Jena. (14.04.99) Mit einer thüringenweiten Aktionswoche vom 19. bis 25. April wollen die Klinik für Innere Medizin IV der Friedrich-Schiller-Universität und die Deutsche Nierenstiftung auf die zunehmende Bedeutung von Nierenerkrankungen aufmerksam machen. "Heimtückisch sind vor allem chronische Krankheitsverläufe bei Bluthochdruck oder Diabetes, weil sie über lange Zeit hinweg keine oder nur geringe Beschwerden verursachen", erläutert der Jenaer Internist Prof. Dr. Reinhard Fünfstück. Über 45.000 Menschen bedürfen bereits in Deutschland einer Nierenersatztherapie; Tendenz steigend.
Jährlich kommen 5.000 neue Patienten hinzu. Rund 4,5 Mrd. Mark wenden die Versicherungsträger derzeit jährlich für die Dialysetherapie auf. Während der "Thüringer Nierenwoche", die der international renommierte Jenaer Nierenspezialist Prof. Dr. Günter Stein und die Mitarbeiter seines Funktionsbereichs Nephrologie der Klinik für Innere Medizin IV gemeinsam organisieren, sind u. a. zwei Ratgeber-Telefon-Aktionen mit großen Tageszeitungen sowie ein "Colloquium nephrologicum" am 21. April für behandelnde Ärzte geplant.
"Das Anfang vom Leid ist meist eine unbemerkte Hypertonie", weiß Reinhard Fünfstück. Von rund acht Millionen Bluthochdruckkranken in Deutschland werden nur zwölf Prozent hinreichend medizinisch versorgt. Die übrigen riskieren Durchblutungsstörungen, die schließlich Herzinfarkt, Schlaganfall, Sehschwäche und eben das allmähliche Absterben der Nieren verursachen. Nicht allen Patienten kann dann mit einer Transplantation geholfen werden, viele sind mehrmals wöchentlich auf die Dialyse angewiesen. "Für den Betroffenen bedeutet das einen erheblichen Einschnitt in das bisherige Leben", macht Prof. Fünfstück deutlich. "Die beste Behandlung kann meist nicht mehr den Gesundheitsstatus vor der Erkrankung wiederherstellen. Deshalb ist die Vorsorge so wichtig."
Vorsorge beginnt mit der frühzeitigen Diagnose. Eine Blutdruckmessung oder ein Diabetes-Test kann beim Hausarzt oder sogar schon in jeder Apotheke recht einfach angestellt werden. Wenn die Grenzwerte überschritten sind, hilft der Hausarzt mit Medikamenten und wird gemeinsam mit dem Patienten einen Plan entwerfen, wie Risikofaktoren in der Lebensführung, z. B. durch gesunde Ernährung, vermindert werden.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Günter Stein, Prof. Dr. Reinhard Fünfstück, Prof. Dr. Heide Sperschneider, Tel.: 03641/939148, Fax: 939244
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Wolfgang Hirsch
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
Fax: 03641/931032
e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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