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14.04.1999 11:06

TU Dresden und Siemens entwickeln ein Entwurfswerkzeug für verkoppelte Maschinenabläufe

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Hannover Messe (19. bis 24. April 1999)
    Eine universelle Sprache finden, damit Maschinenbauer und Elektrotechniker sich verstehen können

    Eine Maschine schneidet das Papier in kleine Stücke, die über ein Fließband weiterlaufen. In jedes Papierstück wird ein Fruchtbonbon gelegt. Ein paar Meter weiter dreht ein anderes Maschinenteil die beiden Papierenden zusammen - 1.800 Mal in der Minute. Viele kleine, unterschiedliche Arbeiten müssen die Maschinen in der Süßwarenfabrik erledigen, damit am Ende die verkaufsfertigen Tüten gefüllt mit eingewickelten Bonbons herauskommen.

    "Maschinen werden heute nicht mehr zentral mit einem Motor angetrieben, sondern besitzen dezentrale elektronische Steuerungssysteme", berichtet Diplom-Ingenieur Rolf Blümel vom Elektrotechnischen Institut der Technischen Universität Dresden. Bei der Entwicklung solcher Industriemaschinen kennt sich der Konstrukteur zwar mit dem klassischen Antrieb aus - Bewegungen von einer Zentralwelle abgeleitet und durch Getriebe, Kurvenwellen und Gestänge erzeugt, die "neue" Elektronik bereitet ihm von seiner maschinenbaulichen Denkweise her Schwierigkeiten. Wissenschaftler des Elektrotechnischen Instituts, des Instituts für Verarbeitungsmaschinen, Landmaschinen und Verarbeitungstechnik der TU Dresden sowie Siemens entwickeln gemeinsam eine Software, die gewissermaßen die Verständigung zwischen den Maschinenbauern und den Elektrotechnikern erleichtert. Den aktuellen Forschungsstand bei der Entwicklung eines universellen Entwurfwerkzeugs stellen die Dresdner Wissenschaftler vom 19. bis 24. April 1999 auf der Hannover Messe vor (Halle 18., 1. Obergeschoß, Stand J10). Gezeigt wird auch an einem Maschinenmodell das verkoppelte Wirken von Bewegungsfunktionen.

    "Durch dezentrale gesteuerte Elektroantriebe, die in den vergangenen Jahren verstärkt bei Verpackungs-, Textil- und Druckmaschinen eingesetzt wurden, steht der hohen Flexibilität des Antriebs eine erhöhte Entwurfsaufwendung gegenüber", erläutert der Dresdner Diplom-Ingenieur Holger Grzonka (Institut für Verarbeitungsmaschinen, Landmaschinen und Verarbeitungstechnik).

    Stülpt man den vorhandenen Maschinen nur eine "neue" Elektronik über, ist das Ergebnis unbefriedigend: Die Schuld für Schwierigkeiten bei der Inbetriebnahme und schlechte Diagnosemöglichkeiten weist der Konstrukteur den neuen Antriebskomponenten zu und verzichtet oft auf deren Einsatz. Die schwierige Programmierung der Antriebsregler, für die Spezialwissen nötig ist, verstärkt die Abneigung gegenüber dieser Technik.

    Die Dresdner Software entwickelt aufbauend auf maschinenbaulicher Denkweise ein universelles Entwurfswerkzeug, mit dem der Konstrukteur in der ihm gewohnten Art und Weise seine Bewegungsfunktionen entwirft und komplexe beziehungsweise verkoppelte Maschinenabläufe durch Simulation testet. Als letzter Schritt wird daraus "auf Knopfdruck" das Steuerungsprogramm für die intelligenten Antriebsregler erstellt und geladen.

    Informationen: TU Dresden Elektrotechnisches Institut, Dipl.-Ing. Rolf Blümel, Telefon (03 51) 4 63-46 64 oder 4 63- 34 34,
    Fax (03 51) 4 63-72 80, E-mail: bluemel@eeiwzb.et.tu-dresden.de;
    Institut für Verarbeitungsmaschinen, Landmaschinen und Verarbeitungstechnik, Dipl.-Ing. Holger Grzonka,
    Telefon (03 51) 4 63-40 24, E-mail: grzonka@mvll00.mw.tu-dresden.de
    oder vom 19. bis 24. April 1999 auf der Hannover Messe, Halle 18,
    1. Obergeschoß, Stand J10 (Gemeinschaftsstand "Forschungsland Sachsen", Telefon (05 11) 89-4 76 25, Fax (05 11) 89-4 76 32).

    Birte Urban, Telefon (03 51) 4 63-30 37


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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