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01.03.2005 15:17

Weniger Stress, mehr Sicherheit - der Just-In-Time-OP: Innovatives Operationszentrum im AK Harburg in Hamburg vorgestellt

Jens Oliver Bonnet Konzernbereich Unternehmenskommunikation/Pressestelle
LBK Hamburg GmbH

    Die derzeit modernsten OP-Räume der Hansestadt befinden sich in Hamburg-Harburg: Nach zweijähriger Bauzeit im laufenden Betrieb wurde heute das neue Operationszentrum im AK Harburg eingeweiht. Hier wurde eine ganze Reihe neuartiger Baukonzepte und Organisationsstrukturen in die Praxis umgesetzt.

    "High-Tech-Medizin, optimierte Behandlungsabläufe und ein revolutionäres Ver- und Entsorgungssystem werden unseren Patienten zugute kommen. Die Vorbereitungs- und Wartezeiten konnten verkürzt, die Einschleuse und Patientenüberwachung so optimiert werden, dass man von einem Just-In-Time-OP sprechen kann: Hier wird keine Zeit vertan, hier bleibt niemand länger als er muss. Alles ist auf den Operationserfolg programmiert: das Team, die Technik, das gesamte OP-Management", erklärten Dr. Jörg Weidenhammer und Karsten Becker vom LBK-Vorstand. Sie dankten der Freien und Hansestadt Hamburg für die Förderung des bundesweit beachteten OPUS-Projekts (hergeleitet von: OP-Umstrukturierung). Teile der OP-Abteilung waren seit 1968 in Betrieb, die Infrastruktur entsprach nicht mehr den modernen Möglichkeiten der Medizintechnik und Prozessorganisation. Wartung und Reparaturarbeiten waren meist nur bei Stilllegung des OP möglich - Wirkungsgrad und Kostenstruktur mussten verbessert werden. Im Jahr 2001 bewilligte der Senat die notwendigen Mittel für das groß angelegte Umstrukturierungsprojekt.

    Elke Huster-Nowack, Leiterin der Fachabteilung Versorgungsplanung der Behörde für Wis-senschaft und Gesundheit: "Wir freuen uns über die OP-Umstrukturierung und die Fertigstellung der Intermediate Care Station im AK Harburg, für die wir insgesamt 8,67 Mio Euro Fördermittel bereitgestellt haben. Diese Baumaßnahmen sind ein erster wichtiger Meilenstein für die Neustrukturierung der Krankenhausversorgung im Hamburger Süden."

    Heinz Steenbock, Kaufmännischer Direktor des AK Harburg: "Diese Investition gibt uns einen Schub in die Zukunft. Das AK Harburg wird immer leistungsfähiger. Wir schaffen Arbeitsbedingungen, die optimal auf die Bedürfnisse der Ärzte und Assistenzkräfte zugeschnitten sind und so den Operationserfolg begünstigen. Wir rechnen mit steigenden Fallzahlen und machen uns so weiter fit für den wachsenden Wettbewerb im Gesundheitswesen." Pro Jahr werden im AK Harburg rund 26.000 Patientinnen und Patienten stationär behandelt, 9.800 mussten sich im vergangenen Jahr einer größeren Operation im Zentral-OP unterziehen.

    Arbeitsprozesse wurden vereinfacht, Wege und Wartezeiten verkürzt. Alle Räume entsprechen nun dem modernsten Stand und unterstützen den täglichen Ablauf im OP. High-Tech-Instrumente der jüngsten Generation wurden angeschafft. "Ein hochkomplexe Bauorganisation sorgte dafür, dass die Beeinträchtigungen für die Patienten so gering wie möglich ausfielen. Der gesamte OP-Betrieb wurde während der Umbaumaßnahmen aufrecht erhalten - zum Teil im Zweischichtbetrieb. Das war eine tolle Leistung des gesamten Teams und der operativen Kollegen", sagte PD Dr. Thomas Klöss, Projektleiter und Leitender Arzt der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin im AK Harburg. Der Umbau war von Mitarbeitern des LBK-Servicebetriebes Gebäudemanagement SBG begleitet worden und wurde von dem auf Krankenhausumbauten spezialisierten Architekturbüro Buss-Weber und weiteren Fachplanern durchgeführt.

    Einige Pluspunkte des neuen OP-Zentrums:

    · Neue Ein- und Ausschleusen optimieren die prä- und postoperative Überwachung. Spezielle Einschlaf-, Überwachungs- und Aufwachräume mindern den Stress der Patienten und begünstigen den Operationsprozess in einer perioperativen Behandlungseinheit (POBE). Allein der Aufwachraum bietet zwölf Betten, die mit modernsten Geräten und qualifiziertem Personal überwacht werden. Im Sonder-Aufwachraum können Patienten mit komplexen und ansteckenden Erkrankungen postoperativ betreut werden.

