PD Dr. Claudia Sommer von der Neurologischen Klinik der Universität Würzburg hat für ihre experimentellen Arbeiten über die Entstehung von Schmerz den Sertürner-Preis 1998 erhalten.
Der mit 10.000 Mark dotierte Preis ging zu gleichen Teilen an Dr. Sommer und Dr. Wolfgang Koppert aus Erlangen. Er wird jährlich von der Sertürner-Gesellschaft Einbeck verliehen und wurde im März 1999 beim Kongress der "Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Schmerztherapie" in Hamburg überreicht. Mit dieser Auszeichnung will die Gesellschaft an den Apotheker Friedrich Wilhelm Sertürner erinnern, der im Jahr 1805 erstmals Morphin aus Schlafmohn isolierte.
Der Sertürner-Preis kommt unter anderem für Personen in Frage, die sich um die Weiterentwicklung der Schmerztherapie besonders verdient gemacht haben. Dr. Sommer erhielt ihn für eine Arbeit, in der sie die Bedeutung von Zytokinen und ihrer Rezeptoren für die Entstehung und Therapie von neuropathischen Schmerzen untersucht hat. Diese Form von Schmerzen lässt sich nur in seltenen Fällen mit herkömmlichen Schmerzmitteln behandeln. Zytokine sind Botenstoffe, die im Verlauf von entzündlichen Vorgängen aktiviert werden.
In ihrer preisgekrönten Arbeit hat Dr. Sommer gezeigt, dass der Spiegel von Zytokinen, insbesondere von Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF), nach einer Nervenverletzung im Nerven selbst rasch ansteigt. Indem sie die Wirkungen der Zytokine durch die Gabe neutralisierender Antikörper hemmte, konnte die Würzburger Wissenschaftlerin am Modell einer schmerzhaften Neuropathie die Schmerzsymptome lindern. Dies gelang ihr mit Antikörpern gegen die Rezeptoren von Interleukin-1 und -6 sowie gegen den TNF-Rezeptor-1 und gegen TNF selbst. Diese Ergebnisse lassen laut Dr. Sommer hoffen, dass Strategien der Zytokin-Hemmung künftig das therapeutische Spektrum für Patienten mit neuropathischen Schmerzen bereichern werden.
Weitere Informationen: PD Dr. Claudia Sommer, T (0931) 201-5763, Fax (0931) 201-2697, E-Mail: sommer@mail.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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