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01.03.2005 14:32

Wie lernen Kinder Betonungsmuster ihrer Muttersprache?

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Stuttgarter Forscher untersuchen Spracherwerb

    Wie Kinder sprechen lernen, wie sie das Lautinventar ihrer Muttersprache erwerben, ist bereits gründlich erforscht worden. Doch wie sie lernen, die Betonungsmuster ihrer Muttersprache zu verstehen und selbst anzuwenden, darüber wissen wir noch nicht viel. Forscher des Instituts für Maschinelle Sprachverarbeitung der Universität Stuttgart untersuchen in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt, wie Kinder in den Altersstufen von sechs Monaten bis sechs Jahren lernen, Wort- und Silbenbetonungen in der Lautsprache wahrzunehmen und zu produzieren.

    Eine Tasse Vollmilch oder eine Tasse voll Milch?
    Im Deutschen gibt es etliche Wortpaare, die sich nur durch die Silbenbetonung in ihrer Bedeutung unterscheiden: AUgust (der Vorname) und auGUST (der Monat), Übersetzen (mit der Fähre) und überSETzen (von einer Sprache in die andere), eine Tasse VOLLmilch und eine Tasse voll MILCH; und ob ich ein Hindernis UM-fahre oder umFAHre, macht einen großen Unterschied - für Hindernis und Fahr-zeug. Die betonte Silbe kann vom Sprecher auf verschiedene Weise hervorgehoben werden, etwa durch Anheben der Stimme, größere Lautstärke, längere Dauer oder auch durch subtile Veränderungen der Stimmqualität. Typischerweise erfolgt die Betonung durch eine Kombination mehrerer dieser Mittel, wobei es durchaus Unterschiede von Sprache zu Sprache gibt. Kinder müssen die richtige Kombination in ihrer Muttersprache lernen.

    In dem Stuttgarter Projekt - einbezogen sind bislang zehn Familien aus Stuttgart und der Region - beobachten die Wissenschaftler die Kinder zu Hause in Spielsituationen mit ihren Eltern. Dabei zeichnen sie die sprachlichen Äußerungen der Kinder und auch die der Eltern mit drahtlosen Mikrofonen digital auf und analysieren sie später akustisch. Die Aufnahmen finden über einen Zeitraum von mehreren Jahren in regelmäßigen Abständen statt, so dass sich der Fortschritt beim Erwerb der Betonung genau dokumentieren lässt.

    Weitere Informationen:
    Dr. Bernd Möbius, Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung, Azenbergstraße 12, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/121-1381, e-mail: bernd.moebius@ims.uni-stuttgart.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Sprache / Literatur
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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