    · Eine neue Kinder-Schleuse macht es möglich, dass Eltern länger als bisher bei ihren Kindern bleiben und die Anästhesie-Einleitung begleiten können. PD Dr. Klöss: "Wenn Kinder operiert werden müssen, bedürfen sie besonderer Zuwendung und Aufmerksamkeit. Geschultes Personal bemüht sich, den Kleinen und ihren Eltern die Ängste soweit wie möglich zu nehmen." Die neue Schleuse kann auch für Patienten mit Knochenbrüchen und schmerzhaften Erkrankungen genutzt werden.

    · Minimale Wartezeiten im OP: Ein eigener Anästhesieflur sowie eine vertaktete Einleitung der Narkosen reduzieren die Dauer der Operationen.

    · In dem neuen Zentrum gibt es acht OP-Räume, die durch modulare Ausstattung flexibel gestaltet und für den jeweiligen Eingriff optimal vorbereitet werden können. Zur Grundausstattung gehören OP-Tische für vielfältige Lagerungen, Deckenversorgungseinheiten, Narkosegeräte, Diathermiegeräte und unterstützende Infrastruktur wie Diktierkabinen zur zeitnahen Dokumentation der Befunde. Besprechungsräume und Büros für das OP-Management erleichtern die Arbeit.

    · Telemedizin: Die neuen OP-Räume sind mit Videoanlagen und EDV so ausgestattet, dass minimal-invasive Eingriffe optimal unterstützt und die Übertragung von OP- und Röntgenbildern an andere Orte möglich werden. So können - rund um den Globus - Experten konsultiert werden, die per Video- oder Röntgenbild diagnostisch und therapeutisch in die Behandlung einbezogen sind.

    · Ein völlig neuartiges Technikgeschoss oberhalb des Operationszentrums ermöglicht eine störungsfreie Wartung und Reparatur bei laufendem OP-Betrieb. Die gesamten Elemente der technischen Ver- und Entsorgung sind in Module aufgeteilt, die den Zugriff deutlich erleichtern. So konnte auch der gesamte Umbau ohne nennenswerte Störung des OP-Betriebes verwirklicht werden.

    · Die hygienischen Bedingungen des Operationszentrums erfüllen die höchsten Qualitätsnormen und werden einen Referenzstatus für andere Häuser erlangen. Filtertechnik, Sterilisation, Transportwege und Räume sind so gestaltet, dass es keine "Einfallstore" für Keime und Bakterien gibt. Spezielle OP-Kits mit OP-Abdeckung, OP-Kitteln und sterilen Medizinprodukten, die nur einmal verwendet werden, bürgen für höchste Sicherheit in der Krankenhaushygiene. Der OP ist räumlich an die zentrale Sterilgutversorgung zur Aufbereitung der Instrumente angebunden.

    · Die Klimatechnik wurde modernisiert, der Energieverbrauch durch modernste Einspartechnik deutlich reduziert. Der OP wird durch ein hauseigenes Kraftwerk versorgt und bleibt durch Notstromaggregate und Batterieanlagen auch bei einem Stromausfall funktionsfähig. Der Brandschutz entspricht den aktuellen Anforderungen. Die Personalräume sind auf dem neuesten Stand.

    · Die Baumaßnahme wurde so durchgeführt, dass eine spätere Integration eines Neubaus des gemeinsamen Klinikums mit dem Krankenhaus Mariahilf problemlos möglich ist.


    Weitere Informationen:

    http://www.ak-harburg.lbk-hh.de - Homepage des AK Harburg
    http://www.lbk-hh.de/html/presse/ - Pressestelle des LBK Hamburg


    Bilder

    PD Dr. Thomas Klöss in der neuen Kinder-Schleuse. Sie kann auch für Patienten mit Knochenbrüchen und schmerzhaften Erkrankungen genutzt werden.
    PD Dr. Thomas Klöss in der neuen Kinder-Schleuse. Sie kann auch für Patienten mit Knochenbrüchen und ...
    Bonnet/LBK Hamburg
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    PD Dr. Thomas Klöss, Karsten Becker, Elke Huster-Nowack, Heinz Steenbock, Dr. Jörg Weidenhammer (v.l.)
    PD Dr. Thomas Klöss, Karsten Becker, Elke Huster-Nowack, Heinz Steenbock, Dr. Jörg Weidenhammer (v.l ...
    Bonnet/LBK Hamburg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    PD Dr. Thomas Klöss in der neuen Kinder-Schleuse. Sie kann auch für Patienten mit Knochenbrüchen und schmerzhaften Erkrankungen genutzt werden.


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