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04.03.2005 11:45

"Rein in die Hörsäle" öffnet Frauen die Türen

Diplom-Sozialwirt Marc Briele Hochschulkommunikation und -marketing
Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg

    "Rein in die Hörsäle" lautet der Name des Programms - und "Rein in die Hörsäle" ist auch die klare Aufforderung der gemeinsamen Initiative der Frauenbeauftragten der Fachhochschulen in Bayern. Nur 7,7 Prozent beträgt der weibliche Anteil bei den Professorenstellen an den rund 20 Fachhochschulen des Freistaats. Vor allem im Bereich Technik sind Professorinnen noch die Ausnahme. Dem soll Abhilfe geschaffen werden: Mit einem gezielten Programm, das Frauen den Weg in eine wissenschaftliche Karriere ebnen soll.

    Bis zum Jahr 2009 vollzieht sich an den Fachhochschulen des Freistaats ein Generationswechsel: Rund 640 Professorinnen und Professoren werden bis dahin in Ruhestand treten, nicht eingerechnet Frühpensionierungen und vorgezogene Altersteilzeit. Durch diesen Umstrukturierungsprozess bietet sich nunmehr die Chance, den im Zuge des Gleichstellungsgedankens angestrebten Frauenanteil im Lehrpersonal aufzustocken.

    Vorurteile abbauen
    "Es bewerben sich einfach zu wenige Wissenschaftlerinnen auf Professoren-Stellen", weiß Gabriele Kawamura-Reindl, Professorin im Fachbereich Sozialwesen und Frauenbeauftragte der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule in Nürnberg. Die Gründe sind vielschichtig: Manchen ist das besondere Profil der FHs nicht gut genug bekannt, einige Frauen schrecken vor einer Bewerbung zurück, da sie die Fachhochschulen für eine Männerdomäne halten. "Gerade im naturwissenschaftlichem und technischem Bereich ist dies deutlich zu spüren", so Prof. Kawamura-Reindl, die hier den dringendsten Handlungsbedarf sieht.

    Um hoch qualifizierte Frauen aus der Berufspraxis aber dennoch als Dozentinnen oder gar Professorinnen für die Fachhochschulen zu gewinnen, wurde bereits im Jahr 2000 vom Bayerischen Landtag das Förderprogramm "Rein in die Hörsäle" ins Leben gerufen, das von den Frauenbeauftragten der bayerischen FHs gemeinsam betreut wird. Das ursprünglich bis 2004 geförderte Projekt ist nunmehr bis 2006 verlängert worden.

    Seit dem Wintersemester 2001/02 haben bereits 200 Frauen die Chance ergriffen, als Lehrbeauftragte den Weg in eine bayerische Fachhochschule einzuschlagen. Viele weitere sollen nun folgen. Mitbringen müssen die Interessentinnen mindestens zwei Jahre praktische Berufserfahrung außerhalb der Hochschule und/oder die "Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten", was in der Regel mit einer Promotion erfüllt wird. Gegen Honorar halten die jungen Akademikerinnen zunächst ein Mal pro Woche eine zwei-, drei- oder vierstündige Vorlesung, Übung oder ein Seminar zu Themen aus ihren jeweiligen Fachgebieten. "Im Moment suchen wir an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule dringend weibliche Lehrbeauftragte für unsere Ingenieurstudiengänge", sagt Prof. Gabriele Kawamura-Reindl, "Bewerbungen von qualifizierten Frauen aus Franken lohnen sich also immer!"

    Kompetenzen sammeln
    Als Dozentinnen erwerben die Akademikerinnen die notwendige pädagogische Kompetenz. "Ein Gebiet auf dem die meisten vorher noch wenig Erfahrungen gemacht haben", erklärt Prof. Kawamura-Reindl. In den Vorlesungen sei es auch gut möglich, in den Lehrbetrieb zu "schnuppern" und zu prüfen, ob eine Professur als möglicher Berufsweg in Frage käme, ergänzt die Nürnberger Frauenbeauftragte. In rund vier Semestern sollen so die notwendigen pädagogischen Einstellungsvoraussetzungen für eine Professur erlangt werden. Wer dann merkt, dass seine Zukunft in Forschung und Lehre liegt, kann die Chance ergreifen und sich auf die Ausschreibung von Professuren bewerben.

    Im Freistaat hofft man, auf diese Weise neues weibliches Lehrpersonal zu gewinnen. Denn es gibt viel zu tun: 20 Prozent Frauenanteil hat das Bundesbildungsministerium für das Jahr 2005 vorgegeben, aber auch die im Gesetz festgelegte Chancengleichheit von Männern und Frauen gilt es zu stärken. Und schließlich will man Vorbilder für jungen Studentinnen schaffen: Als Beispiel für eine Karriere in Forschung und Wissenschaft.

    Alle Infos über "Rein in die Hörsäle" gibt es auf der Website www.rein-in-die-hoersaele.de oder direkt im Frauenbüro der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule bei Prof. Gabriele Kawamura-Reindl; Telefon 09 11 / 58 80 16 43 oder frauenbeauftragte@fh-nuernberg.de.

    ***
    Rückfragen von Medienvertretern bitte an die Pressestelle der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule. Sie erreichen uns unter 09 11 / 58 80 41 01 (Marc Briele) oder via Mail an presse@fh-nuernberg.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.rein-in-die-hoersaele.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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