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02.03.2005 13:21

Jenaer Jura Studenten belegen zweiten Platz beim deutschen Moot-Court

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Team der Universität Jena qualifiziert sich in nationaler Vorrunde für internationalen Endausscheid in den USA

    Jena (02.03.05) In der nationalen Vorrunde zum "Philip C. Jessup Moot Court" haben sich Studierende der Rechtswissenschaft von der Universität Jena für die Teilnahme am internationalen Endausscheid in den USA qualifiziert. Das fünfköpfige Team der Friedrich-Schiller-Universität belegte den zweiten Platz in dem englischsprachigen Völkerrechtswettbewerb, bei dem ein fiktiver Rechtsstreit ausgetragen wird. An dem Wettstreit, der am vergangenen Wochenende (24.-27.2.) in der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder ausgetragen wurde, hatten Mannschaften zwölf deutscher Universitäten teilgenommen. Die Jenaer, die in diesem Jahr den Preis für die besten schriftlichen Plädoyers errangen, hatten sich erfolgreich ins Halbfinale gestritten, wo sie sich gegen die Humboldt-Universität durchsetzen konnten. Im Finale wurden sie dann von der Tübinger Mannschaft auf den zweiten Platz verwiesen. Gemeinsam mit dem diesjährigen Siegerteam wird die Jenaer Moot-Court-Delegation Ende März nach Washington D.C. reisen, um dort gegen die besten Teams aus mehr als 60 Ländern anzutreten.

    "Am Ende waren wir schon ein wenig enttäuscht, dass es nicht auch noch für den Sieg gereicht hat", räumt Matthias Frenzel ein. "Aber unser Ziel, uns für den Wettbewerb in Washington D.C. zu qualifizieren, haben wir erreicht und sind sehr glücklich darüber", sagt der Jurastudent im 7. Semester. Zwei 50-seitige Schriftsätze haben er und seine vier Kommilitonen Antonia Edelmann, Anita Mehle, Birthe Rautenstrauch und Andreas Münzner gemeinsam erarbeitet. In diesem Jahr dreht sich der Streit um ein gesunkenes Schiff mit radioaktivem Material an Bord, welches das nahegelegene Urlaubsparadies eines Inselstaates verseucht. Die Moot-Court Teilnehmer müssen für beide fiktive Staaten, die den Internationalen Gerichtshof anrufen, die Argumente sammeln und sowohl schriftlich als auch mündlich für beide Seiten plädieren.

    Die Moot-Courts sind für die Studierenden ein gutes Training für die spätere praktische Arbeit z. B. am Gericht. Während der Vorbereitungen und bei den Verhandlungen erhalten sie die Gelegenheit, mit ausgewiesenen Völkerrechtsexperten ins Gespräch zu kommen. "Man lernt sehr viel über Völkerrecht und übt die Argumentation mit englischen Fachbegriffen", sagt Frenzel. Aber am meisten profitiere man davon, seine Argumente öffentlich präsentieren zu müssen, findet er. Und ohne Teamarbeit gehe bei den komplexen Fällen gar nichts, betonen die Studierenden.

    Bei den Wettbewerbsvorbereitungen wurden die Studierenden zum einen von Prof. Sharon Byrd unterstützt. Die US-Amerikanerin, die an der Universität Jena das "Law and Language"-Programm betreut, coacht die Jenaer Mannschaften regelmäßig. Andererseits wurden die Moot-Court-Teilnehmer von der gesamten Rechtswissenschaftlichen Fakultät, besonders von den Völkerrechtlern Prof. Dr. Martina Hädrich, Prof. Dr. Matthias Ruffert und Prof. Dr. Christian Walter unterstützt. Die Moot-Court-Teilnehmer der vorangegangenen Jahre stellen für die neue Mannschaft die Wettbewerbssituation nach. Schließlich blickt die juristische Fakultät der Jenaer Universität auf eine erfolgreiche Moot-Coort-Bilanz zurück.

    2002 und 2004 konnten die Jenaer den nationalen Wettbewerb für sich entscheiden und 2003 landeten sie schon einmal auf Platz zwei. "In den vergangenen vier Jahren konnten sich unsere Studierenden regelmäßig für den internationalen Endaussscheid qualifizieren", berichtet Prof. Byrd. "Diese Ergebnisse zeigen, dass die Friedrich-Schiller-Universität sich als erstklassige Universität in Deutschland stets behaupten kann. Und auch ein zweiter Platz ist bei diesem anstrengenden Wettbewerb sehr beachtlich", ermutigt die Rechtswissenschaftlerin, ganz professioneller Trainer, ihre Schützlinge. Die Vorbereitungen für den internationalen Wettbewerb laufen auf Hochtouren. In Amerika werden die deutschen Teilnehmer auf viele Konkurrenten treffen, die das Glück haben, in ihrer Muttersprache Englisch zu verhandeln.

    Allgemeine Informationen zum "Philip C. Jessup Moot Court":
    Traditionell findet der Moot-Court, bei dem Studierende fiktive völkerrechtliche Fälle verhandeln, im Rahmen der jährlichen Konferenz der American Society of International Law unter Beteiligung bedeutender Rechtslehrer und Richter internationaler Gerichte in Washington D.C. statt, in diesem Jahr vom 27.03. bis 02.04.05. In den letzten Jahren haben sich bei den nationalen Wettbewerben jeweils etwa 2.000 Studenten beteiligt, die rund 500 Universitäten aus über 60 Länder repräsentiert haben. Etwa 90 Mannschaften weltweit dürfen ihre Universitäten beim internationalen Ausscheid vertreten.

    Weitere Informationen zum Wettbewerb (Historie und Fallbeschreibung) finden sich im Internet unter: www.ilsa.org/Jessup oder www.jessupmootcourt.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.jessupmootcourt.de
    http://www.ilsa.org/Jessup


    Bilder

    Das Jenaer Team: (v. l.) Matthias Frenzel, Birthe Rautenstrauch, Antonia Edelmann, Prof. Sharon Byrd (Coach des Teams), Anita Mehle, Andreas Münzner.
    Das Jenaer Team: (v. l.) Matthias Frenzel, Birthe Rautenstrauch, Antonia Edelmann, Prof. Sharon Byrd ...
    Foto: Uni Jena
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Das Jenaer Team: (v. l.) Matthias Frenzel, Birthe Rautenstrauch, Antonia Edelmann, Prof. Sharon Byrd (Coach des Teams), Anita Mehle, Andreas Münzner.


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