtungen verwendet.

    Im Vergleich zu herkömmlichen MR-Bildgebungsverfahren gelang mit GRAPPA eine bis zu zwölffach beschleunigte Aufnahme von MR-Bildern. "Dazu kommt, dass GRAPPA bei der Bildrekonstruktion sehr zuverlässig ist und eine hohe Bildqualität liefert", erklärt Griswold. Dass beide Algorithmen die Namen alkoholischer Getränke tragen, ist kein Zufall: "Jedes Labor hat da so seine Eigenheiten. Andere benennen ihre Erfindungen zum Beispiel nach bekannten Softdrinks", sagt der Forscher schmunzelnd.

    Mark Griswold, der 1971 in Carbondale in Illinois (USA) geboren wurde, studierte Elektrotechnik an der University of Illinois (USA). Danach arbeitete er in mehreren Forschungspositionen, unter anderem als Leiter des HF-Spulenentwicklungslabors am Beth Israel Deaconess Medical Center der Harvard Medical School in Boston. Von 1999 bis 2002 war er bis zu seiner Promotion im Würzburger Physikalischen Institut als Doktorand in der Arbeitsgruppe von Professor Peter Jakob tätig. Seitdem ist er dort wissenschaftlicher Assistent.

    Griswold hat schon mehr als 20 Arbeiten über die parallele Bildgebung als Erst- und Co-Autor in hochrangigen Fachzeitschriften wie "Magnetic Resonance in Medicine" veröffentlicht. Seine Leistungen wurden mehrfach ausgezeichnet, etwa 2003 mit dem Röntgenpreis des Physikalischen Instituts oder 2001 mit dem Bright Stars Award der Fachzeitschrift Investigative Radiology. Den Kernspintomographie-Preis bekam er auf dem 11. Internationalen MRI-Symposium in Garmisch-Partenkirchen überreicht.

    Kontakt: Dr. Mark Griswold, T (0931) 888-5864, Fax (0931) 888-5851, E-Mail:
    mark@physik.uni-wuerzburg.de


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    Der vom Würzburger Forscher Mark Griswold entwickelte GRAPPA-Algorithmus hat die Aufnahme von Bildern mittels MR-Tomographie bis zu zwölf Mal schneller gemacht.
    Der vom Würzburger Forscher Mark Griswold entwickelte GRAPPA-Algorithmus hat die Aufnahme von Bilder ...
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    Mark Griswold
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Der vom Würzburger Forscher Mark Griswold entwickelte GRAPPA-Algorithmus hat die Aufnahme von Bildern mittels MR-Tomographie bis zu zwölf Mal schneller gemacht.


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