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03.03.2005 16:37

"Museums-Qualitäts-Modell"

Dipl.-Päd. Jörg Angermüller Pressestelle
ArtSet Institut

    Erstes deutsches Qualitätssiegel für Museen und ausstellende Einrichtungen liegt vor. Der Ansatz des Museums-Qualitäts-Modells (MQM), das seit heute als Handbuch vorliegt, geht darüber hinaus. Es hat den Ausbau qualitätsorientierter Museumsmanagement-Systeme zum Ziel, welche die wissenschaftliche Seriosität und die Besucherorientierung stärken. Es geht hier nicht nur um eine Seriositätsprüfung, sondern um Anstöße zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung der Museen.
    Das Modell ist auf die besonderen Bedingungen der Museen und museumsähnlichen Einrichtungen abgestimmt. Die Besonderheit des Modells liegt darin, dass die museale Arbeit Fokus und Folie aller Qualitätsbemühungen bildet. Im Zentrum steht deshalb das, was Museen und Ausstellungshallen wesentlich ausmacht: der Umgang und mit den Objekten, deren Erforschung, das Bewahren der Objekte für die Zukunft und die Vermittlung der Objekte bzw. der Forschungsergebnisse an die heute Lebenden.

    Situation der Museen und Grund für die Entwicklung

    Die Museen sind beliebter denn je, und doch sind sie in die Krise geraten.
    Einerseits stagnieren die Mittelzuweisungen. Andererseits müssen sich die Museen einer wachsenden Konkurrenz kommerzieller Freizeit- und Bildungsanbieter stellen. Um auch künftig attraktiv bleiben zu können, sind Qualitätsanstrengungen gefragt.

    Die Fachleute der Museumslandschaft diskutieren bereits seit langem über die Einführung von Qualitätsstandards. Was aber ist "Qualität im Museum"? Was ist ein "gutes Museum"? Wie kann die Leistung eines Museums gemessen und verbessert werden? Während Museumsbesucher bei der Beantwortung dieser Fragen eher Wert auf die Ausstellungen, auf die Qualität der Veranstaltungen und auf den Erlebniswert legen, richten Museumsfachleute und Wissenschaftlicher ihr Augenmerk mehr auf die Qualität der Sammlungen, der Restaurierungen und der Forschungen.

    Einige europäische Länder haben in dieser Debatte bereits entschieden. So prüft Österreich beispielsweise, ob die Anwärter auf das "Museums-Güte-Siegel" über eine wissenschaftlich betreute und öffentlich zugängliche Sammlung verfügen. Anspruchsvolle Museen können so von Einrichtungen, die den prestigeträchtigen Begriff "Museum" lediglich für sich nutzen wollen, unterschieden werden - wie etwa ein "Wurst-Museum", hinter dem sich letztlich doch nur eine Schlachterei verbirgt. Nahezu in "Notwehr" rufen deshalb inzwischen zahlreiche Museen nach einer mit einem Güte-Siegel verbundenen Akkreditierungs-Liste, die nur wissenschaftlich seriöse Museen verzeichnet.

    Das "Museums-Qualitäts-Modell"
    Der Ansatz des Museums-Qualitäts-Modells (MQM), das seit heute als Handbuch vorliegt, geht darüber hinaus. Es hat den Ausbau qualitätsorientierter Museumsmanagement-Systeme zum Ziel, welche die wissenschaftliche Seriosität und die Besucherorientierung stärken. Es geht hier nicht nur um eine Seriositätsprüfung, sondern um Anstöße zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung der Museen.

    Das Museums-Qualitäts-Modell ist ein Verfahren, welches speziell für Museen und für andere ausstellende Einrichtungen entwickelt wurde. Es ist geeignet für Museen aller Sparten, für Inhouse-Museen ebenso wie für Freilichtmuseen, für Ausstellungshallen, Gedenkstätten und für Science Center. Das Modell gibt den Museen und ausstellenden Einrichtungen Anstöße und Kriterien für die eigene Qualitätsentwicklung und überprüft die erreichte Qualität durch eine externe und unabhängige Testierungsstelle. Das so erreichte Testat ermöglicht Projektpartnern, Objektstiftern, Finanziers, Mäzenen und den Trägern der Museen eine Beurteilung der Einrichtung und vermittelt Vertrauen. Zugleich gewinnt das Publikum Sicherheit in der Einschätzung der Museen.

    Das Modell kombiniert Selbst- und Fremdevaluation. Damit gelingt es, die besonderen Rahmenbedingungen der Museen zu berücksichtigen und die Vielfältigkeit der Museen hinsichtlich ihrer Profile, ihrer Organisationsformen und -größen sowie ihrer Rahmenbedingungen zu integrieren. Die Museen entwickeln die Inhalte ihres Qualitätsmanagements aus der jeweils eigenen Identität. Dies berücksichtigt die Heterogenität und Vielfalt der Museen. Zugleich schaffen Qualitätskriterien Orientierung und Verlässlichkeit. Das Verfahren ist pragmatisch einsetzbar und sowohl für kleine, ehrenamtliche sowie für mittlere und für große abteilungsdifferenzierte Einrichtungen geeignet.

    Das Modell ist auf die besonderen Bedingungen der Museen und museumsähnlichen Einrichtungen abgestimmt. Die Besonderheit des Modells liegt darin, dass die museale Arbeit Fokus und Folie aller Qualitätsbemühungen bildet. Im Zentrum steht deshalb das, was Museen und Ausstellungshallen wesentlich ausmacht: der Umgang und mit den Objekten, deren Erforschung, das Bewahren der Objekte für die Zukunft und die Vermittlung der Objekte bzw. der Forschungsergebnisse an die heute Lebenden.

    Es handelt sich um eine auf die Anforderungen der Museen ausgerichtete Überarbeitung des bereits seit 2001 überaus erfolgreich praktizierten "Lernerorientierten Qualitätsmodells für die Weiterbildung" (LQW, http://www.artset-lqw.de), nach dem mittlerweile nahezu 500 Weiterbildungsorganisationen arbeiten. Gegenwärtig wird dieses Modell in einem Bund-Länder-Verbundprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und genießt als Testierungsverfahren bundesweit und sogar über Deutschland hinaus Anerkennung.

    Die nun vorliegende Adaption für Museen wurde gemeinsam von ArtSet® und Konzept & Support - Museumsberatung entwickelt.

    Weitere Infos: http://www.museumsqualitaetssiegel.de ; http://www.artset-lq.de

    Ansprechpartner:
    ArtSet® - Forschung Bildung Beratung Qualitätstestierung
    Dr. Christiane Ehses
    Ferdinand-Wallbrecht-Str. 17, D-30163 Hannover
    Tel.: 0511 - 90969830, Fax: 0511 - 90969855
    E-Mail: ehses@artset.de ; http://www.artset-lq.de

    Konzept & Support - Museumsberatung
    Dr. Olaf Mußmann
    Davenstedter Str. 330449 Hannover
    Tel.: 0511-2110165 ; Fax: 0511-2110165 ; Mobil: 0171-7888353
    E-Mail: mussmann@konzept-support.de ; http://www.konzept-suppoprt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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